Valetudo Check-up © „Praxismanagement“: Der Vitaldaten-Test für eine „gesunde“ Praxisführung
– Für alle Fachgruppen und Praxisformen geeignet
– Benchmarking zum Best Practice-Standard
– Die eigene Praxis im Vergleich mit den Betrieben von mehr als 7.000 Kollegen
– Durchschnittlich 38 ermittelbare Verbesserungsmöglichkeiten
Mehr Informationen: Kurzpräsentation, Beitrag der Ärzte Zeitung und Leistungs-Paket
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Transparenzinitiative
Wovon Leben Parlamentarier in der Schweiz? Weiss jemand, wie viel Geld unsere Volksvertreter von Organisationen und Firmen nebenbei erhalten? Wer bezahlt die Parlamentarier? Sind Parlamentarier bezahlte Lobbyisten? Haben Parlamentarier Interessenkonflikte? Sind die Parlamentarier finanziell abhängig?
Die National- und Ständeräte sind vom Volk gewählt. Sie sind Volksvertreter. Sie machen Gesetze im Namen des Volkes. Sie sind keine Berufspolitiker. Gesetze machen ist im Schweizer System ein Nebenamt. Die Parlamentarier müssen einem Beruf nachgehen. Sie könnten auch von dubiose Nebeneinkünften leben.
Die 200 National- und 46 Ständeräte haben eine beträchtliche Macht. Sie entscheiden über Rahmenbedingungen, Budgets und Subventionen.
Es ist naheliegend, dass die Betroffenen aufs Parlament und die Parlamentarier Einfluss nehmen. Die Parlamentarier können für Lobbyorganisationen arbeiten und von diesen bezahlt werden.
Ein Beispiel: In einer parlamentarischen Kommission wird über eine Änderung des Krankenkassengesetzes (KVG) beraten. Darunter sind einige Mitglieder Verwaltungsräte oder Berater von Krankenkassen.
1. Wissen dies die anderen Kommissionsmitglieder?
2. Wieviel Geld bekommen die Krankenkassenberater für ihre Arbeit?
3. Haben die Parlamentarier Geschenke und Nebeneinkünfte im Zusammenhang mit ihrem Mandat erhalten?
Wir wissen es nicht. Diese Frage kann niemand beantworten. Es herrscht keine Transparenz.
Immer häufiger entstehen Gesetze aufgrund direkter Interventionen durch Lobbyisten. Politiker werden so zum verlängerten Arm ihrer Geldgeber. Statt unbestechlich für das Gemeinwohl einzutreten, lassen sie sich von Fremdinteressen leiten.
Um diesem Missstand abzuhelfen haben junge, politisch engagierte Bürger unter der Führung von Nationalrat Lukas Reimann (SVP) die Transparenzinitiative (Facebookseite) gestartet.
Die Transparenzinitiative will
* eine Offenlegung zu Beginn des Jahr über
* die beruflichen Tätigkeiten,
* die Nebeneinkünfte und erhaltenen Geschenke im Zusammenhang mit dem parlamentarischen Mandant,
* eine Hinweispflicht in Kommissionssitzungen und Rat, wenn Parlamentarier persönliche Interessenbindungen bei einer Beratung haben,
* ein öffentliches Register mit den Auskünften,
* eine Offenlegung der Abstimmungen in den Räten der einzelnen Mitglieder.
Die Parlamentsdienste sollen die Angaben überprüfen. Eine Regelung ohne Strafe hat keine Wirkung. Falls die Parlamentarier die Offenlegungspflichten verletzen wird es bis zum Ende der Amtsdauer aus sämtlichen Kommissionen ausgeschlossen. Der Einfluss dieses Mitgliedes und dadurch auch seiner Partei werden verkleinert.
Die Unabhängigkeit der Parlamentarier muss verstärkt werden. Die Parlamentarier müssen Volksvertreter sein.
Die Transparenzinitiative macht die persönlichen Interessenbindungen der Parlamentarier transparent. Die Transparenzinitiative ist ein notwendiges Instrument. Nur eine transparente Politik ist eine glaubwürdige Politik. Das Volk hat ein Recht zu wissen, von wem sich Politiker bezahlen und somit beeinflussen lassen.
Die Initiative verbietet niemandem das Lobbying. Aber sie verlangt die Offenlegung, damit wir in Zukunft wissen, welche Beschlüsse aufgrund welcher Beratungen und Bezahlungen zu Stande kommen.
