Etwas Wissenschaft gefällig? Prochaska und DiClemente haben 1982 ganz wunderbar beschrieben, was in den vergangenen zwei Wochen mit mir passiert ist. Und davon lassen sich viele pflegerische Interventionen ableiten. Und viel unnütze Mühe vermeiden.
Das transtheoretische Modell dieser beiden (zu finden hier) stellt Stadien der Verhaltensänderung dar, nämlich
- Absichtslosigkeit
- Absichtsbildung
- Vorbereitung
- Handlung
- Aufrechterhaltung
Wenn wir unseren Patienten beim Rauchstopp helfen wollen, bringt es also nichts, bei den Absichtslosen anzusetzen. Wir sprechen hier von einer Suchterkrankung, mit vielen hässlichen Facetten. Ohne gezielte Absicht hört man nicht auf zu Rauchen. Wenn Sie es den beiden nicht glauben, glauben Sie mir. Also bitte keine dramatischen Bilder von verteerten Lungen für die Patienten, damit würden wir nur Rebellen erschaffen.
Eine sinnvolle Unterstützung kann unser Beitrag aber bei denen sein, die beabsichtigen, ihr Verhalten zu ändern oder die schon erste Schritte in diese Richtung gemacht haben. Also lautet der erste Auftrag an uns, und jetzt sind wir beim Pflegeprozess: Anamnese. Raucht der Patient, will er aufhören, wie stark ist die Abhängigkeit? Und im nächsten Beitrag gibt es dann Ideen, was wir tun können.
Mir geht’s übrigens gut ohne Tabak. Eine gewisse Ruhe ist über mich gekommen, und eine Stressresistenz, die ich früher eher dem Rauchen zugeschrieben hätte. Es ist eben was anderes, ob man vor Stress flüchtet oder über Stress steht. (Jens)