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Diabetes-Apps finden: App-Stores wenig nutzerfreundlich
Immer mehr Diabetiker suchen zur Unterstützung ihres Selbstmanagements auch nach Diabetes-Apps. Sie stoßen dort auf eine Fülle von Angeboten. Eine passende App zu finden, erweist sich als schwierig, denn das Suchsystem der Stores ist nicht wirklich nutzerfreundlich.
Die Stichwortsuche nach „Diabetes“ oder „Zucker“ führt zu einer langen Trefferliste, diese einzugrenzen ist mühsam:
1. Nicht alle Suchtreffer sind wirklich relevant: Viele Apps haben thematisch gar nichts mit der Erkrankung Diabetes zu tun, sind nicht in einer deutschsprachigen Version verfügbar oder kosten Geld und fallen aus diesem Grund zunächst nicht in die engere Wahl.
2. Mit den entscheidenden Fragen bleibt der Suchende sich selbst überlassen: Mit welcher App kann ich ein Tagebuch führen, welche hilft mir, meinen Blutdruck in den Griff zu bekommen, welche bietet mir die Möglichkeit, meine Messdaten direkt aus dem Blutzuckermessgerät ohne lästige Eingabe zu übertragen? Mit welcher App kann ich die Broteinheiten meiner Mahlzeiten berechnen, welche schlägt mir die empfohlen Anzahl der Insulineinheiten vor etc.
3. Um die Suche einzugrenzen, muss sich der Nutzer jede App einzeln anschauen. Er orientiert sich an den App-Beschreibungen der Anbieter und den Bewertungen anderer Nutzer. Danach trifft er seine Wahl, lädt die vermeintlich interessanten Diabetes-Apps auf sein Smartphone und probiert sie aus.
4. Usabilty & User Experience schnell einschätzbar: Ob die App gefällt, ob er die App bedienen kann und die gewünschten Unterstützungen nutzen kann, wird dem Nutzer schnell klar.
5. Vertrauenswürdigkeit & Sicherheit schwer überprüfbar: Ob der Nutzer den Informationen der App vertrauen kann, ob die eingegeben Daten sicher sind vor unerlaubten Zugriff Dritter, das alles ist schwieriger einzuschätzen, es sei denn, der Nutzer kennt den Anbieter der App- und vertraut diesem blind.
Die Initiative Präventionspartner hat stellvertretend für die rund 7 Millionen Diabetiker in Deutschland im dritten Jahr in Folge das Angebot an Diabetes-Apps gesichtet und die relevanten Apps analysiert: Das Angebot ist weiter stark gewachsen. Es sind derzeit 44 deutschsprachige Diabetes-Apps, die als Android-App in Google Play kostenlos verfügbar sind. Die Testberichte diese Diabetes-Apps können jetzt über die HealthOn-Datenbank eingesehen werden.
Anders als in den App-Stores können interessierte Diabetiker in der HealthOn-Datenbank
- gezielt nach den Unterstützungsfunktionen suchen, die ihre Wunsch-App bieten sollte.
- erkennen, ob die jeweilige App über den Schutz der Nutzerdaten oder über die Qualität der gesundheitsbezogenen Informationen Auskunft gibt (HealthOn Ehrenkodex Kriterien)
Die Testberichte sollen Diabetikern dabei helfen, eine selbstbestimmte Wahl zu treffen und die „richtige“ Diabetes-App zu finden.
Im Rahmen des Screenings Diabetes-Apps 10/2015 wurde untersucht, wie sich das Angebot im Vergleich zum Vorjahr qualitativ und quantitativ verändert hat. Haben sich die für Verbraucher erkennbaren Angaben zu Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Informationen verbessert? Gibt es ein Trend zu Versorungs-Apps? Was wissen wir über die Nutzerbasis und das Risikopotential der Apps, wie passen die erforderlichen Berechtigungen zum Funktionsumfang der Diabetes-Apps?
Qualitätsstandard für Health-Apps: Die Erfolgsfaktoren
Weil es für Verbraucher und Patienten schwierig ist, unter den vielen tausenden Gesundheits-Apps die “Richtige” für sich zu finden, rückt die Suche nach orientierenden Standards zunehmend auch in das Interesse öffentlicher Institutionen und Verbraucherverbände. Die Anforderungen sind hoch, wenn von Qualitätsstandards eine wirkliche Orientierung für Verbraucher und Patienten ausgehen soll, die die Auswahl vertrauenswürdiger Gesundheits-Apps erleichtern kann:
- Hohe Marktdurchdringung: Ein Qualitätsstandard für Gesundheits-Apps muss hohe Bekanntheit erreichen, d. h. im besten Fall dort sichtbar werden, wo Nutzer ihre Suche nach Gesundheits-Apps starten, und das sind derzeit die Stores.
