Wahnsinnswoche 2017:03

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.


1.500 von der Servicestelle der KVNo vermittelte Termine wurden von den Patienten nicht wahrgenommen. Die Zahl der vermittelten Termine liegt bundesweit unter 120.000 (bei 580 Millionen ambulanter Behandlungsfälle). Ein Drittel der Menschen sucht allgemeine Informationen, ohne einen Termin zu erfragen. Ein weiteres Drittel hat nicht den nötigen Überweisungsschein. Das letzte Drittel benötigt tatsächlich Hilfe.


Fake News gibt es übrigens nicht nur im Internet. Kontext: [1] [2] [3] [4]. Passendes Video dazu.


Entstehungsbedingungen der Angst (kreationistische Sichtweise).


How the f*** is literally every Zappa song still totally relevant like 30 years later? [Lyrics]


Die Krankheitskosten der Depression: eine philosophische und gesellschaftskritische Analyse. Ich möchte noch den personenzentrierten Ansatz hinzufügen: wer trägt denn die Krankheitslast? Die Kranken selbst und ihre Familien, die sich – außer mit der Erkrankung – auch noch mit den existenziellen Folgen herumschlagen müssen: in manchen Fällen vom Krankengeld über ALG 1 hin zum ALG 2 und zur Erwerbsminderungsrente. Kontext: [5]


Fnord der Woche: Das Frühstück ist die gefährlichste Mahlzeit des Tages.

Treppenlifte

Ältere Menschen haben in der Regel mit einer Abnahme von Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit, Kompensationsmechanismen, sowie einer Zunahme von Funktionsstörungen des…

Hoch lebe das Norovirus… äh moment… doch nicht.


Es ist Winter. Hoch lebe der Norovirus. (So vermutlich die aktuelle Parole der Noroviren.)

So trägt sich nun in dieser öh Blütezeit des Norovirus gehäuft jene Begebenheit in der ein oder anderen Variation zu.

Patient Borgmüller, ein rüstiger Rentner, traf auf einen seiner vielen Unternehmungen auf so ein Norovirus und lag nun denn mit Magendarmgrippe darnieder. Durch einen dummen Zufall bekam dies nun das Kind Borgmüller mit und riet in diesem Fall doch den Hausarzt zur Rate zu ziehen. Der Hausarzt war jedoch schon im Feierabend. Der ärztliche Notdienst sollte jetzt her. Der ärztliche Notdienst, unsicher was er mit diesem ihm unbekannten Patienten nun anfangen sollte, verwies Herrn Borgmüller zur Sicherheit an das lokale Krankenhaus. Das habe Erfahrung mit Norovirus.

Gerade hätte man zum Beispiel alleine deswegen Isolierzimmer eingerichtet, öh und außerdem zwei weitere Station wegen erkranktem Personal ganz geschlossen.

Herr Borgmüller wurde freundlich durch die Notaufnahme geschleust, bekam eine Infusion und ein bewährtes Mittel gegen Übelkeit.

„So“, sagte ich dann, „jetzt haben wir alle Befunde beisammen, da besprechen wir das gerade. Wie geht es ihnen jetzt?“

„Ja, supergut“, sagte Herr Borgmüller, „und ich möchte wirklich gerne wieder heimgehen.“ „Ah gut, das wollte ich hier auch vorschlagen. Ihre Blutwerte sind gut, unsere Restuntersuchungen auch. Sie sollten sich halt ein paar Tage schonen, im Bett rumliegen, Tee trinken uns so.“

„Jaja“, sagte Herr Borgmüller, dies sei nicht der erste Magendarminfekt den er gehabt hätte und ließ sich von einem Freund heimfahren.

Es folgte nun der Anruf von Kind Borgmüller: „Aber WARUM haben sie meinen Vater wieder heimgeschickt?!“ „Öh nun ja, wir nehmen Patienten mit infektiöser Magen-Darm-Grippe nur auf, wenn unbedingt nötig. Wir haben im Augenblick keine Isolierzimmer mehr und um ein Einzel-Isolier-Zimmer für ihren Vater zu bekommen, müsste ich andere nicht infektiöse, aber trotzdem kranke Patienten aus dem Zimmer in den Flur legen. Das machen wir wirklich nur, wenn unbedingt nötig. Ihr Vater war bei uns die ganze Zeit kreislaufstabil…“

„Halt, woher wollen sie das denn wissen?“
„Wir sind eine Notaufnahme. Wir messen regelmäßig die Vitalparameter der Patienten.“

„Aber mein Vater ist krank!“

„Ja durchaus. Diesen Infekt kann er aber gut zuhause auskurieren. Seine Symptome wie er sie beschreibt und wie wir sie in der Aufnahme beobachtet haben, sind nicht so schlimm, dass er hier bleiben muss.“

„Hmpf, also ich sage ihnen, in der Uniklinik 10.000 km entfernt von Beteigeuze da wäre das anders gelaufen! Da hätte man meinen Vater aufgenommen!“
„Hmhm ok. Wir haben das anders entschieden.“

Das Kind Borgmüller legte unzufrieden auf. Herr Borgmüller überstand wohl alles gut.

