Morbi-RSA berücksichtigt heute schon regionale Ausgabenunterschiede

Nach dem Bekanntwerden erster Ergebnisse aus dem zweiten Sondergutachten des Wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) beim Bundesversicherungsamt zu den regionalen Verteilungswirkungen des Morbi-RSA erklärt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch: „Die publik gewordenen Ergebnisse zeigen, dass der aktuelle Morbi-RSA regionale Ausgabenunterschiede bereits zu einem Großteil ausgleicht.“ Die Behauptung, wonach das Versorgungsangebot in den Regionen einen entscheidenden Einfluss auf das Finanzergebnis der Krankenkassen habe, werde hingegen widerlegt. Nach den vorliegenden Auszügen des Gutachtens können regionale Ausgleichsfaktoren insgesamt nur einen kleinen Teil der regionalen Ausgabenunterschiede erklären. „Selbst unter Berücksichtigung neu hinzugezogener Einflussfaktoren bleiben regionale Ausgaben- bzw. Deckungsunterschiede weiterhin bestehen“, unterstreicht Litsch. Die Finanzergebnisse der Krankenkassen würden sich mit einer Regionalkomponente also kaum verändern. „Die Ergebnisse zeigen, dass die regionale Verteilung von Versicherten das wirtschaftliche Ergebnis der einzelnen Krankenkasse nicht wesentlich bestimmt. Vielleicht spielt die Versorgungsgestaltung der Krankenkassen vor Ort ja doch eine größere Rolle. Bevor nicht die Langfassung des Gutachtens veröffentlicht wird, verbieten sich jedenfalls voreilige interessenpolitische Forderungen.“ Klar sei, dass man eine Reform des Morbi-RSA, wie im Koalitionsvertrag und zuletzt im Kabinettsbeschluss zum Versichertenentlastungsgesetz vorgesehen, auf Basis der Expertise des Wissenschaftlichen Beirats angehen müsse und die Zielstellung des Morbi-RSA, noch bestehende Risikoselektionsanreize weiter abzubauen, nicht aus den Augen verlieren dürfe. „Auf jeden Fall sollten die Reformvorschläge aus dem ersten Sondergutachten umgesetzt werden. Beim zweiten Sondergutachten müssen wir noch die Langfassung abwarten. Denn in der Zusammenfassung bleibt unklar, ob man das übergeordnete Ziel des Abbaus von Risikoselektionsanreizen weiterhin konsequent verfolgt oder zugunsten RSA-fremder Ansätze wie etwa einem Ist-Ausgaben-Ausgleich aufgibt.“ Verbandschef Litsch betont: „Anknüpfungspunkte für eine sinnvolle Regionalisierung im Morbi-RSA sehen wir bisher jedenfalls nicht.“ Es sei im Übrigen kontraproduktiv, Zuweisungen aus ländlichen Regionen in Städte mit besonders vielen Ärzten und Krankenhäusern umzuleiten. Das zementiere nur weiter die bestehende Über-, Unter- und Fehlversorgung und schaffe neue Anreize zur Unwirtschaftlichkeit. Gleichzeitig unterstreicht Litsch noch einmal die Bedeutung des Versorgungswettbewerbs in den Regionen: „Statt nur auf Ausgleichsfaktoren im Morbi-RSA für spezielle Standorte zu schielen, sollten sich die Kassen durch Versorgungsinitiativen und -engagement vor Ort im Wettbewerb positionieren. Davon profitieren dann auch die Versicherten.“ Pressemitteilung des AOK Bundesverbandes

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Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals: Wichtige Schritte zur nachhaltigen Verbesserung der Situation der Pflege

