Viele Krangehäusen sind in Ausnahmezustand , viele multimorbile Patienten sind infolge der Influenza A Virus Infektion sogar gestorben. Leider mehr als 128 Menschen sind von der Grippe 2017…
Weiter Info und analyse in Website Medizin und Gezundheit
Viele Krangehäusen sind in Ausnahmezustand , viele multimorbile Patienten sind infolge der Influenza A Virus Infektion sogar gestorben. Leider mehr als 128 Menschen sind von der Grippe 2017…
Weiter Info und analyse in Website Medizin und Gezundheit
Temporalarteriitis – Riesezellarteriitis -Morbus Horton sind verschiedene Name eine systemische Vaskulitis ( Krankheit von Gefäße) und betrifft die große bis mittelgroßen Arterien der Aorta. Typische…
Weiter Info und analyse in Website Medizin und Gezundheit
“Ich muss Sie, auch wenn es ein risikoarmer Eingriff ist, vor der Operation auch auf mögliche Komplikationen hinweisen, die da wären: Konversion auf eine Laparotomie, sprich Erweiterung auf einen größeren Bauchschnitt, zudem Blutung, Wundinfektion, Drainageeinlage, Pneumonie, Thrombose,…”
So ungefähr lief unser Gespräch vor der Operation ab. Kurz darauf lag Frau B. auf dem Tisch, Bauch auf, Blinddarm raus, Bauch zu, fertig. Ein schlichter 30-Minuten-Blinddarm. So weit so schlecht. 24 Stunden postoperativ wird die Patientin hypoton und tachykard, naja, kann ja mal vorkommen. Nachdem sich auf i.v. Hydratation die Situation nicht bessert, bestimme ich das Hb. Das tief ist. Die Patientin bekommt Erythrozytenkonzentrate, das Abdomen ist weich, die Vitalzeichen bessern sich, das Hb steigt adäquat an und bleibt stabil. Frau B. geht nachhause. Knapp eine Woche kommt sie wieder: Bauchschmerzen. Das Hb ist zwar stabil geblieben, jedoch zeigt sich in der Bildgebung im Unterbauch ein großes Hämatom, das sich mittlerweile infiziert hat. Keine Überraschung. Ich sehe mir das Video der Laparoskopie noch einmal an, ich bin im Nachhinein nicht wirklich gescheiter. Gut, ein Minigefäß, das so Mini ist, dass man nicht einmal einen Gefäßstumpf sieht, hätte ich noch mit einem Adrenalintupfer stillen können. Wenn ich bei jeder Operation jedes Minigefäß zum absoluten Stillstand bringen möchte, würde ich bei jeder Operation einen Adrenalintupfer benötigen. Frau B. bekommt also Antibiotika, eine Drainage in ein organisiertes Hämatom einlegen macht wenig Sinn. Die Situation verschlimmert sich nicht, jedoch tritt auch keine Besserung ein, sodass Frau B. knapp zwei Wochen postoperativ wieder auf dem Tisch landet. Eine eindeutige Blutungsquelle findet sich nicht. Habe ich etwas falsch gemacht, würde ich es anders machen? Nein. Habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen? Oh ja.
Erst nach der ersten revisionspflichtigen Operation fällt man den endgültigen Entscheid, ob man für die Chirurgie geeignet ist. Denn dann muss man sich fragen, ob man es ertragen kann, wenn man einen Mensch für eine Revision erneut in den Saal schieben muss.
Als Allgemeinchirurgin verbringt man sehr viel Zeit mit Arschlöchern, oder besser gesagt: Arschlochproblemen. Ein häufiger Grund für eine Konsultation auf der Notaufnahme ist Blutabgang ab ano. Sprich: Blut kommt hinten raus. Was macht man als Chirurgin in dem Fall gleich zu Beginn, also nach “Was führt Sie hier her?”, “Seit wann besteht das Problem” oder “Haben Sie ungewollt an Gewicht verloren?”? Richtig, man nimmt einen linken und zwei rechte Handschuhe, sowie eine Tube Vaseline und schiebt den Zeigefinger in den PatientInnenpo. Warum zwei rechte Handschuhe übereinander? Weil einer reißen kann, und dann steckt man wortwörtlich in der Scheiße.
Ich bin letztens gefragt worden, welche Erkenntnisse man aus dieser Untersuchung gewinnen kann. Man beurteilt zuerst die Analhaut von außen – gibt es Hautveränderungen, oder Risse? Besteht eine Perianalvenenthrombose, spricht ein thrombosiertes Blutgefäß? Wölben sich beim Pressen Hämorrhoiden aus dem Analkanal heraus? Oder besteht schon in Ruhe ein Prolaps, also Vorfall? Mit dem Finger im Analkanal kann man anschliessend den Sphinktertonus, also den Spannungszustand des Schließmuskels beurteilen. Weiters, ob man im Anal/Rektalkanal Gewebe tastet, das dort nicht hingehört. Und wenn man seinen Finger anschließend betrachtet, klebt da hoffentlich kein Blut dran.
Bei Blutabgang aus dem After muss nicht zwingend ein Tumor vorliegen, sondern sehr häufig handelt es sich dabei um Hämorrhoiden. Hämorrhoiden sind Gefäßpolster unter der Darmschleimhaut, welche der Feinkontinenz dienen. Risikofaktoren wie zum Beispiel Verstopfung, Übergewicht oder Schwangerschaft begünstigen diese Erkrankung, welche sich durch das nach außen Ausstülpen des Hämorrhoidalpolsters auszeichnet. Von Hämorrhoiden abzugrenzen sind Perianalvenenthrombosen, welche den thrombotischen Verschluss eines Blutgefäßes bezeichnen.
Hämorrhoiden können auch bei jungen PatientInnen vorkommen, und sind keine Alterserscheinung. Vor allem bei Schwangeren ist dieses Problem ein sehr häufiges. So unangenehm ein Hämorrhoidalleiden auch ist, gefährlich ist es nicht und konservative, also nicht-operative Maßnahmen empfehle ich meinen PatientInnen IMMER vor einer eventuellen Operation. Das A und O ist ein regelmäßiger und weicher Stuhlgang. Mit stundenlangem auf der Toilette sitzen und Pressen verschlimmert sich die Symptomatik. Also: die Zeitung/das Handy draußen lassen! Neben Blut am Toilettenpapier beklagen die PatientInnen häufig ein Nässen und Jucken. Es ist nicht immer möglich, aber am besten duscht man die Analregion aus und trocknet sie anschliessend trocken ab.
Von Feuchtpapier rate ich ab, da das die Haut zusätzlich reizt.
In dem Sinne: happy pooping!