Der Bundespräsident wies in seinem Grußwort ausdrücklich darauf hin: Zur Vielfalt des Deutschen Seniorentages gehören jetzt auch Schwule und Lesben. Ebenfalls zum ersten Mal dabei war diese Woche in Dortmund die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH).
Der Dachverband Lesben und Alter und die Bundesinteressenvertretung Schwuler Senioren BISS forderten außerdem in einem Positionspapier anlässlich des Seniorentages „gesellschaftliche Teilhabe“.
In Seniorenpolitik und Seniorenarbeit müssten die Rahmenbedingungen für ein diskriminierungsfreies Altern von Lesben und Schwulen geschaffen werden. In vielen Alters- und Pflegeeinrichtungen sei Homosexualität noch immer ein Tabu.
Gegen Berührungsängste
Das gilt erst recht für HIV: Auf ältere Menschen mit HIV ist die Branche bisher nicht ausreichend vorbereitet, oft gibt es Berührungsängste. Da Menschen mit HIV heute alt werden können und immer mehr von ihnen ins Seniorenalter gelangen, hat das Thema in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen.
Darum gestaltete die Deutsche AIDS-Hilfe mehrere Programmpunkte mit, unter anderem zum Thema „Sexualität zieht ins Altenheim ein“ mit dem Netzwerk Sexualität und Altenpflege.
„Sexualität im Altenheim“
„Das Interesse an unseren Themen war groß“, berichtet Silke Eggers, DAH-Referentin für soziale Sicherung und Versorgung. „Es ist gelungen, das Thema Sexualität und die Anliegen von homosexuellen älteren Menschen sichtbar zu machen. Und wir haben dafür viel Zuspruch erhalten!“
Auch Franz Müntefering, Chef der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) würdigte das Engagement von BISS und des Dachverbandes Lesben und Alter und kam zum Gruppenfoto.
BISS verteilte derweil Mineralwasser, auf dem Etikett ausgewiesen als „Wasser vom anderen Ufer“ – angesichts der Hitze ein Renner und Anlass für viele gute Gespräche.
Der Deutsche Seniorentag ist ein Kongress und gleichzeitig eine Messe zu allen Themen rund ums Altern. Er fand vom 28. bis 30. Mai in den Dortmunder Westfalenhallen statt.
(howi)