KKH: Arbeitgeber profitieren vom Gesundheitssystem

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse bewertet die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aktuell vorgestellten Pläne positiv: „Innerhalb kurzer Zeit nach der Amtseinführung liegt ein Referentenentwurf vor, der Versicherte spürbar entlasten soll. Das ist ausdrücklich zu begrüßen. Ob beim Thema Pflege oder jetzt die Wiedereinführung der Parität – Jens Spahn hat den Handlungsdruck in diesen Bereichen erkannt“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Matz. Die KKH befürwortet den Vorschlag, Arbeitgeber zukünftig an der Finanzierung des Zusatzbeitrages zu beteiligen. Denn für die Rückkehr zur Parität hat sich die KKH seit Jahren stark gemacht: „Arbeitgeber sollten ein Interesse an einem gut funktionierenden Gesundheitssystem haben, denn sie profitieren von arbeitsfähigen, gesunden Beschäftigten“, erklärt Dr. Matz. Laut Gesetzentwurf soll der kassenindividuelle Zusatzbeitrag zukünftig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen aufgeteilt werden. „Bei der Umsetzung ist es besonders wichtig, ein Modell zu finden, das eine Einflussnahme der Arbeitgeber auf den Kassenwettbewerb ausschließt. Versicherte sollten weiterhin ihre Krankenkasse frei wählen können“, mahnt Dr. Matz. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass dieses Vorhaben einen hohen bürokratischen Aufwand für die Arbeitgeber mit sich bringt. Dies wäre dann der Fall, wenn die Arbeitgeber die unterschiedlichen Zusatzbeiträge der 110 Kassen in Deutschland verwalten müssten. Diese sogenannte „Arbeitgeberneutralität“ hätte den Vorteil, dass die Höhe der Zusatzbeiträge der einzelnen Kassen für die Arbeitgeber keine Rolle spielt und die Versicherten trotzdem entlastet würden. Pressemitteilung der KKH, Hannover

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KV Nordrhein plädiert für flächendeckende und integrative geriatrische Versorgung

 Der demografische Wandel kommt nicht – er ist schon da: Knapp zwei Millionen Menschen in Nordrhein sind 65 Jahre und älter, das sind bereits 21 Prozent der Bevölkerung. 640.000 Pflegebedürftige zählt die Statistik in Nordrhein-Westfalen, Tendenz steigend. In Anbetracht  dieser Zahlen wird die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung zu einer immer größeren Herausforderung – erst recht bei tendenziell schwindenden oder schon heute fehlenden Ressourcen bei Ärzten und Pflegepersonal. „Angesichts der zunehmenden Schieflage zwischen Versorgern und zu Versorgenden brauchen wir eine integrative und interdisziplinäre, vor allem aber flächendeckende geriatrische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten“, sagte Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein auf einer gemeinsamen Informations- und Diskussionsveranstaltung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein Westfalen (KGNW), der Ärztekammer Nordrhein und der KV Nordrhein am 21. April im Haus der Ärzteschaft. Hausärzte versorgen geriatrisch Angesichts von 95 spezialisierten Geriatern, aber rund 5500 ebenfalls geriatrisch tätigen Hausärzten in Nordrhein sei klar, dass die Versorgung in der Fläche erfolge – „zusammen mit den Fachärzten und spezialisierten geriatrischen Kompetenzzentren“, sagte Bergmann. Eine entsprechende Zusammenarbeit existiere bereits und werde durch aktuelle Modellprojekte und Arbeitsgruppen intensiviert. „Eine enge Zusammenarbeit kann dabei in formal etablierten, aber auch informellen Netzen organisiert werden, die Patienten in allen Landesteilen versorgen“, betonte Bergmann. Wichtig sei auch ein sicherer Austausch von Informationen über Sektorengrenzen hinweg, um beispielsweise eine elektronische Fallakte nutzen zu können. „Das Modellprojekt in Aachen zeigt, welches Potenzial darin steckt, aber entscheidend ist, solche Projekte in die Regelversorgung zu bringen. Dazu waren die Krankenkassen bisher leider nicht bereit.“ Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann appellierte an die Kostenträger, über neue Strukturen nicht nur nachzudenken, sondern sie auch dauerhaft zu finanzieren – die monetären Ressourcen dafür seien in der Gesetzlichen Krankenversicherung gegeben. Laumann warb für ein Denken in „nativen Versorgungsregionen“ wie Stadtteilen und Quartieren, in denen die sektorenübergreifende Versorgung schon heute häufig informell funktioniere, „weil sich die Akteure kennen.“ Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein

