Forschung zu Pollenallergien

Schätzungsweise 25 Millionen Deutsche haben eine Allergie. Wissenschaftler suchen gezielt nach Lösungen, um zum Beispiel Pollenallergikern Erleichterung zu verschaffen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt Therannex des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Dort prüfen Forscher unter anderem,

Über den Beruf Apotheker in DACH – Teil 4: Wie wird die Apotheke finanziert?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt: Der Staat unterstützt die Apotheken NICHT finanziell. Sie müssen als Geschäfte selbsttragend sein, ansonsten gehen sie ein. Die Inhaber haften mit ihrem Vermögen. Da die Preise der Medikamente, die von den Krankenkassen übernommen werden, gesetzlich reguliert sind (und stetig sinken), ist es eine Mischkalkulation mit der Marge (die […]

Cyberangriffe gefährden das Gesundheitswesen

Sie zeigen die Verletzlichkeit der Medizin. Sie zeigen, dass es bei bei der Kritik an dem Datenschutz nie um dem abstrakten Schutz von Daten geht, sondern um den Schutz von Menschen. Auch in Deutschland nehmen die Angriffe auf Kliniken und Arztpraxen ständig zu, auch wenn sie nicht in jedem Fall Teil der medialen Aufmerksamkeit sind. Medizindaten sind auf der ganzen Welt zunehmend ein Geschäftsfeld, in jeder Hinsicht. Trotzdem nimmt der “E-Health” – Hype täglich zu. Politik, Gesundheitsindustrie und IT- Konzerne warten auf satte Gewinne. Das Großprojekt “Elektronische Gesundheitskarte” soll das Kernstück für eine zentrale Datenhaltung aller Krankheitsdaten werden. Die Elektronische Patientenakte, so kürzlich Gesundheitsminister Gröhe, sei die “Königsanwendung”. Bei der augenblicklichen Entwicklung kann man sicher sein, die E-Akten werden künftig in der Cloud gespeichert. Gleichzeitig sorgen die politischen Institutionen in Deutschland nicht dafür, dass es einen strukturellen Schutz der Krankheitsdaten tatsächlich gibt. Jeder neue Cyberangriff oder Datenschutzskandal bestätigt uns in unserer Forderung nach einer gesicherten dezentralen modernen Punkt-zu-Punkt Kommunikation in der Medizin unter höchsten Datenschutzstandards. Nur so können Schweigepflicht und informationelle Selbstbestimmung erhalten bleiben. Das staatliche Mammutprojekt eGK hat bisher nur Milliarden verschlungen, aber erfüllt u. E. die notwendigen Ansprüche in keiner Weise. Dr. Silke Lüder 14.5.2017

Foyerbegegnungen


Es war mitten in der Nacht. Draußen war es dunkel, innen aber nicht, denn in so einem Krankenhaus brennt immer Licht.

Das Foyer war menschenleer. Da ich dies so antizipiert hatte, hatte ich mir mit meinem Post-irgendwie-zu-lange-Schicht-Erscheinungsbild jetzt nicht so viel Mühe gegeben. Das auf links gedrehte T-Shirt würde ich a) zuhause sowieso wieder ausziehen und b) wurde es zur Hälfte von der angeknitterten Jacke überdeckt.

So eilte ich nun also eben jenes Foyer durchquerend dem Ausgang zu, als zwei ältere Herren die Klinik betraten, sich kurz umschauten und zielstrebig auf mich zu gingen.

„Haben wir vorhin mit Ihnen telefoniert?“

Ich hatte die letzten fünf Stunden eigentlich mit niemand telefoniert und starrte die Herren überrascht an.

„Wegen dem Spinnenbiss.“

„Nein. Sie haben nicht mit mir telefoniert.“ An eine Spinnenbissberatung hätte ich mich ganz sicher erinnert.

„Aber wir haben gerade eben mit einem Arzt wegen der Spinne telefoniert!“
Ich dachte überrascht darüber nach wie man mich in vergammelter Alltagskleidung als Arzt erkannt hatte und zum Glück winkte hier die Pfortendame die Herren zu sich heran und wies den Weg zur Notaufnahme.

Ich verließ den Ort des Geschehens verwirrt aber zielstrebig mein Privatbett aufsuchend. Mit Spinnenbissen kenne ich mich sowieso nicht aus.

Wahnsinnswoche 2017:19

In dieser Woche 150 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle.


Scheint ja eine echte Wunderdroge zu sein: Bonner Wissenschaftler haben jetzt bei einer Studie herausgefunden, dass niedrig dosiertes THC (Cannabis) die kognitiven Leistungen alter Labormäuse signifikant verbessert. Hinweis: die Betonung liegt auf “niedrig dosiert” und “alte Mäuse“. Während jüngere Menschen eher kognitive Defizite unter Cannabis (pdf) erleiden, verbessert sich die neuronale Plastizität bei älteren Mäusen. Obwohl noch völlig unklar ist, ob das auch auf Menschen übertragbar ist, raschelt es schon im Blätterwald: “Cannabis gegen Demenz“, “Alte Kiffer sind schlau“, “Cannabis kehrt die Hirnalterung um“. Ich wäre vorsichtig mit eigenen Experimenten – wissen Sie zum Beispiel, was eine niedrige Dosis ist?


In England hat ein Kryptotrojaner zahlreiche Krankenhäuser lahmgelegt. Microsoft möchte mit KI-Algorithmen Patienten in Krankenhäusern tracken (sofern die Krankenhaussysteme nicht gerade durch einen Exploit namens EternalBlue, der vermutlich aus dem Arsenal der NSA stammt und eine Sicherheitslücke in Windows Dateifreigaben nutzt, lahmgelegt werden).

