Dialoge aus der Apotheke / 13

Es war grad Vollmond, oder? Anders kann ich mir den gestrigen Tag in der Apotheke nicht erklären – respektive das Verhalten gewisser Leute. Patient: „Könnten Sie mir Placebo geben?“ Apotheke: „Oh? Wir haben kein …“ Patient: „Natürlich haben Sie! Was geben Sie den Verrückten? Geben Sie mir das!“ Apotheke (denkt). Uh – Medizin? Ich weiss […]

Wahnsinnswoche 2017:02

In dieser Woche 123 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle.


Bei mittelschwerer bis schwerer Depression sollten nichtmedikamentöse und medikamentöse Behandlungsansätze unter Berücksichtigung individueller Patientenwünsche diskutiert werden. Der Effektivitätsvergleich liefert leider kein eindeutiges Ergebnis.


Big Data: Kaufleute berechnen den Wert der letzten Lebensphase und bestimmen, für wen sich welche Behandlung nicht mehr lohnt, und wie man das Ableben möglichst billig gestaltet. Das sind die absehbaren Auswirkungen einer gewinnorientierten “Gesundheits”-Industrie – der Begriff “Euthanasie” wird aber (noch) nicht ausdrücklich erwähnt…

Übrigens: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am 09.01.2017 gesagt:

„Das, was wir mal in der Verfassungsrechtsprechung hatten, nämlich dass das Prinzip der Datensparsamkeit gilt, mag für einzelne Bereiche richtig sein. Aber die Wertschöpfung der Zukunft – vom Bundesgesundheitsminister ist gerade heute ein Artikel darüber in der Zeitung zu lesen – wird nicht mehr damit auskommen, dass man möglichst wenige Daten hat, sondern es wird darauf ankommen, aus vielen Daten möglichst interessante Schlussfolgerungen und Anwendungen zu schöpfen.”


Kein Geld der Welt und auch kein unbefristeter Vertrag darf es wert sein, seine Moral und seinen Verstand morgens an der Tür abzugeben.


So sehen “Fakten” im politischen Alltagsgeschäft heutzutage wohl aus.


Die Menschen mussten zuerst die freundlichsten aller Affen werden, bevor sie auch die klügsten werden konnten.

Altruismus hat aus evolutionstheoretischer Perspektive die Funktion, die Fitness eines anderen Lebewesens unter Inkaufnahme des Verlustes eigener Fitness zu vergrößern, weil jedes Individuum ein Interesse daran hat, dass auch unverwandte Mitglieder der Eigengruppe Hilfe in der Not erfahren, da ansonsten eine kumulative Schwächung der beschützenden Eigengruppe droht – und damit auch eine Bedrohung für die eigene Existenz. Die Hilfsbereitschaft gegenüber einer fremden Gruppe wird umso geringer, je bedrohlicher diese empfunden wird. Die davon begleitete ideologische Diskriminierung von Außenseitern kann in Katastrophen menschlichen Leids enden.

Empathiemotivierter Altruismus entsteht in Hirnregionen, die reich an Rezeptoren für Oxytozin sind, darunter u.a. Amygdala und ventrales Striatum. Sogenannte maximale Altruisten haben ein größeres Amygdalavolumen, während Menschen mit psychopathischer Persönlichkeitsakzentuierung und geringer spontaner Empathie ein kleineres Amygdalavolumen und eine verminderte Sensitivität gegenüber sozialen Furchtsignalen haben. Über oxytozinerge Regelkreise induziert altruistisches Verhalten eine Dämpfung von Stress und Furcht in sozialen Umgebungen, was zu einer Entlastung des kardiovaskulären Systems und des Immunsystems führt und somit indirekte Anreize für Kooperativität generiert: Menschen mit ausgeprägter altruistischer Neigung erkranken weniger häufig an an affektiven Störungen, erfreuen sich besserer Gesundheit und leben im Schnitt länger. Altruismus kann aber auch pathologische Formen annehmen, wenn hyperaltruistisches Verhalten Selbst- oder Fremdschädigung nach sich zieht (Helfersyndrom).

Hurlemann R, Marsh N: Neue Einblicke in die Psychobiologie altruistischer Entscheidungen. Der Nervenarzt 11/2016


Die aktuelle Bedarfsplanung in der vertragsärztlichen Versorgung ist nicht bedarfsorientiert. Das psychiatrische Hilfe- und Versorgungssystem in Deutschland ist aus historischer Perspektive und im internationalen Vergleich quantitativ zwar gut ausgebaut. Lange Wartezeiten auf einen Termin beim Psychiater weisen aber darauf hin, dass der Behandlungsbedarf durch die aktuell zugelassene Zahl der Spezialisten nicht gedeckt werden kann.

Insbesondere die Zahl der ambulanten Nervenärzte – unter denen die im eigentlichen Sinne für psychische Störungen zuständigen Psychiater nur etwa die Hälfte ausmachen – erscheint mit durchschnittlich 5 pro 100.000 Einwohner ausgesprochen niedrig angesichts des großen wahrgenommenen Versorgungsdrucks. In manchen Gegenden gibt es gar keine Psychiater mehr, was keinesfalls mit „vermindertem Bedarf“ gerechtfertigt werden kann.