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Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVJ) wehrt sich gegen die geplante Aushöhlung der Schuleingangsuntersuchungen

Jedes Kind in Deutschland wird vor Eintritt in die Grundschule gründlich auf seine Schulfähigkeit und Schulbereitschaft untersucht. Dabei werden speziell Gesundheits- und Entwicklungsrisiken erfasst und ärztlich bewertet, die den Schulalltag beeinflussen könnten und insbesondere eine Beratung von Eltern und Schule erfordern. Bei Bedarf leitet der Arzt oder die Ärztin das Kind weiter an niedergelassene Kinder- und Jugendärztinnen und Ärzte oder Fördereinrichtungen. Die Schuleingangsuntersuchungen führen Kinder- und Jugendärzte der Gesundheitsämter durch. Doch nun gibt es Pläne, die Schuleingangsuntersuchungen nur noch durch Assistenzpersonal durchführen zu lassen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte protestiert gegen dieses Vorhaben auf das Schärfste. Dr. Gabriele Trost-Brinkhues, Sprecherin des Ausschusses „Kind, Schule und öffentlicher Gesundheitsdienst“ im BVKJ nennt die geplante Aushöhlung der Schuleingangsuntersuchungen einen Skandal: „Schuleingangsuntersuchungen sind wichtige Vorsorgeuntersuchungen mit dem Fokus Schule. Wie alle Vorsorgen müssen sie von erfahrenen Kinder- und Jugendärzten des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes durchgeführt werden. Aus Spargründen damit nur Assistenzpersonal zu betrauen, ist fahrlässig und gefährlich. Assistenzpersonal kann Kinder wiegen oder messen und auch einige festgelegte Untersuchungsteile durchführen, auf keinen Fall aber den Gesundheits- und Entwicklungszustand von Kindern sozialpädiatrisch fachgerecht befunden und anschließend beurteilen, ob das Kind beispielsweise noch vor Schuleintritt Förderung oder auch bestimmte Maßnahmen in der Schule benötigt oder gesundheitliche Besonderheiten zu beachten sind. Die Beratung der Eltern und der aufnehmenden Schule in Kenntnis der Möglichkeiten vor Ort steht im Vordergrund. Wegen ihrer Gründlichkeit und den daraus gewonnenen Erkenntnissen ist die Schuleingangsuntersuchung seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte. Alle Kinder sollen zum Schulstart die gleichen Chancen bekommen. Wir sind uns sicher, dass kein Vater, keine Mutter in Deutschland zulassen wird, dass in Zukunft Assistenzpersonal diese – mit Blick auf die Schule, den „Arbeitsplatz von Kindern“ – so wichtige Untersuchung ihrer Kinder alleine durchführt∞ sowenig wie jemand auf die Idee käme, eine Kinder-Vorsorgeuntersuchung ohne Arzt haben zu wollen. Und dies nur, weil Länder und Kommunen sparen wollen.“ Pressemitteilung des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVJ)

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Referentenentwurf zum Beitragsentlastungsgesetz – BARMER-Chef Straub: Alle Versicherten müssen von Beitragsentlastungen profitieren

Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Beitragsentlastung der GKV-Versicherten erklärt der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub: Angesichts der hohen GKV-Rücklage erscheint es verständlich, dass der Bundesgesundheitsminister die Versicherten finanziell entlasten will. Umso dringlicher ist es, zeitnah eine Reform des Morbi-RSA anzugehen, um für die Zukunft eine Fehlverteilung von Beitragsmitteln zu verhindern. Denn dieser Webfehler im Morbi-RSA führt dazu, dass einzelne Kassen sehr hohe Rücklagen anhäufen können. Wir brauchen rasch die Weiterentwicklung des Morbi-RSA, damit die Beitragsgelder der GKV-Mitglieder in Zukunft wieder dorthin fließen, wo sie für die Versorgung der Patienten und Patientinnen benötigt werden. Pressemitteilung der BARMER

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