Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria soll für die kommenden drei Jahre rund 12,9 Milliarden Dollar (etwa 11,5 Milliarden Euro) zur Verfügung haben – zu wenig, wie NGOs kritisieren.
Die Summe kam am Wochenende bei einer „Wiederauffüllungskonferenz“ der Geberländer im kanadischen Montreal zusammen – fast eine Milliarde Dollar mehr als bei der letzten Konferenz im Jahr 2013. Der angestrebte Betrag von 13 Milliarden Dollar wurde damit annähernd erreicht. Mit dem nun zugesicherten Gesamtetat werde man in den kommenden drei Jahren acht Millionen Leben retten sowie 300 Millionen Infektionen verhindern können, heißt es in einer Pressemitteilung des Globalen Fonds.
Mit Philips, Expertin für Gesundheitspolitik bei Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen), beurteilte das Ergebnis hingegen weitaus kritischer. Der Globale Fonds habe seine Ziele gesenkt, um sie erfüllen zu können. Insbesondere Länder mit mittlerem Einkommen könnten nun wichtige Projekte nicht finanzieren, so die Organisation in einer Pressemitteilung. Der Globale Fonds müsse deshalb weiterhin alles daran setzen, zusätzliche finanzielle Ressourcen zu mobilisieren.
Größter Geber mit 4,3 Milliarden Dollar (etwa ein Drittel der Gesamtsumme) sind die USA, gefolgt von Großbritannien mit 1,1 Milliarden Pfund (etwa 1,4 Mrd. Dollar) und Frankreich mit 1,08 Milliarden Euro (gut 1,2 Mrd. Dollar).
Deutschland hatte 800 Millionen Euro (893 Mio. Dollar) zugesagt, 33 Prozent mehr als für die jetzige Periode, die Europäische Kommission 475 Millionen Euro (530 Mio. Dollar, ein Plus von etwa 30 Prozent).
Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung Deutschlands als viertgrößte Volkswirtschaft und eines aktuellen Haushaltsüberschusses von mehr als 18 Milliarden Euro hatten Fachorganisationen wie das Aktionsbündnis gegen AIDS und die Deutsche AIDS-Hilfe von der Bundesregierung einen fairen Beitrag in Höhe von 1,2 Milliarden Euro gefordert.
(ascho/hs)