Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) und nicht-invasive Beatmung (NIV) gehören für Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen zu den empfohlenen Behandlungsangeboten. Ihr klinischer Nutzen ist nachgewiesen. Dennoch stellen LTOT und NIV für viele Patienten eine „Horror-Vision“ dar.
Was macht LTOT und NIV so belastend?
Die Vorteile von Langzeit-Sauerstofftherapie und nicht-invasiver Beatmung liegen für Patienten nicht sogleich auf der Hand. Stattdessen nehmen sie die teils extremen Einschnitte in ihr Alltagsleben wahr oder reagieren mit Ängsten und Panik auf die technischen Geräte:
- „Sogar das mobile Sauerstoffgerät ist viel zu schwer für meine Einkaufstour.“
- „Mit dem Sauerstoffschlauch in der Nase mag ich nicht beim Stammtisch erscheinen.“
- „Mit einer Maske schlafen – das geht für mich gar nicht!“
Sätze wie diese höre ich immer wieder von Betroffenen. Sie klagen über den Verlust von Selbständigkeit und Mobilität, über die Abhängigkeit von Technik und Versorgungsfirmen, über Organisationsaufwand und – nicht selten – darüber, daß sie sich nicht als „Sauerstoff-Patient“ oder „Masken-Patient“ akzeptieren können.
Auf diese und weitere Belastungen durch LTOT und NIV gehe ich in einem Beitrag zur Mai-Ausgabe 2018 der Zeitschrift „Atemwegs- und Lungenkrankheiten“ ein. Unter dem Titel „Langzeit-Sauerstofftherapie und nichtinvasive Beatmung – Achterbahn für die Seele?“ können Sie auch nachlesen, wie sich diese Auswirkungen für die Patienten – und für ihre Angehörigen – frühzeitig erkennen lassen und welche Unterstützungsangebote hilfreich sind.
Den Link zur Verlags-Website mit dem Online-Artikel finden Sie am Ende des Beitrages unter „LungenCouch-Surfing“.
Freundschaft schließen mit der NIV-Maske – geht das?
Die Konfrontation mit der nicht-invasiven Beatmung (NIV) kann für Patienten ein streßvolles und überwältigendes Ereignis darstellen. Dies trifft umso mehr zu, je akuter und lebensbedrohlicher die Anwendungs-Situation erlebt wird. Andererseits zeigen gerade Patienten, die durch NIV vor einer Intubation oder Tracheotomie bewahrt werden konnten, im Nachhinein eine annähernd versöhnte Sicht auf die Masken-Beatmung. Ein Betroffener drückt es folgendermaßen aus:
„Du mußt Dich mit der Maske arrangieren, um zu überleben. Du hast keine Wahl! Es ist hart, wirklich hart: die Hitze, der Lärm, der Durst… Aber es gibt keinen anderen Ausweg.“
In meinem DocCheck-Blog „Sauerstoff und Sinn“ bin ich bereits in zwei Beiträgen auf die Erfahrungen von Patienten und Behandlern mit nicht-invasiver Beatmung eingegangen.
Die Links zu diesen Blog-Posts finden Sie unter „LungenCouch-Surfing“ am Ende dieses Beitrages.
Sauerstoff-Brille – NIV-Maske – Invasive Beatmung: Tips aus der Praxis
Was mit der Sauerstoff-Langzeittherapie beginnt, kann für Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen mit einer nicht-invasiven Beatmung weitergehen und möglicherweise zu einer vorübergehenden oder dauerhaften invasiven Beatmung führen. Dies ist keine zwangsläufige Entwicklung. Dennoch erscheint es sinnvoll, daß sich Betroffene über diese Therapieangebote ausreichend informieren und frühzeitig mit ihren Behandlern über das Vorgehen austauschen.
Alle erwähnten Therapieangebote bieten für Patienten nachweisbare Vorteile. Nicht wenige Betroffene leiden jedoch unter erheblichen Nebenwirkungen – auch im psycho-sozialen Bereich.
In einem Beitrag zum O2-Report der LOT (Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga e. V.) habe ich die Vor- und Nachteile aller Beatmungsangebote dargestellt. Unter dem Titel „Psychische Begleiterscheinungen und Folgen einer Beatmungstherapie“ finden Patienten Tips für ihren Alltag mit Sauerstoff und Beatmung.
Die Online-Ausgabe 2/2015 des O2-Reports mit meinem Artikel auf Seite 18-20 finden Sie am Ende des Beitrages via Link unter „LungenCouch-Surfing“.
Jetzt aber los! – „LungenCouch-Surfing“ zum Thema „Langzeit-Sauerstofftherapie und Beatmung“
Langzeit-Sauerstofftherapie und nichtinvasive Beatmung – Achterbahn für die Seele?
Nicht-invasive Beatmung: die ungeliebte Retterin
Nicht-invasive Beatmung: Einblicke in das Leben hinter der Maske
Psychische Begleiterscheinungen und Folgen einer Beatmungstherapie
Mit herzlichen Grüßen von Monika Tempel [Sauerstoff und Sinn] www.monikatempel.de