Eine ganze Dusche lang habe ich mich heute Morgen fit gehfühlt… danach waren meine Energien wohl schon wieder aufgebraucht Also habe ich gezwungenermaßen den Rückzug auf die Couch angetreten und mich mit Serien beschäftigt. Zur Abwechslung auch mal mit einer neu entdeckten: Bones – die Knochenjägerin (sehr attraktiver Hauptdarsteller, sehr zu empfehlen *g*)
Jetzt […]
Vor zwei Jahren habe ich schon einmal darüber geschrieben wie es sich anfühlt als Chirurgin selbst auf dem Tisch zu liegen. Von der Operierenden zur Operierten. Nicht dass ich meinen Kolleginnen und Kollegen Schmerzen wünsche, aber es trägt schon zu mehr Empathie bei, wenn man die andere Seite auch kennenlernt.
Nach Sprechstundentermin, Ultraschalluntersuchung und Anästhesiesprechstunde ist es endlich soweit: man tritt hungrig und etwas aufgeregt in das Krankenhaus ein. Entblättert sich komplett und hüpft in ein sexy Nachthemd und noch sexiere Stützstrümpfe. Rawr! Dann wartet man. Bis der ersehnte Anruf kommt und man im Bett liegend in den Vorbereitungsraum geschoben wird. Sind alle Krankenhauswanddecken so hässlich? Die Farbe blättert ab. Die Anästhesiepflegerin ist jung, unerfahren und nett. Die Anästhesistin kommt und stellt sich vor. Ein peripherer Zugang wird gelegt. Leider an dem Arm, der angelagert wird. Ein zweier Stich erfolgt. Das Präoxygenieren beginnt und eine Sauerstoffmaske wird mir ins Gesicht geklebt. Die Anästhesistin plaudert mit mir weiter und ich frage mich (wie beim Zahnarzt), wie ich mit dem Ding in meinem Gesicht reden soll? Ich beschränke mich auf`s Kopfnicken/schütteln und meine größte Angst in dem Moment ist folgende: Was wenn mir im Rahmen der Intubation ein Zahn ausbricht? Es folgt das Fentanyl und ich kann so gut verstehen, wie man abhängig von dem Zeug werden kann. Mir wird warm, ein wenig schwindelig und ich fühle mich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Ich möchte noch nicht einschlafen, sondern diesen unendlich angenehmen Rausch noch weiter genießen!
(via stationäre aufnahme, Originalartikel
aus Anaesthesiology News (members
only)) Über einen
Zeitraum von 12 Jahren hinweg publizierte der Anästhesist
Scott Reuben 21 Studien, die frei erfunden waren. Pikanterweise
handelte es sich dabei um Studien, die den Verkauf der so
genannten COX-2-Hemmer, einer Gruppe neuartiger Schmerzmittel,
in die Höhe schießen ließen. Verbandelt war
Reuben mit einem der Hersteller, Pfizer. Skandalös ist
hierbei insbesondere aus Prozess-Sicht, dass es so lange dauerte,
bis Untersuchungen stattfinden, und aus ethischer Sicht, dass
hier es hier um Schmerzmittel ging — kurzum, statistisch dürften
viele Tausende Menschen weltweit massiv mehr Schmerzen als nötig
gehabt haben, weil Studien entsprechend gefälscht wurden.
Dies ist auch einer der Kritikpunkte an der Evidenzbasierten Medizin. Wenn die
Studien gegen die klinische Erfahrung sprechen — wieso sollte man
sich als Arzt dann mit den Studien aufhalten?