- Europäischer – besser noch – globaler Geltungsbereich: Nur etwa 6 Prozent aller Gesundheits- und Medizin Apps sind deutschsprachige Apps (Health-App Dashboard 4/2015), die meisten werden von Anbietern außerhalb Deutschlands entwickelt und sind lediglich dank automatisierter Übersetzungshilfen auch in deutscher Sprache verfügbar. Die Annahme, dass App-Anbieter in der Lage sind, verschiedene App-Versionen orientiert an nationalen Standards vorzuhalten, ist angesichts der rasanten technischen Entwicklung und den resultierenden, kurzen Update-Zyklen, eher unrealistisch.
Das bedeutet, dass die zugrunde liegenden Qualitätskriterien und Prüfprozesse in erster Line auch ihre Praktikabilität unter Beweis stellen und zeigen sollten, dass sie
- effizient sind, d. h. mit vertretbaren Ressourcen (Kosten, Zeit) umgesetzt werden können.
- die sehr unterschiedlichen Risikoklassen von Gesundheits-Apps angemessen berücksichtigen, und damit die potentielle Gefährdung, die für den Nutzer von Health-Apps ausgehen kann.
- geeignet sind, relevante Sicherheits- und Qualitätslücken zu identifizieren und damit Nutzern bei der Wahl der „richtigen“ App tatsächlich Orientierung geben können.
Was nützt es Verbrauchern bzw. Patienten,
- wenn Gesundheits-Apps durch hohe Auflagen an den Prüfprozess verspätet oder nie den App-Store erreichen?
- wenn aufgrund beschränkter Kapazitäten nur wenige Apps das Prüfverfahren in einem vernünftigen Zeitrahmen durchlaufen können?
- wenn die Qualitätskriterien nicht bekannt oder nicht verstanden werden?
Im Zweifel suchen Interessierte weiter auf eigene Faust in den App-Stores, weil sie gar nicht wissen, dass es Qualitätsstandards für Gesundheits-Apps gibt.
FAZIT: Aus der Kenntnis der derzeitigen Ansätze zur Etablierung von Qualitätsstandards (s. TK App Studie) und den Erfahrungen aus der Überprüfung von über 350 Gesundheits-Apps leitet die Initiative Präventionspartner folgende Empfehlungen ab:
Der in Deutschland und Europa zu etablierende Qualitätsstandard für Gesundheits-Apps
- soll für Anwender verständlich sein, sein Nutzen für den Verbraucher bzw. Patienten ebenfalls
- soll national, europäisch und im besten Fall auch global umsetzbar sein
- soll getragen sein von der Akzeptanz möglichst vielen Akteure und gefunden werden auf Basis einer offenen, transparenten Diskussion, in die neben der Gesundheitswissenschaft alle Anbieter- und Nutzergruppen involviert sind, auch Health-App-Entwickler und -Anbieter, die als Wirtschaftsunternehmen tragfähige Wertschöpfungsmodelle entwickeln.
- Muss finanzierbar sein auf Basis eines Wertschöpfungsmodells, das sich nach einer initialen Anschubfinanzierung selbst trägt, weil es Nutzen schafft, für Patienten und Verbraucher ebenso wir für verantwortungsvolle Anbieter von Gesundheits-Apps.
Wir, die Initiative Präventionspartner, laden interessierte Akteure ein, mitzuwirken an der Etablierung eines wirkungsvollen, breit akzeptierten Qualitätsstandard für Health-Apps.
Dieser Standard soll eine hohe Bekanntheit erreichen und hilfreiche Orientierung bieten sowohl für Verbraucher und Patienten, die Gesundheits-Apps nutzen, als auch für Anbieter und Entwickler von Health-Apps.
Verbindendes Ziel aller Akteure ist es, Gesundheits-Apps als nützliche Unterstützungshilfen zu etablieren, mit denen Gesundheitsvorsorge bzw. die Selbstbefähigung zur Krankheitsbewältigung zum Wohle des Einzelnen sowie zur Erreichung gesamtgesellschaftlicher Gesundheitsziele zukünftig verbessert werden kann.
Ihre Anregungen, Kommentare und Ideen sind willkommen.
Teilen Sie uns mit, welchen Beitrag Sie zur Erreichung dieser Ziele beisteuern möchten.
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