In dieser Woche 95 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle an zwei Tagen. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.
Dienstag flatterte ein bunter Werbebrief für die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” in die Praxis: ich soll doch bitte mitteilen, auf welchem Weg ich Patientenanfragen erhalten möchte. Unter anderem hieß es: “Gesundheitsdaten sind sensible und persönliche Informationen. Deshalb setzt Vivy auf höchste Standards in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit”.
Echt jetzt? Informationen darüber, wer wann mit welchem Arzt Gesundheitsdaten über die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” geteilt hatte, lagen ungeschützt für jeden lesbar im Netz. Unbefugte konnten über das Internet alle Dokumente, die an einen Arzt gesendet werden sollten, abfangen und entschlüsseln. Außerdem konnten über trivial ausnutzbare Fehler in der Server-Anwendung die geheimen Schlüssel der Ärzte ausgelesen werden. Kontext: [1].
Nein. Ich möchte auf keinen Fall Patientenanfragen für diesen Schrott die elektronische Gesundheitsakte “Vivy” erhalten. Es muss cool werden, NICHT dabei zu sein. Schon deswegen, weil die Macher der App ihren eigenen Aussagen widersprechen und die Berichterstattung zu korrigieren versuchen.
Der Gesundheitsminister sucht derweil nach neuen Ideen für die Blockchain im Gesundheitswesen. Für eine Idee soll es bis zu 15.000 Euro geben!
Anlässlich der hessischen Landtagswahl und einer deutlichen Zunahme der Parlamentssitze (um fast 25 Prozent) regt der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen eine Deckelung der dadurch entstehenden Mehrkosten an. So sollten die zusätzlichen Parlamentssitze finanziert werden, indem die dafür notwendigen Kosten durch Abzüge bei den Diäten der übrigen Abgeordneten erzielt werden.
Soulfood: The Heavy Minds – Rivers