Walk away

Okay, das ist jetzt kein chirurgie- oder überhaupt medizin-spezifischer Gedanke. Nicht mal generell beruflicher Natur.

Die meiste Zeit macht es ja Freude. Ja, sogar Spaß. Man geht gern hin, verbringt gern den Tag dort und auch gern mal freie Tage. Setzt sich noch zu PatientInnen, denen es psychisch schlecht geht, obwohl man müde ist und die Liebe auf einen zuhause wartet.

Plötzlich befindet man sich in einer Situation, in der man einfach nur gehen möchte. Irgendwann, auf dem langen Berufsweg, sitzt man müde, ausgebrannt, unglücklich und hypoglykämisch in irgendeinem Büro in irgendeinem Krankenhaus und wird von einem Arbeitskollegen, der ebenso müde und ausgebrannt ist, gefragt: “Würdest du manchmal auch am liebsten alles hinschmeißen und einfach gehen?” – und man freut sich, dass man nicht alleine mit dem Gedanken ist.

Zwischen Stress, Druck, Undankbarkeit und der Müdigkeit verschwindet irgendwann die Freude, sich mit PatientInnen zu beschäftigen. Wenn man trotz zahllosen Überstunden nie alles perfekt erledigen kann, weil man dazu noch mehr Überstunden machen, oder den Schlaf komplett streichen müsste.