Zu den Dingen, mit denen man Arzt Angehörige verärgert, gehört es am Telefon Leuten, die man noch nie gesehen hat, keine Auskunft zu geben.
„Aber ich bin der Sohn und wir wohnen in Australien!“ „Ja äh tut mir Leid. Aber wir können das aktuell nicht nachprüfen und Schweigepflicht und so.“ „Gaahahhrgghlll! ICH BIN ABER DER SOHN!!“ „Hmhm.“
Natürlich haben wir dann ein schlechtes Gefühl, denn wer will schon Vater und Sohn so trennen und mit etwas Glück kann man dann meist eine Lösung finden.
Aber bevor die Versuchung zu groß wird am Telefon unbekannten Angehörigen etwas zu erzählen, nun auch dies:
„Ja hallo ich bin Frau Zogumbi. Ich bin die Verlobte von Herr Britzl. Wie geht es ihm denn?“
„Äh, das tut uns Leid Frau Zogumbi. Wir können am Telefon nicht so einfach Auskunft geben. Am Besten sie rufen ihren Verlobten selber an.“
„Er schläft aber die ganze Zeit, wegen der vielen Untersuchungen, und geht nicht ran!“
„Können sie denn vorbeikommen?“
„NEIN!“
„Hm. Da fällt mir ein, vorhin war ja erst die Freundin von Herrn Britzl da? Das waren dann sie?“
„Nein ich war NICHT da und ICH BIN AUF JEDEN FALL DIE VERLOBTE!“
Inzwischen hatte ich die Befürchtung, Herrn Britzls geheimes Privatleben unvorsichtigerweise zerstört zu haben. Frau Zogumbi forderte weiter vehement Auskunft. Was für ein blödes Krankenhaus das hier eigentlich wäre
Ich wanderte nun zu Herrn Britzl ins Zimmer – ein Glück, der Patient durchstörte wach eine Tageszeitung – und schaltete die Verlobte in die Warteschleife: „Herr Britzl, da ist ihre Verlobte Frau Zogumbi am Telefon und möchte Auskunft?“
„GAAH!“ rief Herr Britzl, „ich habe gar keine Verlobte! Das ist meine Ex-Verlobte! Geben sie der bloß keine Auskunft!“
„Ah“, sagte ich und erklärte Frau Zogumbi freundlich, dass eine Auskunft leider nicht möglich wäre.