Was bin ich froh, dass unsere Bürokraten mächtig Druck machen, um schnellstmöglich die gesamte medizinische Infrastruktur ins Netz zu hängen … ;-)


Diese Woche wurde der im Februar kurzfristig abgesagte Termin beim Arbeitsgericht endlich nachgeholt und ich durfte mein Gutachten von September 2016 erläutern. Das Ganze verlief sachlich und ruhig, war zwar anstrengend, aber durchaus interessant. Wenn man täglich psychiatrisch arbeitet, fällt einem gar nicht mehr auf, wie wenig Außenstehende von psychischen Erkrankungen tatsächlich wissen. Ich hoffe, ich habe einige Basisinformationen über die Auswirkungen von Angsterkrankungen auf die Arbeitsfähigkeit vermitteln und einen kleinen Einblick in die Systematik der ICD geben können. Immer wieder haben wir den Unterschied zwischen Fahrtüchtigkeit und Arbeitsfähigkeit herausgearbeitet, wobei ich auch darauf hinweisen musste, dass eine rückblickende Betrachtung aus zwei Jahren Abstand naturgemäß nur eine Hilfe zur Entscheidungsfindung durch das Gericht sein kann, und dass ich daher manche Fragen nicht abschließend beantworten konnte. Glücklicherweise hatte ich in meinem Gutachten schon eine Aussage zu den (nicht vorhandenen) Aggravationstendenzen gemacht, sodass ich bei der Frage nach der Validität der Diagnosestellung unter anderem darauf verweisen konnte. Die Person, um die es dabei ging, saß die ganze Zeit in Begleitung eines Anwalts stumm dabei – war bestimmt nicht leicht, eine ganze Stunde klaglos durchzuhalten.


Menschen, die psychische Krisen erfahren und durchlebt haben, helfen akut Betroffenen als Genesungsbegleiter in alltäglichen Fragen weiter.


Aktionen (pdf) der Wuppertaler Sucht- (Selbst-) Hilfe am 17. Mai 2017 (via)


Die Staatsanwaltschaft Gießen ermittelt gegen einen Psychiater wegen des Anfangsverdachtes der Beihilfe zum Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz. Der Direktor der Psychiatrie des Universitätsklinikums Gießen hatte einen 32-jährigen, ausreisepflichtigen Asylbewerber aus dem Kosovo behandelt und dem Wetteraukreis vorgeworfen, den Flüchtling unter einem Vorwand aus der Klinik gelockt und unmittelbar abgeschoben zu haben. Als Retourkutsche wirft ihm der Kreis Verstöße gegen die ärztliche Schweigepflicht, gegen das Aufenthaltsgesetz sowie versuchten Betrug vor. Im hessischen Landtag gab es deswegen fast eine Prügelei. WTF?


Soulfood: Oliver Huntemann – Rotten (Paranoia Album)

Doku „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“

Die Filmemacherin Carola Hauck (Tisch No. 6, über Medizinstudierende im Präparierkurs) bringt eine neue Doku heraus: Die sichere Geburt – Wozu Hebammen? Premiere ist am 1. Juni 2017 in München, danach folgen Berlin und Köln. Auf der Webseite schreibt Carola Hauck: „Dieser Film geht den wichtigsten Fragen die Geburt betreffend nach: Was macht Geburt sicher? […]

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Apple bei Gesundheitswearables auf dem Vormarsch

Diese Woche zeigte sich durch drei Meldungen, wie Apple sich auf dem eHealth Markt stärker positioniert.

1. Apple übernimmt Schlafsensor Hersteller Beddit
Apple intensiviert das Engagement im Gesundheitsbereich und kauft einen Hersteller von
Schlafdatensensoren. Damit ergänzt Apple die Sensorik seiner Apple Watch mit einem Band, das unter das Laken gelegt wird. Der Tracker ermittelt die Schlafqualität und misst dabei Vitalwerte (Puls, Atemtempo), die Dauer verschiedener Schlafphasen sowie Temperatur und Feuchtigkeit im Raum. Die mitgelieferte Smartphone-App kann mit Zustimmung des Besitzers zusätzlich das Mikrofon des iPhones nutzen, um festzustellen, ob der Benutzer schnarcht.

2. Apple löst Fitbit als Top Wearable Hersteller ab
Im ersten Quartal 2017 hat Apple mehr Apple Watches verkauft, als Fitbit Fitnessarmbänder. Während Apple 3,5 Mio Uhren verkaufte, konnte Fitbit 2,9 Mio Armbänder am Markt platzieren. Damit löst Apple Fibit als Top Hersteller ab, Xiaomi ist auf Platz 3.

Die Gesamtanzahl von Wearables stieg von 18, Mio (Q1 2016) auf 22 Mio (Q1 2017) Einheiten.

3. Apple Watch erkennt Herzrhythmusstörungen
Forscher der UCSF (University of California in San Francisco) werteten Daten aus der Apple Watch aus. Über einen Algorithmus konnten sie mit 97-prozentiger Genauigkeit ermitteln, wann der Träger an Vorhofflimmern litt.

Die Studie wurde mit 6158 Teilnehmern durchgeführt. Ca. 200 Teilnehmer zeigten Auffälligkeiten und es wurde das Vorhofflimmern diagnostiziert.

Die Erkrankung ist laut Angaben der amerikanischen Stroke Association für 25% der Schlaganfälle verantwortlich. Zwei Drittel davon sind vermeidbar, wenn rechtzeitig Medikamente gegeben werden.

Weblinks:
smartvisit – Patientenbindung mit dem Smartphone
Apple’s Watch can detect an abnormal heart rhythm with 97% accuracy, UCSF study says
Fitbit golden era is over
Apple kommt jetzt unter die Bettdecke