Die Leitbild-Infoveranstaltungen in allen Vitos Gesellschaften
Vor zwei Wochen berichtete Dr. Alexander Gary bereits in seinem Interview über das neue Vitos Leitbild. Heute werfen wir einen Blick auf die Infoveranstaltungen, die zwischen Oktober und Dezember in allen Vitos Gesellschaften stattfanden. Wie viele Mitarbeiter haben teilgenommen? Wie war die Atmosphäre? Und was hatte es mit den Fischen und den Beobachtern auf sich?
Die Infoveranstaltungen – gut besucht, trotz Vorweihnachtsstress und Grippezeit
Die Infoveranstaltungen vor Ort waren wichtig, um eine Plattform für einen offenen und persönlichen Austausch unter den Teilnehmern zu schaffen. Und die kamen zahlreich, trotz Vorweihnachtsstress und Grippezeit. Je nach Standort fanden sich zwischen 50 und 200 Mitarbeiter zusammen.
Der jeweilige Geschäftsführer der Gesellschaft begrüßte die Teilnehmer. Reinhard Belling erläuterte den Zuhörern die Vitos Unternehmenswerte und gab einen ersten Eindruck, wozu ein Leitbild überhaupt gut ist – Es bildet den Rahmen für Strategie, Ziele und operatives Handeln.
Wie ist das Vitos Leitbild entstanden? Welche Funktion soll es erfüllen? Wie kann das neue Leitbild im Alltag gestaltet und gelebt werden? Diesen und anderen Fragen widmete sich Dr. Alexander Gary in seiner Präsentation.
Während einer kleinen Pause konnten die Mitarbeiter bei Kaffee und Kuchen über das gerade Gehörte diskutieren, sich die aufgestellten Leinwände zum Leitbild näher anschauen und sich Fragen für die anschließende Diskussion überlegen.
Dann fanden sich alle zum sogenannten Fishbowl, einer Diskussionsrunde der besonderen Art, zusammen.
Zitat einer Teilnehmerin: „Ich habe bisher noch nie an einer solchen Veranstaltung teilgenommen und muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin. Es herrschte eine ausgesprochen gute Atmosphäre.“
Von Fischen und Beobachtern
Für die Diskussionsrunde bildeten die Teilnehmer zwei Gruppen. Eine kleinere, aktive Gruppe bildete einen Innenkreis (die „Fische“) und eine größere, beobachtende Gruppe einen Außenkreis (die „Beobachter“).
Die Teilnehmer im inneren Stuhlkreis in der Mitte des Raumes diskutierten Verständnisfragen, Fragen zur Umsetzung des Leitbildes, Hintergründe und allgemeine Fragen zum Leitbild. Die übrigen Teilnehmer setzten sich als Zuhörer und Beobachter in die darum platzierten Außenkreise. Die festen Mitglieder des inneren Kreises waren unter anderem Reinhard Belling, der örtliche Geschäftsführer, ein Betriebsstättenleiter zwei bis drei Mitglieder aus dem Leitbildteam sowie einige Mitarbeiter, die sich freiwillig gemeldet hatten. Im Innenkreis blieben immer mindestens zwei Stühle leer. Auf diesen konnten dann Teilnehmer aus dem Außenkreis Platz nehmen, um sich an der Diskussion im Innenkreis zu beteiligen. Wer dort seine Wünsche und Interessen vertreten hatte, räumte den Platz für den nächsten Diskussionsteilnehmer und kehrte in den Außenkreis zurück. So füllten sich die gerade vorgestellten Inhalte mit Leben.
Die Teilnehmer diskutierten konkrete Beispiele, wie das Leitbild in den Arbeitsalltag einfließen kann. Ein Moderator leitete die Diskussion. Zu Anfang zögerten noch einige, aber nach und nach wurden die freien Plätze im inneren Kreis immer schneller neu besetzt. Hier und da kam es sogar zu kleinen Staus, weil mehrere Mitarbeiter gleichzeitig in den Innenkreis wollten.
