Selbst wenn wir krank sind, ist der Gang zur Apotheke meist lästig. Hat eine Bestellung im Internet bei vielen bereits den Weg zum Einzelhandel ersetzt, so sieht es mit den Apotheken durchaus noch anders aus. Immerhin steht bei Medikamenten oft auch unsere Gesundheit auf dem Spiel und viele Kunden vertrauen den Online Apotheken nicht so recht. Ist das durchaus begründet oder nur Aberglaube? Und welche Gründe gibt es überhaupt, doch noch zur Apotheke zu gehen?
Online macht alles leichter
Bereits seit dem 1. Januar 2004 sind Online Apotheken gesetzlich zugelassen und vor allem seitdem die Preisbindung von Medikamenten 2005 aufgehoben wurde, lässt sich teilweise einiges an Geld sparen.
Vor allem die Möglichkeiten, die Preise bequem von zuhause zu vergleichen und sich die Medikamente nach hause liefern zu lassen, haben in den letzten Jahren viele Menschen von der Onlinebestellung überzeugt. Gerade chronisch Kranke und Heuschnupfengeplagte oder Allergiker benötigen keine Beratung mehr, bestellen sie doch auch in ihrer Apotheke um die Ecke meist die selben Medikamente. Da lohnt es sich oft, sich die Arzneimittel nach hause liefern zu lassen.
Für andere Kunden ist ein Gang aus dem Haus oft ausgeschlossen, weil sie immobil oder sind oder die nächste Apotheke wegen Krankheit schlecht erreichbar ist – auch hier lohnt sich die Bestellung, da sie deutlich komfortabler ist.
Bei vielen Online Apotheken ist die Lieferung außerdem frei Haus (auch wenn es manchmal Mindestbeträge gibt) und Stammkunden können Bonuspunkte sammeln.
Wem beim Kauf latexfreier Kondome oder Verhütungsmittel immer noch die Schamesröte ins Gesicht steigt, für den ist die Bestellung in der Online Apotheke oft angenehmer als ein Gespräch mit dem Apotheker. Doch Obacht, andere Medikamente gegen Haut- und Geschlechtskrankheiten, so peinlich der Kauf auch sein mag, bedürfen eben manchmal doch einer Beratung. Und gerade hier punktet die echte Apotheke dann doch.
Auch bei Onlinebestellungen gibt es Beratungsstellen, aber die Kommunikation via Mail oder per Telefon ist eben doch weitaus weniger komfortabel als ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Zumal ein persönliches Gespräch einige Unklarheiten ausräumen kann.
Der Gang zum Apotheker
Vor allem in der Beratung pharmazeutisch geschulter Kräfte ist eine Apotheke nicht zu ersetzen. Wird ein Medikament zum ersten Mal erworben, ist ein Ratschlag geschulter Fachkräfte oft die beste Versicherung, um eine optimale Wirksamkeit der Arznei sicher zu stellen.
Außerdem bieten Apotheken einen Geschwindigkeitsvorteil – selbst wenn Medikamente bestellt werden müssen, wird die Lieferzeit von Online Apotheken (von zwei bis drei Tagen) meist unterboten. Verschreibungspflichtige Medikamente bedürfen Online der Übermittlung des Rezeptes (als Original), was noch einmal länger dauern kann. Im Gespräch mit dem Apotheker kommt es nicht zu solchen Wartezeiten.
Vor allem ausländische Online Apotheken sollten misstrauisch beäugt werden, deutsche Portale unterliegen strengen Auflagen, die auch von Konsumenten leicht überprüft werden können. Wie das mit internationalen Händlern aussieht, ist oft nur schwer nachvollziehbar. Produktfälschungen können hier schnell gesundheitsgefährdend werden.
Vor allem durch das Vertrauensverhältnis zum Apotheker lässt sich die Gesundheit schützen – zudem man mit dem Gang zur Apotheke den Einzelhandel fördert. Viele Apotheken müssen sogar Verluste in Kauf nehmen, um Nachtschichten und Notfalldienste leisten zu können. Wer beim Apotheker kauft, tut also sogar etwas Gutes, um diese Dienste weiterhin aufrecht zu halten.