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt ausdrücklich die im Entwurf des Gesetzes zur Stärkung des Pflegepersonals vorgesehenen Verbesserungen in der Finanzierung der Pflegepersonalkosten. „Mit dem Gesetz werden den Krankenhäusern Instrumente an die Hand gegeben, die Pflege zu sichern und perspektivisch weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Rahmen- und Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals grundlegend zu verbessern. Die vorgesehene Ausgliederung der Personalkosten aus dem DRG-System ist ein Paradigmenwechsel und zugleich ein Zeichen, tatsächlich die Situation für die Pflege und die Pflegenden und damit auch für die Patienten, deutlich zu verbessern. Dies wird besonders daran deutlich, weil der Gesetzgeber ausdrücklich festlegt, dass die dem einzelnen Krankenhaus entstehenden Pflegepersonalkosten als wirtschaftlich zu gelten haben. Damit ist die Dominanz des Wirtschaftlichkeitsgebots gegenüber dem tatsächlichen Pflegebedarf für die Patienten gebrochen“, so DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß. Bei der geplanten Veränderung mit ihren weitreichenden Auswirkungen muss nach Ansicht der DKG geprüft werden, wie auch Besonderheiten von Krankenhäusern angemessen berücksichtigt werden können. „Pflegeentlastende Initiativen, bauliche Veränderungen und auch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Delegations- und Substitutionsprozessen müssen berücksichtigt werden“, sagte Gaß. Gut sei auch, dass den besonderen Finanzierungsbedingungen der Ausbildung Rechnung getragen wird und der vollständige Tarifausgleich schon für 2018 für das Pflegepersonal gilt. Hier bedarf es aber einer Ausweitung auf alle Berufsgruppen. Aus Sicht der Kliniken ist auch die Ausweitung des Strukturfonds ein sehr begrüßenswerter Schritt. „Es ist wichtig, dass die Mittel auch beispielsweise für die integrierte Notfallversorgung oder die Weiterentwicklung der IT-Strukturen von Krankenhäusern eingesetzt werden können. Ebenso ist es zu begrüßen, dass die Höhe des Fixkostendegressionsabschlags auch in Zukunft gesetzlich auf 35 Prozent festgeschrieben bleibt. Damit können aufwendige Verhandlungen auf der Landes- und Ortsebene vermieden und unnötige Bürokratie abgebaut werden“, erklärte Gaß. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

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NOVENTI Group bilanziert erfolgreiches Geschäftsjahr 2017