Die Ergebnisse des regen Austauschs waren sehr vielfältig. Unter anderem von den Teilnehmern empfohlen, wurden folgende Punkte:
- Das Leitbild reflektieren, mehr in den Arbeitsalltag integrieren und mit Leben füllen
- Den angestoßenen Prozess weiterentwickeln. Schließlich ist das Leitbild nicht in Stein gemeißelt
- Das Leitbild als Richtlinie verwenden und sich in der Arbeitshaltung darauf beziehen
- Das Leitbild als Grundlage nutzen, um Unzufriedenheit abzuschaffen
- Eine Feedbackkultur einführen
- Das Leitbild in sämtlichen Ebenen des Unternehmens in die Teambesprechungen aufnehmen und Beispiele für die konkrete Umsetzung finden
- Das Leitbild in die Mitarbeiter- und Zielvereinbarungsgespräche integrieren
- Dem Thema genügend Zeit und Raum für Diskussionen geben
Einig waren sich die meisten Teilnehmer darüber, dass aus dem Leitbild etwas Persönliches gemacht werden muss. Wofür stehe ich persönlich? Wo finde ich mich wieder? Was ist mir wichtig?
Von einigen Mitarbeiter kam zudem die durchaus positive Rückmeldung „Was wollt ihr eigentlich? – Wir leben das Leitbild doch bereits!“.
Weitere Zitate der Vitos Mitarbeiter zum Leitbild:
„Zusammen können wir ein gemeinsames Werteumfeld schaffen und mitgestalten, alleine ist es ungleich schwerer und einsamer.“
„Die Leitbild-Botschaft passt zu uns.“
„Das, was heute ist hier passiert ist, ist für mich gelebte Leitbildkultur.“
„Wir als Mitarbeiter haben nun die Verpflichtung aber auch die Möglichkeit, unser Leitbild im besten Sinn im täglichen Umgang miteinander und gegenüber unseren Bewohnern aktiv zu leben, präsent werden zu lassen und präsent zu halten.“
Auch kritische Fragen waren erlaubt
„Das soll keine Kuschelveranstaltung werden“ so formulierte es Reinhard Belling im Vorfeld. Vielmehr ging es bei den Infoveranstaltungen darum, sich in einer konstruktiven, wertschätzenden, aber durchaus auch sachkritischen Atmosphäre über das neue Leitbild auszutauschen.
So kam zum Beispiel die Frage auf, was das Leitbild mit dem Arbeitsalltag zu tun habe.
Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sind nicht einfach. Die äußeren Gegebenheiten und die Werte- und Leitbilddiskussion dürfen jedoch nicht vermischt werden. Das Leitbild kann die Rahmenbedingungen nicht verändern, aber eine Kultur schaffen, die es ermöglicht, besser mit ihnen zurechtzukommen.
Es ist eine Herausforderung, trotz äußerer Gegebenheiten, im Sinne des Leitbildes zu handeln. Dabei geht es um eine Grundhaltung, die man sich auch dann erhalten sollte, wenn es mal schwierig wird.
Werte und Leitbild müssen gelebt werden – jeden Tag aufs Neue
Und wie geht es jetzt weiter? Die Leitbildgruppe wird weiter bestehen und sich im ersten Quartal 2017 erneut treffen. Gemeinsam wollen sie weitere Beispiele zusammentragen und sich darüber austauschen wie das Leitbild bei Vitos gelebt und kommuniziert werden kann. Es wird spannend, sich über die Erkenntnisse der einzelnen Gesellschaften auszutauschen und diese bei der Umsetzung des Leitbildes zu unterstützen.
Doch am wichtigsten ist es, dass jeder einzelne Vitos Mitarbeiter das Leitbild verinnerlicht. Damit das gelingen kann, ist jeder selbst gefragt, auch die Führungskräfte. Sie sollten das Thema immer wieder anstoßen und Zeit und Spielraum schaffen, damit sich die Teams über das Leitbild und seine konkrete Umsetzung austauschen können. Es ist wichtig, dass es sich in der Kultur der jeweiligen Gesellschaft verankert. Jeder Einzelne ist dabei in der Verantwortung, die Werte und das Leitbild zu leben, und zwar jeden Tag aufs Neue.
Bilder: Vitos; Michèle Karl
Einen kleinen Eindruck der Veranstaltungen vor Ort bekommen Sie in unserer Bildergalerie: