Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Rückenschmerzen, besonders betroffen sind die 11- bis 14-Jährigen. Wie eine deutschlandweite Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Krankenkasse ergab, sind 57 Prozent der Kinder- und Jugendärzte der Ansicht, dass die Zahl der Rückenschmerzen bei jungen Patienten in den letzten zehn Jahren leicht bis stark angestiegen ist.
98 der 100 befragten Mediziner gehen davon aus, dass dies vor allem an zu wenig Bewegung in der Freizeit liegt. Auch die intensive Nutzung von Computer und Fernsehen sehen 95 Prozent der Ärzte als Ursache. Andere Gründe scheinen schlechter Schulsport (60) und falsche Ernährung (53) zu sein. Vor allem aber sollten Eltern die motorische Entwicklung ihrer Kinder stärker anregen, denn das kommt heutzutage oft zu kurz (91).
Dies sieht auch Prof. Ingo Froböse, Sportmediziner an der Sporthochschule Köln: „Eltern müssen in Sachen Bewegung ein Vorbild sein und die Kleinen mit dem Bewegungsvirus infizieren.“ Denn wenn Kinder nur noch 900 Meter am Tag gehen und stattdessen über vier Stunden vor PC und Fernseher sitzen, dann sind Rückenschmerzen fast vorprogrammiert. Der Körper brauche aber ständig Bewegungsreize, um fit zu bleiben, so Froböse. „Kinder sollten sich einfach mehr bewegen, indem sie hüpfen, klettern oder springen“, sagt der Sportmediziner weiter.
Während bis zum Kindergartenalter Rückenschmerzen gar nicht oder kaum vorkommen, klagen bereits sechs Prozent der Sechs- bis Acht-Jährigen über Probleme. Besonders erschreckend ist, dass bei den 13- bis 14-jährigen Jugendlichen etwa 40 Prozent an Rückenschmerzen leiden. Von den 15- bis 16- Jährigen ist immerhin jeder Zehnte betroffen.