Abschlussfeier des ersten Studiengangs für Pflegeberufe
Nun haben wir es auch offiziell geschafft! – Wir, die ersten Absolventen der Bachelor of Arts Studiengänge Social Healthcare/Psychiatric Nursing und Advanced Nursing Practice, erhielten Anfang Januar in einem feierlichen Rahmen unsere Urkunden und Zeugnisse. Wie ich als Absolvent die Abschlussfeier erlebt habe und was sich hinter den beiden Studiengängen verbirgt, wollen Sie wissen? Das erfahren Sie hier!
Pionierarbeit bei Vitos
Reinhard Belling, Vitos Geschäftsführer, eröffnete den Festakt. Er stellte in seiner Begrüßungsrede fest, dass sich unter den rund 9.700 Mitarbeitern bei Vitos nun auch 18 Pioniere befinden.
Sie besitzen bei Vitos, nach einer anstrengenden und mühevollen Zeit, den ersten B. A.-Abschluss in der Pflege. Auch für Vitos und das Steinbeis-Transfer-Institut, Studienzentrum Marburg, der Steinbeis-Hochschule Berlin war es Pionierarbeit, die beiden Studiengänge zu entwickeln und einzuführen. Reinhard Belling berichtete von den sich wandelnden Anforderungen, die an die Pflege gestellt werden. Pflegefachkräfte führen keinen Hilfsberuf aus. Ihnen kommt eine große Bedeutung bei der Behandlung von Patienten, Klienten und Bewohnern zu. Unter anderem sind sie zentrale Ansprechpartner für alle an der Behandlung beteiligten Personen. Die Einführung der Pflegestudiengänge wertet den Pflegeberuf auf. Die studierten Pflegekräfte sollen nicht in Leitungspositionen oder in die Verwaltung wechseln, betonte Reinhard Belling. Es geht vielmehr darum, dass sie mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz die tägliche Arbeit in der Pflegepraxis bereichern und weiterentwickeln.
Flexibilität in der pflegerischen Versorgung
Als zweite Festrednerin trat Kordula Schulz-Asche, Abgeordnete des Deutschen Bundestages und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, an das Rednerpult. Sie sprach über den gestiegenen Bedarf an qualifizierten Pflegekräften und dessen Auslöser, den gesellschaftlichen Wandel. Unsere Gesellschaft wird nicht nur immer älter, sie wird auch mobiler. Wir müssen die pflegerische Versorgung entsprechend flexibel gestalten. Die Akademisierung der Pflege soll außerdem zu einer Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe auf Augenhöhe beitragen, so Kordula Schulz-Asche weiter.
Die Bedeutung akademisierter Pflegekräfte für Vitos
Achim Pex, Krankenpflegedirektor bei Vitos Gießen-Marburg und Sprecher der Vitos Krankenpflegedirektoren, hob in seiner Anschlussrede die Rolle der akademisierten Pflegekräfte hervor. Sie haben die verantwortungsvolle Aufgabe, gemeinsam mit den Kollegen hervorragende Leistungen zum Wohle aller Patienten, Klienten und Bewohner zu erreichen. Akademisierte Pflegekräfte sind verpflichtet, die steigenden Qualitätsansprüche in der Pflege zu erkennen, Maßnahmen zu entwickeln und sie umzusetzen. Dazu gehört auch, dass die studierten Pflegekräfte regelmäßig an Projekt- und Fachgruppen teilnehmen.
Prof. Dr. Herbert Hockauf, Institutsleiter des Steinbeis-Transferinstituts Nordrhein-Westfalen Standort Essen, veranschaulichte uns anschließend, dass Deutschland eines der letzten Länder ist, in dem die Akademisierung der Pflege bisher nicht flächendeckend erfolgt.
Die Herausforderungen des Studiums
Nun war ich an der Reihe ans Rednerpult zu treten. Als Kurssprecher hatte ich mich gerne bereit erklärt, ein paar Worte zu meinen Kommilitonen zu sagen. Unter anderem ging ich auf die Herausforderungen ein, die ein Studium neben dem Beruf mit sich bringt. Den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren, seinem Geist aber dennoch genügend Freiraum zur Entfaltung zu geben, ist eine davon. Wir saßen wohl alle schon das eine oder andere mal nach einer anstrengenden Schicht an einer schwierigen Hausarbeit und hatten Probleme, unsere abschweifenden Gedanken wieder zu fokussieren.
Zudem bedankte ich mich stellvertretend bei allen Beteiligten, ganz besonders bei den Studienverantwortlichen und Dozenten des Steinbeis-Transfer-Instituts, Studienzentrum Marburg, der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Die Zeugnisvergabe
Nun war er da, der Moment, auf den alle Absolventen hingearbeitet hatten. Die Verleihung der Bachelor-Urkunden und -Zeugnisse!
Einzeln rief uns Marie-Luise Koch, Institutsdirektorin des Steinbeis-Transfer-Institutes, Studienzentrum Marburg, auf die Bühne. Sie erläuterte die jeweiligen Bachelor-Thesen, die wir während unseres Studiums entwickelt hatten und übergab uns feierlich die Urkunden und Zeugnisse. Danach prämierte Jochen Schütz, Leiter des Geschäftsbereichs Personal, die drei Bachelor-Arbeiten, die den höchsten Praxisnutzen für Vitos haben.
Beim anschließenden Stehempfang mit kleinem, feinen Fingerfood und Kaffee hatten wir Gelegenheit zum Austausch.
Eine meiner Kommilitonen hatte sogar eine selbst gebackenen Absolvententorte mitgebracht. Sie ist ihr klasse gelungen, oder?
Zum Hintergrund der Bachelor-Studiengänge
Vitos hat gemeinsam mit dem Steinbeis-Transfer-Institut, Studienzentrum Marburg, der Steinbeis-Hochschule Berlin zwei Studiengänge für Pflegeberufe entwickelt. Sie erweitern die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegende. Das bedeutet, dass die Pflegekräfte bei Vitos die Möglichkeit haben, ihr Fachwissen mit einer staatlichen Weiterbildung oder einem Studium zu erweitern.
Mit dem Bachelor of Arts Social Healthcare/ Advanced Nursing Practice bietet Vitos besonders geeigneten Krankenpflegeschülern neben der Ausbildung ein begleitendes Studium an. Innerhalb von vier Jahren erwerben die Schüler eine qualifizierte Ausbildung sowie einen Bachelor-Abschluss in der Pflege.
Examinierte Pflegekräfte, mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung, können bei Vitos einen berufsintegrierten Studiengang, Bachelor of Arts Social Healthcare/Psychiatric Nursing absolvieren.
Beide Studiengänge werden durch das Steinbeis-Transfer-Institut, Studienzentrum Marburg, der Steinbeis-Hochschule Berlin an der Vitos Akademie Gießen angeboten.
Und nun noch ein paar Impressionen unserer Abschlussfeier: