Ich war mal Krankenschwester mit Leib und Seele aber…

…die Politik in der Gesundheitspflege macht es einem nicht leicht.

Seit 1985 bin ich in der Pflege beschäftigt. Erst habe ich in einem Taubstummen- und Gehörlosenaltenheim ein Praktikum gemacht. Danach habe ich Krankenpflege gelernt und zwar in einem streng katholischen Krankenhaus. Harte Arbeit aber viel gelernt!

Nach meiner Lehre habe ich in dem Krankenhaus angefangen in dem ich immer noch arbeite. Die Arbeit hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Es geht nicht mehr um das Wohl der Patienten sondern nur noch ums lebe Geld. Alles muss nur noch schnell gehen. Zeit für den Patienten bleibt da wenig. Leider. Privatisierung in der Pflege war ein großer Fehler!

Wir in der Pflege haben immer für besseres Gehalt und mehr Zeit gekämpft unsere Bezahlung bleibt schlecht und ist ziemlich Familien- bzw Partner-unfreundlich. Wenn andere frei haben mussten und müssen wir arbeiten. Aber das wusste ich ja schon zu Beginn meiner Berufswahl.

Was aber nun in Schleswig-Holstein passiert ist wirklich nicht schön. Ich sage nur Pflegekammer, Zwangsbeitritt und Zwangsmitgliedsbeitrag. Wie hoch dieser Beitrag sein wird weiß noch immer niemand. Vielleicht die Pflegekammer, aber sicher nicht die Zwangsmitglieder. Anmelden musste man sich ja schon und das, ohne zu wissen, was es kosten wird. Wer sich nicht anmeldet und registriert, dem droht die Aberkennung des Berufesstandes. Ich habe das Schreiben ausgefüllt und meinen Widerspruch direkt kund getan.

Diese Pflegekammer wird von der SPD eingeführt. Da erinnere ich mich noch gut an den Satz eines Twitterers. Er schrieb mir „wir tun was für die Pflege“. Leider ist die Kammer der falsche Weg. Nun hatte die CDU ein Wahlversprechen: die Kammer wirde wieder abgeschafft. Leider wird das wohl nicht der Fall sein, da im Koalitionsvertrag das Thema Pflege gar nicht vorkommt. Der Wähler wurde an der Nase herumgeführt von der Regierung.

Ich habe ja nichts gegen eine gute Organisation der Krankenpflege aber eine Zwangsmitgliedschaft ist der falsche Weg. Lieber was freiwilliges, wie der Verdi Betrag. Da kann man selbst entscheiden was man möchte. Ich bin seit mittlerweile 28 Jahren Mitglied bei Verdi und wenn jetzt der Kommentar kommt „die tun ja nichts“ kann ich das nur verneinen. Verdi hat immer sehr viel für uns getan und tut dies immer noch.

Die Pflegekammer ist viel zu nah an den Parteien und der jeweiligen Regierung. Diese wiederum werden von den Lobbyisten stark beeinflusst. Und wo die herkommen, weiß man ja…