Die vorliegenden Daten stützen die Annahme einer Überversorgung, im Sinne der Behandlung von Gesunden, nicht: Für Studienteilnehmer mit psychiatrischen Diagnosen erhöhen sich die Behandlungsleistungen mit zunehmender regionaler Arztdichte, aber nicht für Teilnehmer ohne Diagnose. Das wiederspricht der Hypothese einer ungerechtfertigten, “angebotsinduzierten” Nachfrage.

Gesellschaftliche Veränderungen, wie ein Wegfall sozialer Unterstützung oder die Zunahme von Problemen bei der Erfüllung von Rollenerwartungen, vermehrter Anpassungsdruck und damit verbundener chronischer Stress, können zudem dazu beitragen, dass eine „angeschlagene psychische Gesundheit“ häufiger als bislang in manifeste behandlungsbedürftige psychische Störungen übergeht.

Jacobi F et al: Ambulante fachärztliche Versorgung psychischer Störungen. Der Nervenarzt 11/2016

Deutsche Röntgengesellschaft startet Befundungsinitiative

Für die DRG ist die strukturierte Befundung ein Hauptthema 2017.


Um die Standardisierung radiologischer Befunde zu fördern, engagiert sich die AGIT mit einer neuen Website.

Die Ziele sind neben der Festlegung von Strukturen und Inhaltselementen auch die Kodierung für eine zukünftige, maschinelle Auswertung. 

Die DRG ist auch an der Weiterentwicklung der Norm „DIN 6827-5: Protokollierung bei der medizinischen Anwendung ionisierender Strahlung – Teil 5: Radiologischer Befundbericht” von 2003 beteiligt.

Weblinks

MR Fingerprinting

Die MRT erlebt nach fast 50 Jahren eine radikale Änderung.

MR Fingerprinting ist eine neuartige Methode für die MRT, bei dem keine klassischen Bilder akquiriert werden. Stattdessen werden Gewebeeigenschaften bestimmt. 

Die MRF erzeugt mit einer einzigen Sequenz von wenigen Minuten Scanzeit eindeutige Signalentwicklungen oder Fingerabdrücke für jedes unterschiedliche Gewebe. Aus diesen Daten lassen sich dann die klassischen Parameter TR, TE, TI im Postprocessing variieren und herkömmliche Bildsequenzen (T1, T2, PD, etc…) bzw. multiparametrische Darstellungen berechnen.

Fachleute sprechen auch von einem Hounsfield-MRT, da den Voxeln, wie beim CT quantitative Werte zugeordnet werden können.

Arzt suchen, Arzt finden

Hast Du einen Hausarzt? Ja? Ausgezeichnet. Ich ja auch – ich brauche ihn zwar zum Glück selten genug, aber wenn, dann weiss ich, wohin ich gehen kann. (Zu) viele Leute haben heute aber keinen Hausarzt mehr. Und wenn sie lange keinen Arzt gebraucht haben, oder der alte pensioniert wurde oder man umgezogen ist, kann das […]

Gute Klinikversorgung beginnt mit dem Entlassmanagement

„Mit ihrer Klage erzeugt die Deutsche Krankenhausgesellschaft jetzt Unsicherheit, wo die Schiedsstelle bereits für Klarheit gesorgt hatte. Wir erwarten, dass im Interesse der Patienten auch durch die DKG mit der Umsetzung des Vertrages begonnen wird, denn solche Klagen haben keine aufschiebende Wirkung. Der jetzt beklagte Rahmenvertrag gilt für alle Patienten, die aus einer Krankenhausbehandlung entlassen werden. Die Schiedsamtsentscheidung sorgt dafür, dass der gesetzliche Anspruch der Versicherten durchgesetzt wird. Bei allen Patienten ist die frühzeitige Abklärung des Bedarfs für eine Anschlussversorgung Dreh- und Angelpunkt des Entlassmanagements, denn die Vorbereitung der Entlassung beginnt bereits mit der Aufnahme. Vorstellungen der DKG, sich erst später und dann auch nur bei besonderen Fällen darüber Gedanken zu machen, welche Anschlussversorgung notwendig ist, mag aus Sicht des Krankenhausgesellschaft bequem sein, geht jedoch an dem Patienteninteresse an einer guten Versorgung vorbei. Das Entlassmanagement ermöglicht den Krankenhäusern, Arzneimittel zu verordnen. Selbstverständlich muss dies nach den gleichen Regeln wie bei niedergelassenen Ärzten erfolgen. Das gilt auch für die Arztnummer. Im Interesse der Patienten darf es keine anonymen Verordnungen geben! Der verschreibende Arzt darf nicht nur durch eine leider häufige unleserliche Unterschrift erkennbar sein“, so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes

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Sie essen nie wieder Fast Food Pommes

Fastfood-Pommes frites sind mehr als nur Fett und Stärke: Ein Wunder der modernen Lebensmittelchemie. Das sollte man wissen, bevor man sich diese „chemisch-aufgearbeiteten“ Teile reinzieht. Klar: Der Mensch mag Knuspriges und Fettiges. Das liegt in unseren Genen, wie wir dank der Evolutionsbiologie wissen. Und die Fastfood-Ketten machen sich dies zunutze und erfreuen sich bester Umsätze. […]

Dieser Beitrag Sie essen nie wieder Fast Food Pommes wurde erstmalig von Yamedo.de (René Gräber) auf Yamedo BLOG veröffentlicht.