Die Hanf(apo)theke?!

Die (anonym bleiben wollende) Apothekerin aus Basel hat mir zwei Bilder geschickt, die ich hier in einem Bild kombiniert habe: Nicht so gut zu sehen, aber im Bild links steht im Schaufenster „hanfapotheke“ und im Bild rechts nur noch „hanftheke“. Dazu schreibt sie: Wir waren sehr überrascht, als Ende September in der Nähe ein Laden […]

Fact #18: Mastzellenaktiverungserkrankung

Die unerkannte Krankheit Eigentlich gehen wir HIT’ler ja immer davon aus, dass HIT die “unerkannte Krankheit” ist, von der ja auch immer noch viele Ärzte behaupten, dass es sie gar nicht gibt – und streng genommen, ist es ja auch gar keine Krankheit, sondern ein Zustand des Körpers. Allerdings ist wohl die Mastzellenaktivierungserkrankung (kurz MCAD […]

Der Post Fact #18: Mastzellenaktiverungserkrankung erschien auf Leben mit Ohne.

Auflösungsprobleme


Und so kam es, dass eine riesige Lungenembolie den regelrechten Blutfluss im Kreislauf des Patienten störte. Und den Sauerstofftransport irgendwo hin. Der Überwachungsmonitor piepste wild, der Patient nahm eine ungesunde graue Farbe an.
Der Oberarzt entschied, dass hier eine Lysetherapie zur Auflösung der Embolie von Nöten war. Dann ging der Oberarzt woanders hin, denn als Oberarzt ist man sehr gefragt in so einem Krankenhaus.
Die Lyse, das sollte der Dienstarzt machen.
„Ähm“, sagte ich und rief den Oberarzt gleich mal an, „so eine Lyse habe ich noch nie alleine durchgeführt. Könnten sie mir kurz sagen wie genau ich das Medikament dosieren und verabreichen sollte?“
„Äh“, sagte der Oberarzt, „weiß ich jetzt auch nicht so genau. Schauen sie in den Hausleitlinien der Intensivstation.“
„Ok“, sagte ich misstrauisch.
Aus dem Regal zog ich den Ordner mit den Hausleitlinien. „Lysetherapie: Seite 18“.
Seite 18 hatte irgendjemand aus dem Ordner entfernt.
Hm.
Würde ich eben im hauseigenen Intranet in den Leitlinien nachschlagen.
Klick, klick, „Sorry aber von 16 bis 17 Uhr ist unser Intranet heute wegen Wartungsarbeiten erst mal offline.“
Erbost über diese Anhäufung an Murphys Law zerrte ich nun die Packungsbeilage der Lyse aus der Schachtel, welche 3 m lang war, aber die von mir gewünschten Informationen enthielt.
Nachdem ich meine Strategie mit einer erfahrenen Schwester nochmals kurzgeschlossen hatte, die eine Lysetherapie vermutlich auch ohne Arzt durchführen konnte, retteten wir dann auch glorreich den Patienten. Das Intranet ging kurz darauf ebenfalls wieder und irgendjemand druckte Seite 18 erneut aus und heftete sie im Leitlinienordner ab.

Wahnsinnswoche 2016:50

In dieser Woche 127 Patientenkontakte und 8 Terminausfälle.


Seit geraumer Zeit biete ich ja für Erstgespräche keine festen Termine mehr an, weil zu viele Leute dazu nicht erschienen waren. Wenn Sie also Gesprächsbedarf haben, kommen Sie einfach in die offene Sprechstunde. Ich erkläre Ihnen das gern auch während meiner Telefonzeiten. Es bringt aber nichts, fünf Minuten vor Beginn und dann nochmal fünf Minuten nach Ende meiner Telefonzeit jeweils eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter zu hinterlassen.


Hatte ich nicht erst letzte Woche was über Datensammelei und Smartphoneüberwachung geschrieben? Diese Woche: Datenschutz als Forschungshemmnis. Im Ausland wird fortgeschrittene deutsche Technologie bereits verwendet, und alles, was mit Datensparsamkeit zu tun hätte, gehört „ins vergangene Jahrhundert“…

Stellen Sie sich mal folgendes Szenario der näheren Zukunft vor: Sie steigen morgens in ihren Horch (Markenname verfremdet), um zur Arbeit zu fahren. HUD hochfahren, Ihre Nanoimplantate an Bord anmelden, den Startbefehl geben. Es ertönt die sonore Stimme der Bordelektronik in Ihrem auditorischen Kortex: “Du hast dich diese Woche zu wenig bewegt. Dein BMI ist zu hoch. Geh zu Fuß, Fettsack.”

Ein Autobauer arbeitet an sowas und möchte das System sogar so weit ausbauen, dass Sie beim Fahren (wenn das Auto Sie denn lässt) mit Ihrem Arzt in einer Online-Sprechstunde chatten können (Meldung beim Hippokranet – paywall). So weit kommt das noch… da lasse ich lieber meinen Avatar für mich arbeiten.

