Im Rahmen der Entscheiderfabrik haben wir eines der 5 Schlüsselthemen 2017 bearbeitet. Dabei dreht es sich um ein Patient Empowerment Projekt.
Obwohl 48 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer mit ihrem Handy Gesundheitsdaten erfassen, lassen sich diese Daten bislang nicht auf einfachem, elektronischem Weg sicher und datenschutzkonform in klinische Informationssysteme übertragen. Hier setzt das Schlüssel-Thema an: Es nutzt das Patienten-Smartphone als individuelle Gesundheitsakte. Die Daten liefert der Patient selbst.
Die Digitalisierung erreicht jede Branche: Handel, Medien, Banken und Logistik werden momentan neu erfunden. Der digitale Wandel verändert auch die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren maßgeblich. Dies betrifft sowohl Leistungserbringer und Kostenträger als auch die Versicherten und Patienten, die durch digitale Lösungen eine selbstbestimmte, aktive Rolle als souveräne Kunden einnehmen – Patient Empowerment. Die altbekannten Teilnehmer im Gesundheitswesen halten konservativ am Status quo fest, während eine neue Generation auf Dr. Smartphone setzt. Die Branche ist mitten in einem digitalen Transformationsprozess, die Disruption etablierter Geschäftsprozesse ist nicht mehr aufzuhalten.
Insgesamt 63 Prozent der deutschen Bevölkerung benutzen bereits ein Smartphone (Weicksel und Pentsi 2015, Bitkom), 48 Prozent der Patienten mit Smartphones erfassen Gesundheitsdaten (lliger et al., 2014, MHH), und 53 Prozent der deutschen Patienten interessiert die Erfassung von Gesundheitsdaten (Charismha-Studie der Bundesregierung). Bei ambulanten oder stationären Klinikbesuchen könnten diese Daten hilfreich für die Diagnostik sein. Allerdings lassen sie sich nicht auf einfachem, elektronischem Weg sicher und datenschutzkonform in das klinische Informationssystem übertragen. Der Patient muss dann nicht beim Besuch einer anderen Klinik seine Unterlagen mühsam zusammensuchen und diese manuell in das KIS übertragen lassen. Wird er entlassen, so bieten die digitale Übertragung der Entlassdokumente und das Monitoring von Gesundheitsdaten Vorteile für den Patienten und die Klinik.
Das Smartphone des Patienten wird zur individuellen Gesundheitsakte und der Patient zum Datenlieferanten und -administrator seiner eigenen Krankheitsgeschichte.
Die Ziele des Schlüssel-Themas Nummer 3 der ENTSCHEIDERFABRIK „Digitalisierung 4.0: Übernahme von Patientendaten aus Apple HealthKit und CareKit“:
- Förderung von Therapietreue und Therapiequalität durch die smartvisit-App für die Erfassung von Gesundheitsinformationen.
- Sichere, datenschutzkonforme und barrierefreie Übertragung in die Klinik.
- Validierung und Übernahme der Gesundheitsdaten in das KIS.
- Kontrolle des Selbstmanagements chronisch Kranker.
- Klinik, niedergelassene Ärzte, Pflegeteams und Familienangehörige geben Hilfestellung.
- Patient geht aktiv mit seiner Gesundheit um und ist in das Versorgungsnetzwerk eingebunden.
- Wirtschaftliche Steuerung von Patientenströmen, zum Beispiel Vermeidung von Wiedereinweisung innerhalb einer Grenzverweildauer, Vermeidung von zusätzlichen, ambulanten Arztkontakten im Quartal.
Datenschutz auf dem iPhone
1. DIE APP
t Framework, sie ist für jede Klinik und jeden Patienten maßgeschneidert konfigurierbar. Der Patient wird an die Einnahme von Medikamenten oder das Ausfüllen von Fragebögen erinnert. Parameter von Wearables (zum Beispiel Schrittzähler, Pulsuhren, Waage, Blutzuckermessgeräte, Schlafsensoren etc. …) übernimmt die App automatisch. Eine Belohnungsfunktion motiviert die Patienten beim Verwenden der App. Der Patient speichert Dokumente in seiner persönlichen Konsumentenakte (zum Beispiel mit der integrierten Kamera oder per Dateiübertragung). Diese Daten werden nach Freigabe durch den Patienten mit der Klinik synchronisiert. Der Patient empfängt hier auch Dokumente von der Klinik.
2. Sicherer Übertragungskanal
3. Health Bridge in der Klinik
Ambulanten Sektor einbinden
- Gastroenterologische Patienten
- Diabetiker
- Patienten mit chronischen Schmerzen
- Heiner Kelbel, Geschäftsführer Kliniken Kreis Mühldorf am Inn
- Dr. med. Gerhard Füchsl, Oberarzt Kliniken Kreis Mühldorf am Inn
- Dr. Martin Kuhrau, IT-Leiter Ategris (Evangelische Krankenhäuser Mülheim und Oberhausen)
- Arne Reuter, Fact IT (St. Franziskus-Stiftung Münster)
- Udo Unbehaun, Vorstandsvorsitzender Sozial-Konzept-Pflege AG
- Sarah Peuling, Sönke Wendt, Cerner
- Michael Haumann, Michael Dulava, Jan Oswald, März AG
- Hans-Werner Rübel, Beratung & Projektmanagement
- Stephan Popp, aycan Digitalsysteme GmbH