Meine Arbeit als Bezugsbetreuerin der Ambulanten Dienste bei Vitos Teilhabe
Mein Name ist Elisabeth Wenner und ich arbeite seit April 2013 als Bezugsbetreuerin bei Vitos Teilhabe in der Behindertenhilfe Region Riedstadt. Warum ich meine Arbeit als herausfordernd und befriedigend zugleich empfinde, möchte ich Ihnen hier berichten. Dazu möchte ich Ihnen die Geschichte meines Klienten Jörg Pödke erzählen.
Ein Job so bunt wie das Leben
In meinem früheren Beruf als Intensiv-Fachkrankenschwester richtete ich meinen Fokus immer auf die Dinge, die nicht in Ordnung waren. Bei meiner Arbeit bei den ambulanten Diensten von Vitos Teilhabe habe ich die Möglichkeit erhaltenden, meine Aufmerksamkeit auf die Ressourcen der Klienten zu richten. Als Bezugsbetreuerin unterstütze ich unsere Klienten im Alltag. Durch wertschätzenden und zugewandten Kontakt mit dem Gegenüber zeigen sich Stärken und Möglichkeiten für die Beratung im Alltag. Sicherheit und Verlässlichkeit sind grundlegende Bausteine im Bezugsbetreuersystem.
Mein Arbeitsalltag ist so bunt wie das Leben. Klienten werden in allen Bereichen unterstützt. Zum Beispiel bei Fragen rund ums Wohnen, gesellschaftliche Teilhabe, Haushalt, alltägliche Lebensführung, Gesundheit, Beziehungen, Geld, Freizeit, Arbeit und so weiter.
Es ist wertvoll, auch eigene Kompetenzen und Fantasie in den Arbeitsalltag einbringen zu können. Im Fokus bleibt dabei immer der Klient. Ihm möchten wir sein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Vom stationär begleiteten Wohnen in die Selbstständigkeit – die Geschichte von Jörg Pödke
Anhand des Beispiels von Jörg Pödke zeigt sich, wie ein Klient, auf eigenen Wunsch, mit Wertschätzung, Zeit und Unterstützung seinen individuellen Weg findet.
Jörg Pödke ist seit 2011 Klient der Vitos Teilhabe Behindertenhilfe Region Riedstadt. Er lebte zunächst im stationär begleiteten Wohnen in Erfelden.
Nur zwei Jahre später folgte der Umzug in eine eigene Wohnung in Trebur. Seitdem unterstützen und beraten wir Jörg Pödke in seinem eigenen Wohnumfeld. Im sozialen Umfeld konnte er schnell Anschluss finden. Er ist Teil der Gruppe „Mir Trewerer“, die gemeinsam Projekten im Ort umsetzt.
Beruflich läuft es ebenfalls gut. Jörg Pödke konnte sich im ersten Arbeitsmarkt einbringen. Nach einem Praktikum im Sommer 2015 in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Trebur folgte die Festanstellung. Mithilfe seines Arbeitgebers konnte er seinen Traktorführerschein machen. Die Arbeit ist nicht nur vielfältig und macht Jörg Pödke eine Menge Spaß, sie bietet ihm auch die Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Das ist ihm ein hohes Gut.
Seit April 2017 benötigt er keinen gesetzlichen Betreuer mehr. Wie er selbst in einem kleinen Interview erklärte, war und ist das eine große Umstellung für ihn, da er plötzlich alle Entscheidungen selbst treffen muss. Aber es stärkt gleichzeitig sein Selbstwertgefühl. Die Unterstützung durch uns Mitarbeiter der ambulanten Dienste nimmt er dennoch gerne weiterhin in Anspruch. Bei Bedarf unterstützen wir ihn bei alltäglichen Fragen im Bereich Arbeit, Beziehung, Haushaltsführung, Geld und Gesundheit und stabilisieren emotional.
Positive Entwicklung der Klienten erhöht die Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Im Laufe meiner Arbeit zeigt sich meist eine positive Entwicklung der Klienten – im Umkehrschluss erhöht das die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
All das ist nur durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem sozialen Umfeld der Klienten möglich, also mit Angehörigen, gesetzliche Betreuern, Arbeitgebern, Vereinen, Ärzten und so weiter.
Daraus ergeben sich tagtäglich neue Möglichkeiten und Herausforderungen, die die Arbeit so spannend machen. Ich bin froh, im Team der Ambulanten Dienste von Vitos Teilhabe arbeiten zu können.
Zum Schluss möchte ich meine Arbeit in einem Bild beschreiben:
Mit meiner Arbeit leiste ich Hilfestellung, damit der Klient einen belastbaren Sockel bauen kann. Er erhält dadurch die Möglichkeit, nach seiner Fantasie und Tatkraft, ein eigenes Haus darauf zu errichten. Dieses Haus wird im Laufe seines Lebens mehrfach umgebaut und renoviert. Mein Beitrag ist, ihm dabei Unterstützung anzubieten.
Das finde ich herausfordernd und befriedigend zugleich!
Bildquelle: Dennis Möbus