Probieren Sie doch in der Zwischenzeit mal diese Depri-App aus und sagen Sie mir, was Sie davon halten.


Termin beim Familiengericht am Rhein. Auf dem Flur fiel mir auf, dass sich zwei Leute angeregt und kollegial unterhielten. Im Termin gingen sie sich dann gegenseitig ein bisschen an die Kehle. Bin immer wieder verblüfft, wie wandlungsfähig Anwälte doch sind.

Die Frage, warum ich vom Befundergebnis eines Vorgutachters abgewichen war, konnte ich mit der empirisch gestützten Hypothese begegnen, dass sich die psychische Symptomatik im Rahmen einer rezidivierenden depressiven Störung möglicherweise in den letzten vier Jahren (wieder) verschlimmert haben könnte. So viel Zeit war nämlich seit der ersten Untersuchung vergangen.

Dann ging es noch um die Unterscheidung zwischen Verdeutlichungs- und Aggravationstendenzen. Nach M. Philipp: Verdeutlichung, Aggravation und Simulation in der sozialmedizinischen Begutachtung (MED SACH 112 3/2016; 91) handelt sich bei Verdeutlichungstendenzen um den mehr oder weniger bewussten Versuch, den Gutachter vom Vorhandensein der Beschwerden zu überzeugen. Aggravation beschreibt eine bewusst intendierte gravierendere Darstellung einer vorhandenen Störung zu bestimmten, klar erkennbaren Zwecken. Während sich der Nachweis von Aggravation bei der Beurteilung des Schweregrades der vorliegenden Gesundheitsstörung so auswirkt, dass das quantitative Leistungsvermögen höher bzw. der Behinderungsgrad niedriger einzuschätzen ist, als bei einem vom Untersuchten behaupteten Schweregrad zu erwarten wäre, führt der Nachweis einer Verdeutlichungstendenz nicht zu einer Korrektur der Schweregradeinschätzung der vorliegenden Gesundheitsstörung.

Nach konstruktiver Diskussion wurde ich nach 30 Minuten wieder entlassen. Hin- und Rückfahrt kosteten mich allerdings zusammen anderthalb Stunden (Hint: A46). Da wäre ein Chat via VPN vielleicht doch effizienter gewesen.


Rammstein: “Du Hast” als Bossa Nova Version. Als kleines Kontrastprogramm dazu: Mary Poppins Sings Death Metal. Genial.


Was ist eigentlich Desinformation?


Wenn Sie eine auf die Behandlung von Depressionen spezialisierte Klinik suchen, hilft Ihnen das Angebot der Deutschen Depressionsliga weiter.


Jeder zehnte Patient mit einer neu diagnostizierten Schizophrenie hat im Blut Antikörper gegen NMDA-Rezeptoren, die im Gehirn an der Pathogenese der Psychose beteiligt sind. Das kam in einer Studie in JAMA Psychiatry heraus, die auf neue, bisher ungeprüfte Therapieansätze hinweist. Der Nachweis der Antikörper allein belegt noch nicht, dass sie an der Pathogenese der Schizophrenie beteiligt sind. Bei zwei der Patienten änderten die Untersucher jedoch die Diagnose. Beide hatten auch im Liquor spezifische Antikörper. Sie waren tatsächlich an einer Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis erkrankt. Bei den anderen gehen die Forscher weiterhin von einer Schizophrenie aus. [1] [2]

Wenn ich die vorliegenden Informationen richtig verstehe, müsste sowohl eine Blut-, als auch eine Liquordiagnostik erfolgen, um eine mögliche Beteiligung des NMDA-Systems zu untersuchen.

Besucht aponette!

Sie bloggt jetzt selber auf aponettesplauderei. Geht sie mal besuchen! Es freut mich immer, wenn ich andere bloggende Apotheker finde – in dem Fall aus Deutschland, wo es doch etwas anders läuft als hier. Ihr kennt sie vielleicht schon aus den Kommentaren hier. Auf ihrem frischen Blog finden sich schon einige Beiträge – und auch […]

Fact #17: Seekrankheit und Histamin

Seekrankheit ist ein Phänomen, welches (nicht immer nur) auf dem Wasser auftritt. Dabei kommt es zu einem Missverständnis im Gehirn zwischen erwartetem und tatsächlichem Ereignis. Zum Beispiel der Tatsache, dass der Boden sich nicht bewegt.  Seekrankheit und der Bezug zu Histamin (Intoleranz) Histamin ist als Botenstoff für das Zentrale Nervensystem und die Übermittlung von Nervenreize […]

Der Post Fact #17: Seekrankheit und Histamin erschien auf Leben mit Ohne.