Überschüsse in öffentlichen Haushalten für Investitionen in Krankenhäuser nutzen

Zur Diskussion über die Überschüsse in den öffentlichen Haushalten erklärte Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) heute in Berlin: „Der Krankenhausbereich muss an oberster Stelle stehen, wenn über den Einsatz der Überschussmittel für die öffentliche Infrastruktur nachgedacht wird. Es ist seit Jahren bekannt, dass die Investitionsmittel für die Krankenhäuser in keiner Weise mit der Entwicklung des Steueraufkommens standgehalten haben. Die Investitionsmittel wurden im Gegenteil immer weiter zurückgefahren. Auch die Beitragszuwächse bei den Krankenkassen waren immer höher als die Zuwächse bei den Betriebskostenmitteln der Krankenhäuser. Nach Ansicht der DKG sind Investitionen sowohl im baulichen Bereich als auch bei der Digitalisierung dringend erforderlich. So sind zur Infektionsvermeidung viel mehr bauliche Investitionen in den Krankenhäusern notwendig. Auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur und vor allem die Gewährleistung digitaler Sicherheit erfordert weit mehr Investitionsmittel als von den Bundesländern für die Krankenhäuser bereitgestellt werden. Die Krankenhäuser dürfen hier nicht alleine gelassen werden. Für die Finanzierung der Investitionen sind nach den gesetzlichen Vorschriften die Länder und damit der Staat zuständig. Bekanntlich werden die Investitionskosten nicht in den Fallpauschalen und bei den Vergütungen für den laufenden Betrieb der Krankenhäuser berücksichtigt. Notwendig ist eine gemeinsame Investitionsinitiative unter Einbeziehung von Bundesmitteln. Von den anerkanntermaßen erforderlichen sechs Milliarden Euro, die die Krankenhäuser jährlich brauchen, zahlen die Länder derzeit nur ca. die Hälfte. Angesichts der Überschüsse muss es möglich sein, die fehlenden Mittel für die Krankenhäuser aus den Haushalten von Bund und Ländern aufzubringen. Aber auch bei der Finanzierung der laufenden Betriebskosten gibt es in der ambulanten Notfallversorgung eklatante Unterfinanzierungen zu Lasten der Krankenhäuser. Hier kann nicht länger hingenommen werden, dass den Krankenhäusern Defizite aufgebürdet werden, während gleichzeitig die Beitragsüberschüsse bei den Krankenkassen und im Gesundheitsfonds steigen. Nachdem der gesetzliche Auftrag an den Bewertungsausschuss zur Verbesserung der Notfallvergütungen gescheitert ist, sind gesetzliche Anhebungen der einzige Weg aus dieser Misere.“ Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

The post Überschüsse in öffentlichen Haushalten für Investitionen in Krankenhäuser nutzen appeared first on Healthcare Netzwerk.

AOK Bayern fordert Berücksichtigung aller Krankheiten und Einführung von Kodierrichtlinien

