Ein häufiger Grund für Bauchschmerzen ist die Fruktose-Unverträglichkeit.
Aber Achtung, hier kann es zu Verwechslungen kommen! Daher kurz erklärt:
Fruktose ist ein Zucker, der vor allem in Obst (Äpfel, Birnen!) aber auch z.B. in Gemüse vorkommt. Dieser Zucker wird im Darm vom Körper aufgenommen.
Wenn nun im Darm mehr von diesem Zucker ist, als der Körper aufnehmen kann, kann es zu Blähungen, Bauchschmerzen und/oder Durchfall kommen. Übrigens: Sorbit oder Xylit (zum Beispiel in Kaugummis enthalten) haben auch so eine Wirkung.
Es gibt Menschen, die weniger Fruktose aufnehmen können als andere, und die dann diese Beschwerden bekommen.
„Fruktose-Malabsorption“ nennt man diese Art von Unverträglichkeit. Unangenehm, aber an sich nicht gefährlich.
Gefährlich dagegen ist die sogenannte Fruktose-Intoleranz! Auch hier wird Fruktose „nicht vertragen“. Es handelt sich aber um einen anderen Mechanismus des Stoffwechsels, der zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann.
Daher ist es wichtig, die Begriffe genau zu unterscheiden.
Bei der Fruktose-Intoleranz treten die ersten Beschwerden auf, wenn zum ersten Mal Nahrung gegeben wird, die Fruktose enthält.
Also zum Beispiel der erste Brei oder der erste Saft. Oder Milch, die Saccharose enthält (Saccharose besteht aus Fruktose und Glukose).
Hier sind die Beschwerden aber viel ernster als bei der Malabsorption. Es kommt zu Erbrechen und schwerer Unterzuckerung. Die Leber kann schwer geschädigt werden und die Folgen können tödlich sein.
Diese Art von Stoffwechsel-Erkrankung fällt also schon früh auf. Die Kinder müssen von da an eine strenge Diät halten.
Bei deinem Kind (außerhalt des Säuglingsalters) wird wegen Bauchschmerzen oder Durchfall eine „Fruktose-Unverträglichkeit“ vermutet?
Nicht erschrecken:
Es wird sich um die Fruktose-Malabsorption handeln, nicht um die Fruktose-Intoleranz.
Wie kann man testen, ob eine Fruktose-Malabsorption vorliegt?
Man könnte einen Test durchführen, den H2-Atemtest, der aber keine ganz sichere Aussage hat.
Hilfreicher ist daher: Wenn Beschwerden da sind, also Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall,…, dann kann man für 2 Wochen eine Diät machen. Die Fruktose soll dabei so weit wie möglich weggelassen werden.
Gehen die Beschwerden weg, kann man auch noch einmal die Gegenprobe machen. Tauchen die Beschwerden wieder auf, wenn wieder viel Fruktose in der Nahrung ist?
Die Grenzen, wie viel Fruktose vertragen wird, kann man dann nach und nach austesten. Und sich dann dementsprechend achtsam ernähren.
(Achtung: das Austesten der Grenzen darf man nur bei der Malabsorption machen, keinesfalls bei der Intoleranz!)
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