Anlässlich der dritten ordentlichen Beiratssitzung in Augsburg berichteten Aufsichtsrat und Geschäftsführung von NOVENTI über das abgelaufene Geschäftsjahr 2017. Mit Blick auf das anhaltend herausfordernde Marktumfeld in der Gesundheitsbranche zieht die Münchner Unternehmensgruppe ein positives Resümee. NOVENTI setzt seinen stabilen Wachstumskurs konsequent fort und schließt das Geschäftsjahr 2017 erneut mit einer Steigerung aller wichtigen Kennzahlen ab. Neben der starken wirtschaftlichen Entwicklung setzte der Gesundheitsdienstleister auch 2017 strategische Ausrufezeichen: Im Mittelpunkt steht dabei der Ausbau des umfangreichen Leistungsangebots, mit dem die Gruppe den Weg hin zu einer patientenorientierten Vernetzung im deutschen und internationalen Gesundheitsmarkt weiter ebnen möchte. Den vor rund zwei Jahren angestoßenen Neustrukturierungsprozess zum Synergie-Netzwerk mit über 20 Tochtergesellschaften und Beteiligungen führt die NOVENTI Group fort. Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Unternehmens haben sich trotz der damit verbundenen Investitionen auch 2017 positiv entwickelt: Mit einem Jahresumsatz in Höhe von 156,4 Mio. Euro und einem Bilanzgewinn von 21,5 Mio. Euro festigt NOVENTI die Spitzenposition unter den international führenden Anbietern von Abrechnungsleistungen im Gesundheitswesen. Die Gewinnausschüttung auf die Kapitaleinlagen für die Mitglieder des FSA e. V. – einziger Gesellschafter der NOVENTI – beträgt 12 Prozent. Für die Herausforderungen der Zukunft sieht Geschäftsführer Dr. Hermann Sommer die Unternehmensgruppe aber nicht nur aufgrund der erfreulichen wirtschaftlichen Situation bestens gerüstet: „Nur wer das Ganze sieht, kann gezielt helfen. Basierend auf dieser Erkenntnis liefern wir als ganzheitlich orientierter Gesundheitsdienstleister die richtigen Antworten auf die zentralen Fragen des Gesundheitsmarktes – an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“ Sein Kollege in der Geschäftsführung Dr. Sven Jansen ergänzt: „Wir organisieren Gesundheit – und das macht uns stark. Dabei verstehen wir unsere Rolle als Marktführer vor allem als Verpflichtung, unseren Kunden das qualitativ beste Gesamtkonzept anzubieten und als Impulsgeber Trends zu setzen.“ Starke Marken, starke Entwicklung In seinen Kernmärkten blickt die NOVENTI Group auf ein ereignisreiches Jahr zurück, das von einer Reihe von Meilensteinen gekennzeichnet war: Im April 2017 feierte die VSA ein wichtiges Jubiläum: 50 Jahre digitale Rezeptabrechnung. 1967 führte das Unternehmen die erste digitale Abrechnung durch. Seitdem nutzen die NOVENTI-Tochterunternehmen im Apothekenmarkt den technischen Fortschritt konsequent für eine kontinuierliche Optimierung der Abrechnungsprozesse. Die Rahmenbedingungen für innovative Entwicklungen sind auch im Pflegemarkt insgesamt positiv: So kommt die Digitalisierung in der Pflege rascher voran als bisher angenommen. Die damit verbundenen Vorteile will die NOVENTI-Tochter BoS&S GmbH einsetzen, um die insgesamt recht knappen Ressourcen in der Pflege effizienter zu nutzen und dem wachsenden Pflegebedarf Rechnung tragen zu können. Mit spürbarem Erfolg: Die BoS&S GmbH konnte für 2017 eine Umsatzsteigerung von 2 Millionen Euro erzielen. Europas größtes Abrechnungsunternehmen: NOVENTI HealthCare GmbH  Auch das für die Unternehmensgruppe wichtige Segment der Sonstigen Leistungserbringer befindet sich derzeit in einer tiefgreifenden Phase des Wandels: Strukturelle Veränderungen durch die rasant voranschreitende Digitalisierung, wachsende Bürokratie, steigender Kostendruck und zunehmender Wettbewerb sind die zentralen Herausforderungen. Die hier erfolgreich agierenden Tochterunternehmen azh, zrk und SRZH wurden 2017 als Reaktion darauf in der neuen Gesellschaft NOVENTI HealthCare GmbH zusammengeführt. Gemeinsam betreuen diese Marken weit über 26.000 Kunden und verfügen bei einem Jahresumsatz von rund 51 Millionen Euro über einen Marktanteil von ca. 22 Prozent. Im Mai dieses Jahres wurde die Position der NOVENTI HealthCare GmbH weiter gestärkt: Mit den Unternehmen ALG, SARZ und VSA wurden die drei leistungsstarken Apotheken-Abrechnungszentren der NOVENTI Unternehmensgruppe unter dem Dach der NOVENTI HealthCare GmbH zusammengeführt. Das neue Unternehmen zählt damit zu den international bedeutendsten Anbietern für Abrechnungsdienstleistungen in der Gesundheitsbranche mit mehr als 33.500 Kunden, rund 19 Mrd. Euro Transaktionsvolumen und über 1.000 Mitarbeitern. Finanzdienstleistungen runden das Portfolio der NOVENTI HealthCare GmbH ab. Im Hinblick darauf stellt die vorliegende Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine wichtige Voraussetzung dar: Innovative und neue Abrechnungsprodukte wie z. B. „sofortGeld“ können dadurch den Kunden im Apothekenmarkt angeboten werden. Digitalisierung fest im Blick Die Digitalisierung ist in allen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen in vollem Gange und wird auch das Gesundheitswesen in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Nach Expertenschätzungen wird sich das weltweite Marktvolumen des digitalen Gesundheitsmarktes bis zum Jahr 2020 auf über 200 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. NOVENTI ist für diese Entwicklung gut gerüstet und hat die Weichen bereits frühzeitig auf Innovation gestellt: Die Group unterstützt ihre Kunden im Aufbau digitaler Geschäftsmodelle und versteht sich als Brückenbauer zwischen der realen und digitalen Welt. Ausblick auf 2018 Für 2018 rechnet die Geschäftsführung mit der Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses und einem guten Gesamtergebnis im Konzern. „Mit dem Einstieg in neue, digitale Geschäftsfelder und der Aufnahme von Finanzdienstleistungen ist die NOVENTI Group für die Zukunft gut aufgestellt. Es freut mich, dass die Gruppe aus einer Position der Stärke heraus den technologischen und gesellschaftlichen Wandel im Gesundheitswesen wegweisend prägt“, so Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Geiß im Namen des NOVENTI-Aufsichtsrats. Auch FSA-Vorstandsvorsitzender Jürgen Frasch zeigt sich optimistisch: „Als apothekereigenes Unternehmen setzt NOVENTI neue Standards in puncto Digitalisierung und stärkt dadurch die Rolle der deutschen Apotheker im Gesundheitswesen. Über die Apotheken-Bestell-App callmyApo schafft die Gruppe flächendeckend den digitalen Zugang in die Vor-Ort-Apotheken – für Mitglieder der Apothekerverbände ist dieser Service sogar kostenfrei.“ Der Beirat bzw. die Vertreterversammlung erteilte allen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie dem FSA-Vorstand für das Geschäftsjahr 2017 die Entlastung. Hans-Joachim Niermann zum Ehrenmitglied des FSA ernannt Der FSA e. V. ist der alleinige Anteilseigner der NOVENTI. Auf der 37. ordentlichen Vertreterversammlung ernannte der 1. Vorsitzende Jürgen Frasch das langjährige Vorstandsmitglied Hans-Joachim Niermann zum Ehrenmitglied. Damit würdigte der Vorstand die Verdienste und die Verbundenheit Niermanns, der sich seit dem Jahr 2000 in den Gremien des FSA engagierte. Von 2002 bis 2015 war er Mitglied des Vorstands, ab 2011 hatte er das Amt des 2. Vorsitzenden inne. Pressemitteilung der NOVENTI Group

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