Die AOK Bayern bekräftigt ihre Forderung, im Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen nicht nur eine Auswahl, sondern alle Krankheiten zu berücksichtigen. „Dies würde die Zielgenauigkeit des Morbi-RSA erhöhen“, so der Vorsitzende des Verwaltungsrats Ivor Parvanov anlässlich einer Veranstaltung der Krankenkasse in München. Der Präsident des Bundesversicherungsamtes Frank Plate bestätigte, dass es verwaltungstechnisch einfacher sei, alle Krankheiten zu berücksichtigen. Unverändert sei es das Ziel des Ausgleichs, die Ausgaben auf Versichertenseite genauer zu bestimmen und die Beitragsspanne zwischen den Kassen zu reduzieren. Insoweit sei der Morbi-RSA auch ein lernendes System. Am Beispiel der Beitragssätze ist nachvollziehbar, dass der Morbi-RSA erfolgreich arbeitet. Während die Beitragsspanne 2008 noch bei 5,2 Prozentpunkten lag, beträgt sie inzwischen nur noch 1,4 Prozentpunkte. Erst dadurch wird ein qualitätsorientierter Kassenwettbewerb möglich. Um die Manipulationsanfälligkeit des Systems weiter zu reduzieren, forderte Parvanov verbindliche Richtlinien für die Kodierung von Krankheiten im ambulanten Sektor. „Je weniger Krankheiten berücksichtigt werden, desto höher ist die Unterdeckung bei hoher Morbidität“, sagte Prof. Dr. Jürgen Wasem vom Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesversicherungsamtes zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs. Ein regionaler Faktor im Ausgleich sei konzeptionell eine große Herausforderung. Er setze neben komplexen Analysen auch Wertentscheidungen voraus. Als Beispiel führte der Experte an, dass am Ende Geld aus weniger gut versorgten Gebieten in überversorgte Regionen fließt und dadurch notwendige Strukturänderungen unterbleiben. Prof. Dr. Klaus Jacobs vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (Wido) bezeichnete es als nächsten logischen Schritt in der Weiterentwicklung des Ausgleichs, die jetzige Begrenzung auf maximal 80 Krankheiten aufzuheben. Sie war ein politischer Kompromiss und von Anfang an nur als „gleitende Einführung“ gedacht. Jacobs betonte aber auch, dass nicht alle Probleme sich über Reformen des RSA lösen lassen: „Vielmehr bestünde die Gefahr, dass der RSA bei einer Überfrachtung in seiner zentralen Funktion beeinträchtigt würde, nämlich bei der Simulation risikoäquivalenter Beiträge.“ Der Experte forderte eine Forcierung des Vertragswettbewerbs, damit die Kassen im Wettbewerb noch wirksamer als heute auf die Qualität der Gesundheitsversorgung einwirken können. Vor einer Reduzierung des Einkommensausgleichs warnte Matthias Jena, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Bayern und bayerischer DGB-Vorsitzender. Jede Verringerung würde einen starken Anreiz für Risikoselektion bieten und wäre eine Verletzung des Solidarprinzips. Jena forderte zudem eine Versachlichung der Debatte um die Weiterentwicklung des Morbi-RSA. Es dürfe nicht um kurzfristige finanzielle Vorteile für eine einzelne Kasse oder Kassenart gehen. Sinn und Zweck des Ausgleichs sei es vielmehr, eine solidarische Wettbewerbsordnung zu ermöglichen, bei der die Gesundheitsversorgung aller Versicherten im Mittelpunkt steht. In der Ablehnung von vermeintlichen Reformvorschlägen, die Kassen- oder Verbandsinteressen über das Versichertenwohl stellen, waren sich alle Redner einig. Pressemitteilung der AOK Bayern

The post AOK Bayern fordert Berücksichtigung aller Krankheiten und Einführung von Kodierrichtlinien appeared first on Healthcare Netzwerk.

Der Arschloch-Apotheker

Ein wirklich übler Fall: Spermienabtötende Creme? Apotheker filmt die Opfer (aus der Südtirol News). Die (mindestens 6) Frauen kamen zu ihm, weil sie nicht schwanger werden wollten und die Pille danach brauchten. In die Apotheke, teils auch ausserhalb der Öffnungszeiten, weil er ein „Freund der Familie“ war. In Italien ist die Pille danach ja noch […]

Unser Leitbild als Basis auf der wir handeln möchten

Interview mit Dr. Alexander Gary zum Vitos Leitbild Im vergangenen Monat reisten Vitos Geschäftsführer Reinhard Belling und Mitglieder der Leitbildgruppe quer durch Hessen und stellten das neue Leitbild in allen Vitos Gesellschaften vor. In zwei Wochen wird es einen Blogbeitrag inklusive Bildergalerie über die Infoveranstaltungen in den Vitos Gesellschaften geben. Heute wollen wir das Leitbild […]

Buchtipp: Innere Medizin 2017 (Herold)

