Rund 7 – 10 Prozent aller Frauen leiden an einem Lipödem. Zwar gibt es auch betroffene Männer, doch deren Anteil ist verschwindend gering. Doch was ist ein Lipödem eigentlich und welche Ursachen liegen diesem zugrunde? Wichtiger noch: Wie kann man diese Erkrankung behandeln?
Das Lipödem ist vererblich
Das Lipödem ist eine vererbbare, chronische und nach aktuellen Ergebnissen wohl hormonell ausgelöste Erkrankung, welche zu einer ungesteuerten Vermehrung von Fettzellen in den Beinen und Armen führt. Da größtenteils Frauen von dieser Erkrankung betroffen sind, geht die Wissenschaft aktuell davon aus, dass weibliche Hormone der Auslöser der Erkrankung sein können. In den meisten Fällen tritt ein Lipödem an den Beinen der betroffenen Personen auf. Die Krankheit und ihre Schwere lässt sich in drei Stadien und vier Typen unterteilen.
Das sind die Symptome eines Lipödems
Die Symptome des Lipödems überschneiden sich mit den Symptomen verschiedener Krankheiten. Aus diesem Grund muss ein Arzt die Diagnose stellen. Zu den typischen Leitsymptomen gehören unter anderem:
- Spannungsgefühle und Schmerzen in den Beinen und Armen
- Berührungs- und Druckschmerzen in Beinen und Armen
- Diäten beeinflussen weder Beine noch Arme
- Fettpolster an Beinen oder Armen treten symmetrisch auf
- Die Proportionen von Beinen oder Armen passen nicht zum restlichen Körper
Wer unter diesen Symptomen leidet und eine Diagnose und Behandlung benötigt, sollte sich von einem Lipödem-Spezialisten beraten und behandeln lassen. Denn Behandlungsmöglichkeiten gibt es für diese Erkrankung.
Erfolgreiche Behandlungen mit verschiedenen Ansätzen
Die Schmerzen, welche bei einem Lipödem auftreten, lassen sich sehr häufig durch Kompressionshosen bekämpfen. Vor allem bei den leichteren Formen der Erkrankung kann eine solche Form der Therapie die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Doch verändern wird sich allein durch die Kompression an der Erkrankung nichts. Aus diesem Grund ist eine Operation für die meisten Menschen der einzige Weg die Erkrankung gezielt in den Griff zu bekommen. Bei der gezielten Liposuktion wird das ungleichmäßig und übermäßig eingelagerte Fettgewebe abgesaugt, sodass viele der Beschwerden bereits nach kurzer Zeit verschwinden. Auch nach der Operation sollten die Betroffenen weiter Kompressionswäsche tragen, da diese unter anderem die Heilungsphase unterstützt. Ist die Operation erst einmal verheilt und der Körper wieder belastbar, sind die Spuren des Lipödems in den meisten Fällen erfolgreich behandelt worden.
Krankenkassen übernehmen nur unter bestimmten Voraussetzungen die notwendigen Operationen
Ein großes Problem für viele Betroffene ist, dass die Krankenkassen in Deutschland die notwendigen Operationen leider nicht immer übernehmen. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten erst ab dem dritten Stadium der Krankheit. Das viele Betroffene Menschen auch bei niedrigeren Stadien unter dem Lipödem leiden und die Kosten für die Kompressionshosen die Kosten für die Operation bei weitem übersteigen, spielt hier leider keine Rolle. Es ist allerdings zu hoffen, dass die Krankenkassen über kurz oder lang ihre Haltung verändern und somit viel mehr betroffene Menschen mit einer Operation den Leidensdruck deutlich absenken können.