Interessenvertretung ist in einer Demokratie legitim. Nicht mit einer Demokratie zu vereinbaren ist indessen die heute herrschende Intransparenz. Wer vertritt wessen Interessen? Welche Mittel werden eingesetzt und wer sind die Adressaten? Diese Fragen liegen weitgehend im Dunkeln.
Die Transparenzinitiative wurde von Jungpolitikern gestartet und wird durch diese getragen. Die Initiative geniesst die Unterstützung aus sämtlichen Parteien, von links bis rechts, von der SP über die GLP bis zur SVP. Es steht keine grosse, finanzkräftige Lobbyorganisation dahinter.
Die Transparenzinitiative wird vom Blog „Patientensicht“ unterstützt und empfohlen.
Die Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 8. Dezember 2012 (Unterschriftenbogen PDF).
Jetzt die Transparenzinitiative unterschreiben, wer die Initiative noch nicht unterschrieben hat! Weitersagen. Jede Unterschrift zählt!
Wundersalbe, die II.
“Medizin und Wahnsinn” heißt die Kolumne von Werner Bartens, der als “Leitender Redakteur” im Wissenschaftsressort der “Süddeutschen Zeitung” fungiert. Liest man seinen jüngsten Beitrag im “SZ-Magazin”, dann kann man diesem Titel eine bislang ungeahnte programmatische Bedeutung zusprechen.
Denn wer nach dem Regividerm-Skandal das Thema “Wundersalben” medial vorerst für ausgereizt gehalten hat, hat nicht mit Werner Bartens gerechnet. Und der setzt sogar noch einen drauf. Denn gegenüber den Wunderwirkungen der von Bartens gefeierten neuen Wundersalbe mutet der Anspruch ihres rosafarbenen Pendants, die Hautkrankheiten Neurodermitis und Psoriasis nebenwirkungsfrei zu heilen, geradezu bescheiden an.
Die neue Wundermixtur kann viel mehr: Sie hilft “Unfallopfern, Diabetikern, Verbrennungsopfern, Tumorpatienten, womöglich auch Nervenkranken und Menschen mit Infarkt oder Schlaganfall”. Und Bartens berichtet mit einer Ehrfurcht und Bewunderung über den Wundersalbenerfinder Augustinus Bader, gegen die sich die einschlägigen Ausführungen des Neuen Testaments (“Und Jesus zog umher in ganz Galiläa […] und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk”) wie nüchterner medizinischer Fachjournalismus ausnehmen:
Zehn Tage nach dem Unfall in der Badewanne soll die Operation stattfinden, bei der das tote Gewebe beseitigt wird. Doch nach zehn Tagen gibt es für die Ärzte nicht mehr viel zu tun. Die Füße von Harley Sophia sind komplett und ohne Komplikationen zugeheilt, nur die besagte Stelle zwischen dem dritten und dem vierten Zeh am rechten Fuß weist Narben auf.
Bartens schwärmt weiter:
Klar, der “blonde Bayer aus Augsburg”, von dem die SZ ein so tolles Foto gemacht hat, ist in seinem tiefsten Inneren ein bescheidener Mann. Erst jetzt, wo seine Ergebnisse “fachlich abgesichert” sind, geht er damit an die Öffentlichkeit. Bader, der selbstlose und zurückhaltende Heiler, der nichts verspricht, was er nicht halten kann. Bartens, der intime Kenner der Szene, mit dessen Hilfe die sensationellen Ergebnisse der wirklich großen Wissenschaftler erstmals an die Öffentlichkeit gelangen.
Dass schon vor fünf Jahren, am 13.5.2005, eine Pressemitteilung zu einer von Augustinus Bader ins Leben gerufenen Konferenz unter der Überschrift “Narbenfreie Heilung für Verbrennungsopfer” ähnlich wundersame Erfolge verlautbart hat, soll den Eindruck nicht trüben. Sicher nur ein Versehen der Pressestelle:
Stichwort “fachlich abgesichert”. Neben der wundersamen Fußheilung berichtet Bartens noch von einer Handvoll weiterer “Heilversuche” mit dem Wundermittel:
– Bei einem “ehemaligen” Kraftsportler heilte es eine Hüftkopfnekrose (“Inzwischen stemmt der Mann wieder Gewichte”)
– Bei einem Kind, das sich mit einer “giftigen Substanz” die Speiseröhre verätzt hatte, injizierte Bader das Mittel in die Speiseröhre (“Das Mädchen wurde gesund und kann wieder normal essen und trinken.”)