„Der Herold“ ist seit vielen Jahren DAS Standardwerk für Studenten, Assistenten und medizinisches Personal für den Bereich der Inneren Medizin, das zudem noch jährlich aktualisiert wird. Die Kapitel und Krankheitsbilder werden so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich besprochen unter Berücksichtigung des Gegenstandskataloges für die Ärztliche Prüfung. Folgende Themen werden auf gut 1.000 […]

Terminservicestellen gut für Patienten

Anfang 2016 starteten bundesweit regionale Terminservicestellen, um Versicherten zeitnah Termine bei Fachärzten zu vermitteln. In einer ersten Bilanz sagte Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, dazu im Gespräch mit der dpa: „Wenn Woche für Woche mehr als zweitausend Menschen über eine Terminservicestelle einen Facharzttermin bekommen, weil es anders nicht geklappt hat, dann hat sich deren Notwendigkeit bestätigt. Allerdings könnte noch deutlich mehr Menschen geholfen werden, wenn die Kassenärztlichen Vereinigungen offensiv für die Terminservicestellen werben würden, statt dieses Angebot praktisch zu verstecken!“ Besonders bei der Vermittlung von Psychotherapeuten sieht sie hierbei im Gespräch mit der dpa ein großes Potential: „Obwohl Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut mit Psychotherapeuten versorgt ist, haben Versicherte viel zu oft das Problem, dass sie lange auf einen Termin warten müssen. Deshalb bin ich froh darüber, dass die Terminservicestellen ab dem 1. April 2017 auch hier zuständig sind.“ Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien daher dazu angehalten „ihrer Verpflichtung für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung auch im Bereich der psycho-therapeutischen Versorgung besser nachzukommen“. So bleiben die Vermittlungsstellen für Frau Dr. Pfeiffer auch in Zukunft eine sinnvolle Einrichtung: „Die Terminservicestellen haben sich insgesamt bewährt und ich erwarte von der Ärzteschaft, dass sie sich nicht weiter über diese sinnvolle gesetzliche Vorgabe beklagt, sondern weiter daran arbeitet, Wartezeiten für kranke Menschen zu verringern.“ Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes

The post Terminservicestellen gut für Patienten appeared first on Healthcare Netzwerk.

Asthma-Therapie durch gentechnisch hergestellte Medikamente ergänzt

Eine wichtige Ergänzung für die Behandlung von schwerem Asthma sind Wirkstoffe, die gentechnisch hergestellt wurden. „Bei etwa jedem fünften Asthmatiker reicht die bisherige Behandlung nicht aus. Diese Patienten können von den Antikörpern profitieren“, sagte Prof. Dr. Gerd Bendas von der Universität Bonn beim internationalen Fortbildungskongress pharmacon. „Bislang sind drei dieser spezifischen Antikörper zugelassen, weitere fünf sind derzeit in der Entwicklung.“ Etwa fünf Prozent der Erwachsenen und sieben bis zehn Prozent der Kinder in Deutschland leiden unter Asthma. Der Begriff Antikörper stammt aus der Immunologie. Er bezeichnet Eiweiße, die von weißen Blutkörperchen gebildet werden. Die gentechnisch hergestellten Antikörper imitieren die körpereigenen Abwehrstoffe und greifen gezielt an verschiedenen Botenstoffen des jeweiligen Asthmatikers an. Sie ergänzen damit die unspezifische entzündungshemmende Wirkung Kortison-artiger Arzneimittel. Gentechnisch hergestellte Antikörper werden nicht nur gegen Asthma, sondern auch gegen andere immunologisch bedingte Krankheiten wie Rheuma oder Schuppenflechte eingesetzt. Alle Antikörper sind verschreibungspflichtig. Die Wirkstoffnamen enden auf die Silbe -mab, das steht für die englische Bezeichnung der Antikörper, monoclonal antibody. Antikörper sind als Eiweiße relativ empfindlich. Sie können nicht als Tabletten geschluckt werden, weil sie sonst im Magen abgebaut würden. Deshalb müssen alle Antikörper gespritzt werden. Vor dem Spritzen werden die getrockneten Eiweißpulver in einer Flüssigkeit gelöst. „Beim Auflösen sollte man sich an James Bond orientieren: Rühren statt schütteln! Werden Antikörper geschüttelt, können sich zu viele Luftblasen in der Injektionslösung bilden. Das würde die Wirkung verringern“, sagte der Apotheker. Auch bei der Lagerung muss einiges beachtet werden. So vertragen sie weder Hitze noch Kälte, sondern sollten im Kühlschrank zwischen zwei und acht Grad gelagert werden. Bendas: „Frost gibt es nicht nur im Eisfach. An der hinteren Kühlschrankwand kann es zu kalt werden. Deshalb sollten Arzneimittel im Kühlschrank am besten im Gemüsefach liegen.“ Auch beim Transport müssen sie gekühlt sein. Durch Licht können sich die Eiweiße abbauen. Deshalb sollten Antikörper immer in der Originalverpackung aufbewahrt werden. Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. – Bundesapothekerkammer – Deutscher Apothekerverband e. V.

