Am 21. Juli erinnern Menschen weltweit an verstorbene Drogengebraucher_innen. In Berlin steht das Thema Menschenwürde im Zentrum des Gedenktags. Denn: Um die Zahl der Drogentoten zu senken, ist eine Drogenpolitik nötig, die ein menschenwürdiges Leben mit Drogen ermöglicht.
Wir haben zu diesem Anlass Materialien zum Thema Drogenpolitik und zum Leben mit Drogen zusammengestellt. Wir wollen zeigen: Drogengebraucher_innen sind Menschen wie alle anderen. Eine andere Drogenpolitik ist nötig und sie ist möglich. Einen Bericht zum Gedenktag 2017 mit einer Auswahl an Veranstaltungen finden Sie hier.
#Drogenpolitik
„Die Drogenbeauftragte ist mitverantwortlich für immer mehr Drogentote“
Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Hilfe zum Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und des Bundeskriminalamts zur Rauschgiftlage.
Portugal: 15 Jahre humane Drogenpolitik
2001 wurde Drogenkonsum in Portugal entkriminalisiert. Statt auf Strafe setzt das Land auf Aufklärung und Unterstützung – mit Erfolg.
Eine Welt ohne Drogen? Eine Illusion – auch in Südostasien
Thailand und Myanmar öffnen sich beim Thema Drogen einem auf Gesundheit ausgerichteten Ansatz. Das ist bemerkenswert für diese Region, erklärt Ruth Dreifuss, Vorsitzende der Weltkommission für Drogenpolitik.
Eine an Menschen orientierte Drogenpolitik statt mehr Verbote
Der Alternative Drogen- und Suchtbericht plädiert für einen Kurswechsel in der Drogenpolitik: Statt Substanzkonsum zu verfolgen, braucht es politischen Willen, um Gefahren für Gesundheit und Gesellschaft abzuwenden.
#Mein Leben mit Drogen: 8 Porträts in einem Film
Der Film „Ein Tag im Leben“ gibt einen Einblick in das Leben von acht Menschen, die Drogen gebrauchen, aus sieben Ländern der Welt, vom Morgen bis in die Nacht. Der Film wurde von Menschen produziert, die selbst auch Drogen gebrauchen. Er will Mythen und Vorurteile gegenüber Drogen und Drogengebraucher_innen abbauen. Auf der Webseite des Films kann er in voller Länge angeschaut werden.
Dokumentarfilm von und mit Drogengebraucher_innen feiert Deutschlandpremiere
Zur Premiere des Films haben wir über die Produktion und den Ansatz des Films berichtet.
Außerdem haben wir die Geschichten der Protagonist_innen des Films aufgeschrieben und veröffentlichen sie nach und nach hier (Geschichten und Grafiken können gerne verbreitet werden):
Alexey aus Russland ist Vater von zwei Söhnen. Er engagiert sich gegen die repressive russische Drogenpolitik, auch auf der annektierten Krim. 2010 hat er vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für sein Recht auf eine Substitutionsbehandlung geklagt.
Diana aus Nigeria ist alleinerziehende Mutter. Sie hat in ihrer Jugend mit Heroin angefangen. Heute unterstützt sie Frauen, die Drogen konsumieren, und setzt sich für ihre Rechte ein.
Brun aus Mexiko erlitt durch eine Überdosis eine schwere Verletzung. Seitdem denkt er anders über Heroin. Bewusstseinserweiternde Drogen sind jetzt ein fester Bestandteil seines Lebens. Auf Musikfestivals informiert er über verantwortlichen Konsum und Drug Checking.
Materialien und Links (Auswahl)
- Der Alternative Drogen- und Suchtbericht 2017
- Der „Drogenkurier“ vom Juni 2017 zu den Themen: Rauschgiftlagebericht, Drogentote, Harm Reduction weltweit
- Ergebnisse der DRUCK-Studie: Eine Befragung von über 2.000 Drogenkonsument_innen zeigt Lücken in der Prävention und Versorgung.
- Die Webseite der Deutschen AIDS-Hilfe informiert zum Thema Safer Use: Beim Spritzen von Heroin und anderen Drogen können sehr leicht Krankheitserreger übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel HIV und Hepatitis-Viren. Vor Infektionen beim Drogenkonsum kann man sich schützen.
- Die Webseite „Drogen und HIV“ informiert über Wechselwirkungen von Drogen und Medikamenten, über Beratungsstellen und weitere hilfreiche Web-Angebote rundum Drogengebrauch.