Blickrichtung Zukunft

Auftaktworkshop Digitalisierung

Auftaktworkshop „Digitalisierung“ in Gießen

Mobile Dokumentation, elektronische Patientenakte, Telemedizin, E-Mental-Health, Telemonitoring, Videodolmetschen und E-Learning – um diese und weitere spannende Themen ging es Ende Juni beim Auftaktworkshop „Digitalisierung“.

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Vitos möchte zukunftsfähig bleiben und seine Angebote weiterentwickeln. Im Zentrum steht dabei die Frage: Inwieweit beeinflusst die Digitalisierung das Geschäftsmodell und die zukünftigen Prozesse?

Um erste Antworten zu finden, hat die Abteilung Unternehmensentwicklung einen interdisziplinären Auftaktworkshop organisiert. 25 Vitos Mitarbeiter aus dem ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Bereich sowie aus den Bereichen IT und Verwaltung haben teilgenommen. Als externe Experten haben wir die Firma Innovation Health Partners aus Berlin mit ins Boot geholt. Sie versteht sich selbst als offene und transparente Wissensplattform für den Gesundheitssektor und will den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie fördern.

Intensiver Austausch in Gießen
Dr. Balazs Szathmary und Dr. Rafael Sambale

Dr. Balazs Szathmary und Dr. Rafael Sambale

Meine Kollegen und ich waren schon etwas früher vor Ort, schließlich hatten wir noch einiges vorzubereiten. Um kurz vor neun erreichten nach und nach die weiteren Teilnehmer den Festsaal von Vitos Gießen-Marburg. Reinhard Belling begrüßte die Anwesenden. Während der Vorstellungsrunde hielten alle Teilnehmer in ein paar Stichworten fest, was sie sich vom Auftaktworkshop erwarteten. Es kamen bereits einige interessante Anregungen zustande, die es im weiteren Verlauf des Workshops noch zu vertiefen galt. So nannten die Kollegen beispielsweise folgende Punkte:

o             Bedarf an elektronischer Unterstützung

o             Digitale Möglichkeiten im Gesundheitswesen, speziell in der Psychiatrie

o             Online- und App-gestützte Therapien

o             Online-Angebote für Jugendliche

o             Praxisbeispiele der Integration digitaler Lösungen

o             Ausblick bezüglich Patientenversorgung im ländlichen Raum

Welche Konsequenzen die Digitalisierung im Gesundheitswesen für Vitos hat, erläuterten Prof. Dr. Arno Elmer, Geschäftsführer und Initiator der Innovation Health Partners GmbH und sein Partner Dr. Balazs Szathmary. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Wird ein schlechter Prozess digitalisiert, wird er dadurch nicht besser, eher noch schlechter. Die zielgerichtete Strategieentwicklung ist daher unerlässlich.

Prof. Dr. Arno Elmer spricht über die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Arno Elmer spricht über die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Ängste und Sorgen der Mitarbeiter müssen ernst genommen werden. Nicht jeder nutzt Apps und andere digitale Anwendungen bereits regelmäßig im Alltag. Wenn es soweit ist, müssen die Mitarbeiter mit den neuen Anwendungen vertraut und bei der Nutzung angeleitet werden.

Zudem ging es darum, was unsere Patienten zukünftig von uns erwarten. Etwa Apps zur Diagnose-und Behandlungsunterstützung oder auch die Möglichkeit, Termine online zu vereinbaren. Dabei müssen wir uns natürlich immer die Frage stellen, was für Vitos tatsächlich nützlich und auch umsetzbar ist. Es geht nicht darum, jedem Trend nachzujagen, sondern darum, unsere Angebote dauerhaft weiterzuentwickeln, zukunftsfähig zu bleiben oder noch besser, die Zukunft der Gesundheitsbranche aktiv mitzugestalten. Gelingt uns das, ist es ein Gewinn für alle, für unsere Patienten, Klienten und Bewohner genauso wie für uns Mitarbeiter. Denn eines zeigt uns die aktuelle Entwicklung in sämtlichen Branchen: „Digitalisierung wartet nicht – und fragt nicht.“

Wo steht Vitos aktuell und wo wollen wir hin?

Im Anschluss an die Präsentation der externen Experten stellten die Geschäftsbereiche Unternehmensentwicklung und IT-Management Projekte und Initiativen vor, die Vitos beim Thema Digitalisierung entwickelt und teilweise bereits umgesetzt hat. So zum Beispiel die Vitos Web-Akademie, in der sich bereits vier Pflichtschulungen finden. Nach und nach wird man weitere Inhalte hinzufügen.

Am Vormittag war der Blick vor allem auf die internen Prozesse gerichtet. Was machen wir bei Vitos in Hinblick auf die Digitalisierung bereits gut, was können wir noch verbessern?

Die Workshopsteilnehmer im Festsaal von Vitos Gießen-Marburg

Die Workshopsteilnehmer im Festsaal von Vitos Gießen-Marburg

Wie schaffen wir neue Produkte, die bei unseren Patienten, Klienten und Bewohnern ankommen? Am Nachmittag drehte sich alles um die Ableitung zentraler zukünftiger Projekte und Handlungsfelder bei Vitos.

Brainstorming in den Arbeitsgruppen

Die Teilnehmer bildeten zwei Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Gruppe eins richtete ihren Fokus auf somatische Klinken und Gruppe zwei befasste sich mit den psychiatrischen Einrichtungen. Prof. Dr. Arno Elmer und Dr. Balazs Szathmary leiteten die beiden Gruppen an.

Sören Asboe stellt seine Ideen vor

Sören Asboe stellt seine Ideen vor

Nach einer kurzen Pause stellten ausgewählte Sprecher der Arbeitsgruppen die Ergebnisse vor. Gemeinsam mit Prof. Dr. Arno Elmer betteten wir die aus unserer Sicht wichtigsten Projekte in den Gesamtkontext ein. Wichtig war uns hier eine klare Priorisierung der zukünftigen Handlungsfelder.

Und was kommt jetzt?

Wir arbeiten die Ergebnisse nun auf und werden daraus konkrete Projekte ableiten. Zum Ende der Veranstaltung gab Reinhard Belling zu bedenken, dass das Thema Digitalisierung sehr komplex ist. Einzelne Mitarbeiter von ihren eigentlichen Aufgaben abzuziehen und innerhalb einer Arbeitsgruppe mit der Umsetzung zu betrauen, gestaltet sich insbesondere im Rahmen umfangreicher Projekte erfahrungsgemäß schwierig. Wir brauchen neue Formen der Erarbeitung und der Zusammenarbeit, so sein Credo.

Es war ein produktiver Tag. Ich freue mich sehr, dass so viele Kollegen an diesem Auftaktworkshop teilgenommen und ihn mit ihren Ideen, Anregungen, aber auch mit ihrer konstruktiven Kritik mitgestaltet haben.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Teilnehmer für ihr großes Engagement!