Ich hatte einen Physiklehrer, der häufiger mit den Leuten spielte, indem er ihre Fragen wörtlich nahm. Mit der Zeit merkte man das natürlich und fing im Normalfall an, die Fragen auch korrekt zu stellen, denn oft genug macht man das heute falsch, ohne dass das einem bewusst ist.
Beispiel:
Auf die Frage: „Wissen Sie, wieviel Uhr es ist?“ Oder gar: „Haben Sie die Uhrzeit?“ hat er immer mit „Ja.“ (und fertig) geantwortet. Immerhin hat man da nicht gefragt wieviel Uhr es gerade ist.
Dasselbe mit: „Kann ich auf die Toilette?“ (während der Unterrichtsstunde.) Da kam statt der Antwort dann oft die Gegenfrage: „Keine Ahnung. Kannst Du?“
Ausserdem hatte er die Angewohnheit, wenn jemand niesen musste „Hunds-cheib“ zu sagen statt „Gesundheit“ – in den meisten Fällen antwortet die Person dann mit „Danke“, da das nicht erwartet und (deshalb) nicht richtig gehört wurde … aber darum geht es jetzt nicht.
Ich kann mir nur vorstellen, wie er in der Apotheke jemanden beraten würde.
Patient: „Kann ich mit diesem Medikament etwas trinken?“
Er: „Können Sie sicher, immerhin soll man das mit Wasser nehmen und wenn Sie gar nichts trinken, verdursten Sie ja innert etwa 3 Tagen.“
Patient: „Ich meine: Kann ich Alkohol trinken?“
Er: „Sie können sicher – ich meine, wenn Sie Wasser trinken können und andere Flüssigkeiten, bekommen Sie wahrscheinlich auch Alkohol runter.“
Patient: „Nein. Was ich meine ist: Ist es eine gute Idee, dieses Medikament zusammen mit Alkohol einzunehmen?“
Er: „Was? Nein! Auf gar keinen Fall.“
…
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