The post Asthma-Therapie durch gentechnisch hergestellte Medikamente ergänzt appeared first on Healthcare Netzwerk.

Berend Groeneveld ist neuer Patientenbeauftragter des Deutschen Apothekerverbandes

Berend Groeneveld ist der neue Patientenbeauftragte des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). In diese Funktion hat ihn der Geschäftsführende DAV-Vorstand auf seiner jüngsten Sitzung für die kommenden vier Jahre berufen. Der 54-jährige Apotheker aus Norden (Niedersachsen) ist seit Jahresbeginn Mitglied dieses fünfköpfigen Gremiums. Groeneveld folgt auf Claudia Berger, die jedoch weiterhin den Deutschen Apotheken-Award 2017 verantwortet, der derzeit ausgeschrieben und im Frühjahr dieses Jahres verliehen wird. Der DAV-Patientenbeauftragte ist oberster Ansprechpartner für Apotheker, Selbsthilfegruppen und Patientenverbände – und leitet die Runde der Patientenbeauftragten der 17 Landesapothekerverbände. Auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene vermitteln die Patientenbeauftragten Kontakte zwischen Apothekern, Selbsthilfegruppen, Patientenverbänden und Selbsthilfekontaktstellen, stellen Informationsmaterial zur Verfügung und sind Koordinatoren bei der Planung von gemeinsamen Aktionen. „Viele Selbsthilfe- und Patientenorganisationen arbeiten mit den Apotheken vor Ort erfolgreich zusammen. Diese Kooperation muss ausgebaut und gestärkt werden – zum beiderseitigen Nutzen“, sagt DAV-Patientenbeauftragter Berend Groeneveld. „Apotheken sind ideale Partner von Selbsthilfeorganisationen, weil sie überall vor Ort sind – gerade auch in strukturschwachen Regionen. Apothekenkunden erhalten dort nicht nur Informationen über moderne Therapiemöglichkeiten, sondern auch über lokale Hilfsangebote. Viele Menschen fühlen sich mit ihrer Krankheit allein und freuen sich deshalb, wenn sie in der Apotheke den Kontakt zu anderen Patienten mit ähnlichen Leiden aufnehmen können. Das stärkt ihr Wissen über die Krankheit, aber auch ihren Lebensmut. Patientenorganisationen schätzen vor allem die Steigerung ihres Bekanntheitsgrades in den Apotheken. Die Vorteile für Apotheker bestehen in einem verbesserten Informationsaustausch mit Patienten sowie der Weiterbildung vor Ort.“ Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. – Bundesapothekerkammer – Deutscher Apothekerverband e. V.

The post Berend Groeneveld ist neuer Patientenbeauftragter des Deutschen Apothekerverbandes appeared first on Healthcare Netzwerk.