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Aufgeflogen
Die Patientin, der wir die Schlaftabletten nach Absprache mit dem Arzt nur noch Tages-dosis-weise abgeben (und: Nein, Keinerlei Ausnahmen), finden wir auf der Sperrliste wieder.
Entzückend!
Dass sie hochgradig abhängig ist von den Dingern wissen wir – daher auch die fraktionierte Abgabe (wie es im Fachjargon heisst). Sie zeigte auch immer typisches Suchtverhalten – ich kann die Geschichten gar nicht alle wiedergeben, wie oft sie schon Tabletten verloren hat, sie angeblich gestohlen wurden, die Freundin welche brauchte, es ihr selbst mehr schlecht geht psychisch und sie darum mehr braucht, jemand in der Familie gestorben ist und sie darum nach XY Stadt gehen muss an die Beerdigung und darum vorher die Tabletten braucht …
Trotzdem hatten wir damit ihre Tabletteneinnahme ziemlich unter Kontrolle … dachten wir.
Aber die Frau ist clever. So wie’s aussieht hatte sie mit zumindest einer anderen Apotheke und mindestens einem anderen Arzt ähnliche Abmachungen. Dass das so lange gut gegangen ist, zeugt von straffer Organisation: sie durfte nie die Ärzte und zugehörige Apotheken verwechseln …
Jedenfalls hat sie jetzt doch einen Fehler gemacht … und ihr ganzes Kartenhaus aus Lügen ist zusammengebrochen.
Auch sie darf jetzt nur noch von einem Arzt in einer Apotheke die Schlafmittel beziehen. Und dank der Sperrliste, die an alle Apotheken regional herausgegeben wird, wissen das jetzt alle.
Tja.