Überforderung

Und ich dachte ich – alter Hase 😉 – wäre schon abgebrüht, hätte vieles erlebt, im Arbeitsleben und generell… aber dann kommt ein Patient in die proktologische Sprechstunde und erzählt, dass er seit drei Jahren Würmer im Stuhl habe und noch nie zum Arzt gegangen sei. Weil ihn das überfordere. Er esse gerne rohe Lebensmittel.

Selbstverwaltungsstärkungsgesetz grundlegend überdenken

Derzeit berät der Deutsche Bundestag über ein Selbstverwaltungsstärkungsgesetz. Anders als der Name vermuten lässt, soll damit in die Rechte der Sozialen Selbstverwaltung eingegriffen und deren Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Nach der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit am Montag dieser Woche zeigt sich deutlich, dass dringender Bedarf für Nachbesserung am Gesetzentwurf besteht. Dazu erklären die Verwaltungsratsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes, Uwe Klemens und Dr. Volker Hansen: „Die Arbeit des GKV-Spitzenverbandes hat keinen Anlass für das sogenannte GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz gegeben. Dennoch sollen die jetzt vorgesehenen Eingriffe in das Selbstverwaltungsrecht auch uns betreffen. Aber wenn bei einem einzelnen Verband etwas grundlegend schiefläuft, dann muss auch dort gehandelt werden. Wenn der Gesetzgeber auf die Missstände reagieren will, sollten entsprechende Regelungen auch gezielt wirken. Dass damit gleichsam alle Selbstverwaltungsorganisationen getroffen werden sollen, ist jedenfalls inakzeptabel. Das Gesetzesvorhaben sollte noch einmal grundlegend überdacht werden! Wenn es überhaupt einer Gesetzesänderung bedarf, dann bitte einer zielgenauen. Es braucht keinen Rundumschlag, der auch Unbeteiligte trifft. Damit die soziale Selbstverwaltung aus Versicherten- und Arbeitgebervertretern auch zukünftig verantwortungsvoll die gesundheitliche und pflegerische Versorgung gestalten kann, muss der Handlungsrahmen der bewährten Sozialpartnerschaft gestärkt und nicht geschwächt werden. Die bei den gesetzlichen Krankenkassen und ihren Verbänden gelebte Sozialpartnerschaft ist eine tragende Säule des sozialen Ausgleichs in unserer Gesellschaft.“ Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes

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Zahl der Fehltage leicht gesunken

Der Krankenstand in Baden-Württemberg lag im Jahr 2016 bei 5,0 Prozent (2015: 5,1 Prozent) und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Dies ergab eine aktuelle Auswertung der AOK Baden-Württemberg über die krankheitsbedingten Fehlzeiten ihrer versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Rückgang von Erkrankungen des Atmungssystems. Rückenleiden und Erkrankungen aufgrund von psychischen Belastungen sind dahingegen leicht gestiegen. Der Anteil der Erkrankungen des Atmungssystems, also vor allem Er-kältungskrankheiten, lag mit 13,5 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsta-ge (AU-Tage) etwas unter dem des vergangenen Jahres (14,3 Pro-zent). Besonders häufig wurden dabei „Akute Infektionen der oberen Atemwege“ und „Akute Bronchitis“ diagnostiziert. „Der vergleichswei-se milde Winter mit nahezu ausgeglichener Niederschlagsbilanz hat den Menschen nicht so sehr zugesetzt wie die langen, grauen und vor allem feuchten Winter der Jahre zuvor“, sagt die Ärztin und Psychotherapeutin bei der größten Südwestkasse, PD Dr. Sabine Knapstein. Die Erkältungskrankheiten liegen als Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit an zweiter Stelle hinter den „Muskel- und Skeletterkrankungen“, worunter insbesondere Rückenerkrankungen zu verstehen sind. Diese schlagen bei den AOK-Versicherten mit 22,9 Prozent aller AU-Tage zu Buche und haben im Vergleich zu 2015 (21,2 Prozent) einen leichten Anstieg erfahren. Mit 11 Prozent ist der Anteil der psychischen Störungen weiterhin hoch und hat den Ausfall aufgrund von Verletzungen (10,6 Prozent) als häufigste Ursache einer Krankschreibung für den Arbeitgeber vom dritten Platz verdrängt. Während der Anteil der Ausfälle von psychischen Störungen im Jahr 2015 noch bei 10,1 Prozent lag, stieg dieser Wert im abgelaufenen Kalenderjahr um fast einen Prozentpunkt an. „Psychische Belastungen und Störungen nehmen immer mehr zu. Obwohl die Zahl der Frühberentungen insgesamt zurückgeht, hat sich diese Zahl bei Menschen mit depressiven Störungen vom Jahr 2000 bis 2013 mehr als verdoppelt“, erläutert PD Dr. Sabine Knapstein. Erster Ansprechpartner für Menschen mit Muskel- und Skeletterkran-kungen sowie für jene mit Depressionen ist der Hausarzt. Versicherte, die an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, profitieren bei diesen Krankheitsbildern zudem von den Facharztverträgen der AOK Baden-Württemberg. Sie stellen eine Versorgung sicher, die den Menschen als Ganzes im Blick hat. Die teilnehmenden Ärzte beraten ganz individuell und beziehen dabei neben den körperlichen .Aspekten auch psychische Befindlichkeiten und soziale Komponenten mit ein. Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg

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