– Der Berner Sennenhund von Augustinus Bader vergiftete sich mit Schneckenkorn, woraufhin sein Herrchen sich kühn zum Tierversuch entschloss. (“Sechs Stunden später erwachte der Hund aus seinem Dämmerschlaf, zwei Tage später war er wieder zu Hause, wo er bis heute mit den Kindern spielt.”)
– Bei einem Bootsunfall verletzte sich ein Freund von Bader, eine Querschnittlähmung “drohte”. Bader “ließ ihm seine Wachstumsfaktoren spritzen”. (“der Freund bewegt sich heute völlig normal”)
– Und schließlich eine MS-Patientin, bei der nicht nur eine große Wunde heilte, sondern die auch ihr gelähmtes Bein wieder bewegen kann. (Die Patientin “rief neulich begeistert bei Bader an”.)
Bartens ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass nicht alle seine Leser mit solchen Geschichten zu überzeugen sind. Schließlich verfügt ein substanzieller Teil des Personals der katholischen Kirche und auch mancher Provinzheilpraktiker über ein vergleichbares Inventar an Heilerfolgen. Aber Bartens weiß mehr:
Arbeitet man sich durch die Publikationsliste von Augustinus Bader, so findet man in der Tat zahlreiche Veröffentlichungen. Viele behandeln die Vermehrung von Leberzellen in Bioreaktoren, ein eher dröges Thema. Langfristiges Ziel solcherlei Forschung ist es etwa, Leberzellen außerhalb des Körpers zu vermehren, um das so entstehende Gewebe außerhalb oder gar innerhalb des Körpers zum Ersatz von Leberfunktionen einzusetzen.
Von seinem Wundermittel konnte ich in der Datenbank PubMed nichts finden. Tierversuche mit dem Mittel, dem logischen und ethisch gebotenen Zwischenschritt auf dem Weg zum Einsatz am Patienten? Dokumentierte Fallberichte bei Menschen, wie sie bei derart sensationellen Resultaten üblicherweise publiziert werden? Fehlanzeige. Auch die Publikationsliste auf der Home-Page des Professors gibt nach gründlicher Durchsicht keine entsprechenden Resultate her. Eine Anfrage der “Stationären Aufnahme” an Werner Bartens von Anfang dieser Woche zu den Literaturstellen, auf die er in seinem Artikel anspielt, blieb bis heute unbeantwortet.
Wie dem auch sei. In jedem Fall drängt sich der Eindruck auf, Augustinus Bader sei der Idee nicht ganz abgeneigt, mit seinem geheimnisvollen Heilverfahren ein wenig Geld zu verdienen. Bartens schreibt:
Diese geistreiche Wortschöpfung hat sich Bader in der Tat beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen, und zwar zunächst als Wort- und jüngst auch als Wort-Bild-Marke. Natürlich hat es sich auch die Domains “sanamander.com” und “sanamander.de” gesichert. Nicht er persönlich, aber eine Bionethos Alphacells GmbH, die in dem alten Herrenhaus in der Nähe von Leipzig residiert, das früher einmal eine Außenstelle des Leipziger Klinikums war, und das er mit seiner Familie bewohnt. Geschäftsführerin der Bionethos Alphacells GmbH ist eine Dr. Sabine Bader, vermutlich seine Ehefrau.
Die Bionethos Alphacells GmbH teilt sich Anschrift und Telefonnummer mit einem beeindruckenden Strauß an klangvoll benannten Firmen: Der Bionethos Holding GmbH (der Firmenname findet sich in zahlreichen Patentanmeldungen von Bader, sie wurde im April 2009 aufgelöst), der Bionethos Innovation GmbH, der Bionicor GmbH (aufgelöst im April 2009), der Genedrugs GmbH und der International Foundation Regenerative Medicine GmbH. Letztere dient als Veranstalter der von Bader ins Leben gerufene Konferenz zur “Regenerativen Medizin”. Augustius Bader selbst fungiert nur bei der Bionethos Innovation GmbH als Geschäftsführer; in den anderen Fällen findet sich der Name Dr. Sabine Bader.
Bei einer derartigen beruflichen Belastung verwundert es nicht, dass dem Professor bislang noch keine Zeit für klinische Studien mit seinem Wundermittel geblieben ist.
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