Mitarbeiter entwickeln Ideen für neue, digitale Behandlungsmethoden
Wie können digitale Anwendungen dazu beitragen, die Behandlung von Patienten zu ergänzen? – Um diese Frage ging es bei der Zukunftswerkstatt Psychiatrie, zu der Vitos Ende Mai 25 Mitarbeiter eingeladen hatte. Ihre Aufgabe: Ideen für neue, digitale Behandlungsmethoden zu entwickeln, die einen möglichst großen Nutzen für Patienten haben.
Vitos will Hilfesuchende noch besser erreichen
Vitos ist hessenweit der größte Anbieter in der Behandlung von Menschen, die psychisch krank sind. Als Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, uns zu fragen, wie wir die Behandlung unserer Patienten weiter verbessern können. Wie wir Hilfesuchende noch besser erreichen und informieren, Angebote noch einfacher zugänglich machen können. Digitale Technologien bieten uns dafür ganz neue Möglichkeiten. Die wollen wir nutzen: Seit einigen Monaten testen wir erste digitale Anwendungen in der Behandlung von Patienten, die an einer Depression oder Angststörung leiden.
Offene und kreative Arbeitsatmosphäre
Parallel wollen wir weitere Ideen verfolgen, digitale Technologien in die Behandlung einzubinden. Wichtig ist dabei allerdings immer, dass sie dem Wohl der Patienten dienen. Deshalb haben wir für die Zukunftswerkstatt Psychiatrie bewusst Mitarbeiter angesprochen, die tagtäglich mit Patienten zu tun haben – sie wissen am besten, wie wir die Patienten und Klienten noch besser unterstützen können.
25 Kollegen aller Berufsgruppen haben sich für die Zukunftswerkstatt angemeldet. Sie arbeiten in der Erwachsenenpsychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Psychosomatik sowie der forensischen Psychiatrie – damit waren all unsere psychiatrischen Fachbereiche vertreten. Die Teilnehmer kamen aus ganz Hessen. Jede Vitos Gesellschaft, die eine Klinik betreibt, war vertreten. Obwohl sich die Kollegen untereinander nicht kannten, ist schnell eine offene und kreative Arbeitsatmosphäre entstanden. Bereits nach dem ersten Tag hatten wir alle den Eindruck, uns bereits mehrere Wochen zu kennen. Das war auch für mich persönlich eine schöne Erfahrung!
Alle Berufsgruppen bringen sich ein
Drei Tage lang haben alle Teilnehmer in der Neuen Denkerei in Kassel über digitale Behandlungsmöglichkeiten der Zukunft diskutiert und konkrete Umsetzungsoptionen für Vitos erarbeitet. Ärzte, Psychologen, Pflege- und Verwaltungskräfte haben in interdisziplinären Teams zusammengearbeitet. Dadurch konnte die Perspektive jeder Berufsgruppe einfließen.
Bei allen Überlegungen ging es um den jeweiligen Nutzen einer digitalen Anwendung für den Patienten. Um diesen nicht aus dem Blick zu verlieren, haben die Teilnehmer in einem ersten Schritt „Personas“ entwickelt. Eine „Persona“ ist ein Prototyp für einen Nutzer, mit jeweils konkreten Eigenschaften, Wünschen und Nutzungsverhalten. Vereinfacht kann man sagen: Die Teilnehmer haben sich einen typischen Patienten vorgestellt, den sie anschließend auf eine digital gestützte Patientenreise schickten. Wie kommt der Patient in der Klinik an? Welches Wissen, welche Fragen bringt er mit? Wie erlebt er die Behandlung? Was macht er zwischen den Therapieeinheiten? Was könnte in der Nachsorge hilfreich sein? – All diese Fragen haben die Teilnehmer bei der Patientenreise durchdacht.
Optionen für die nächsten Jahre prüfen
Anschließend ging es darum, welche digitalen Optionen für die nächsten zwei bis drei Jahre tatsächlich umsetzbar wären. Dazu haben sich die Gruppen unterschiedliche Themenschwerpunkte gesetzt.
Die Teilnehmer der Gruppe „Forensische Psychiatrie“ beschäftigten sich intensiv mit der Behandlungsorganisation digitaler Angebote und einer therapiestützenden Infrastruktur. Die Teilnehmer der Gruppe „Kinder- und Jugendpsychiatrie“ widmeten sich währenddessen der Entwicklung einer „E-Corporate-Identity“. Sie thematisierte dabei insbesondere den unternehmensinternen Umgang mit digitalen Medien für Patienten, befasste sich also gewissermaßen mit einem Verhaltenskodex für Mitarbeiter. Für die Erwachsenenpsychiatrie gab es zwei Gruppen, die unterschiedliche Themen in den Blick nahmen: Einerseits ging es um die Herausforderungen der Patientensteuerung in einer digital geprägten Zukunft und die „Vitos Plattform“, also um digitale Anwendungen für Patienten. Andererseits ging es um die digitale Teilhabe von Mitarbeitern. Denn der Einsatz von neuen Technologien stellt veränderte Anforderungen an Mitarbeiter, die dafür beispielsweise entsprechend geschult werden müssen.
Das Ergebnis der Zukunftswerkstatt Psychiatrie? – Ein Bündel möglicher Ansatzpunkte, wie wir digitale Anwendungen für die Behandlung nutzen können. Wir werden sie nun intern prüfen und bewerten. Ich freue mich darauf, die weitere Entwicklung dieser Ansätze zu verfolgen.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer und Teilnehmer für diese inspirierenden Tage in der Neuen Denkerei!