In diesem Job sind starke Nerven gefragt

Meine Arbeit als Fachkrankenschwester für Intensivmedizin und Anästhesie

Mein Name ist Katharina Steidl. Ich bin Fachkrankenschwester für Intensivmedizin und Anästhesie in der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster. Wie sich mein Arbeitsalltag gestaltet, was mir an meinem Job besonders gefällt und welche Herausforderungen er mit sich bringt, möchte ich nun etwas näher erzählen.

Die tägliche Arbeit auf der Intensivstation

Ich bin auf der Intensivstation tätig. Dort arbeite ich mit vielen Berufsgruppen, zum Beispiel Ärzten, Therapeuten und Logopäden zusammen. Zu meinen Aufgaben zählen die Grundversorgung der Patienten und die Überwachung der Vitalzeichen. Zudem bediene ich verschiedene Maschinen, zum Beispiel die Atemmaschinen oder die Dialyse. Verbandswechsel und Medikamentengabe fallen ebenfalls in meinem Verantwortungsbereich. Ich bin für die Begleitung der Angehörigen zuständig, genauso für die Sterbebegleitung. Wir stehen den Sterbenden und den Angehörigen in der schweren Phase bei. Wir sind für Sie da, wenn sie das Gespräch suchen. Auch versuchen wir, das Abschiednehmen würdevoll zu gestalten, insofern das möglich ist.
Wenn ich ehrlich bin, ist das mit die schwierigste Aufgabe in meinem Beruf, einem trauernden Angehörigen gegenüber zu stehen und die Fassung zu bewahren.
Man setzt sich auch mit seinem Team zusammen, wenn eine Situation schwer zu verkraften ist und redet offen darüber.

Von Einschränkungen und Glücksgefühlen

Natürlich bringt mein Job auch Einschränkungen mit sich. Ich habe unregelmäßige Arbeitszeiten. Dienst am Wochenende, an Sonn- und Feiertage oder auch Nachtdienst gehören dazu. Klar, ist das oft schwer mit dem Privatleben zu vereinbaren. Nicht zu unterschätzen, ist auch die körperliche und psychische Belastung.

Wenn Patienten aus dem künstlichen Koma erwachen und langsam anfangen, wieder am Leben teilzunehmen, lässt mich das jedes Mal strahlen. Genauso so, wenn sie zum ersten Mal wieder sprechen. Trifft man sie später wieder und sieht, welche Fortschritte sie gemacht haben, ist das ein sehr schönes und erfüllendes Gefühl.

Mein beruflicher Werdegang

Ich bin in Weilmünster aufgewachsen und habe dort die Realschule abgeschlossen. Danach habe ich eine dreijährige Ausbildung zu Gesundheits- und Krankenpflegerin bei Vitos Weilmünster absolviert und wurde im Anschluss übernommen. Nach weiteren drei Jahren, in denen ich auf der Frühreha Phase B gearbeitet habe, wollte ich mich weiterentwickeln. Ich habe mich auf die Ausschreibung für die Intensivfachweiterbildung beworben. Im Herbst 2009 wechselte ich hausintern auf die neurologische Intensivstation, wo ich 2010 die Fachweiterbildung zur Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie begann. Diese dauerte zwei Jahre. Ich finde es toll, dass mein Arbeitgeber mir die Weiterentwicklung meiner beruflichen Laufbahn ermöglicht hat.

Wer sich für den Beruf der Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie interessiert, muss auf jeden Fall die Bereitschaft mitbringen, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Man braucht zudem starke Nerven und darf die Arbeit nicht mir nach Hause nehmen, andernfalls ist die psychische Belastung zu hoch.

Erfahren Sie mehr über Katharina Steidl und ihren Beruf in unserem Whatchado-Film: