Alkoholsucht…(Teil 2)

…ist eine Krankheit, die ab einem bestimmten Stadium einhergeht mit einem Hang zur Schauspielerei und Phrasendrescherei. Aufgeführt wird, was das Thema Einsicht betrifft, in aller Regel der oder die Empörte, Uneinsichtige, Reuige, Freundliche, Zuvorkommende, Höfliche, Zornige, Besserungswillige, Mitleidige, Schwörende, Beschwörende, Depressive, Euphorische. Oft werden mehrere Rollen im Wechsel präsentiert. Dies ist weder Vorurteil noch Verurteilung, sondern Symptom einer Erkrankung, das man nicht verkennen darf. Es geht nicht um Schuld. Es geht um Erkenntnis. Wünschenswert wäre diese vor allem beim Kranken selbst, aber auch bei seinen Verwandten, Freunden und beim betreuenden Arzt.
Erkenntnis ist die Voraussetzung den steinigen, kurvenreichen, welligen und vor allem langen Weg zur Heilung im Falle der Alkoholkrankheit gehen zu können. Dieser Weg ist ein Labyrinth mit unzähligen Sackgassen.
Ein Therapieerfolg in Sachen Alkoholkrankheit ist nicht hoffnungslos, aber es ist sehr nahe daran. Nur wenn vieles richtig läuft, richtig im Sinne der Krankheit, besteht eine geringe Chance auf Heilung.
Richtig bedeutet im Falle des Ehepartners oder der Eltern: frühzeitiges Ansprechen des Problems; Gespräche suchen mit Freunden, Verwandten und Hausarzt; möglicherweise eine Anzeige bei der Polizei im Falle des uneinsichtigen Autofahrens unter Alkoholeinfluss; möglicherweise Trennung auf Zeit (zumindest bis zum Therapiebeginn), Einwirken auf andere, dasselbe zu tun.
Dies gilt in dieser Reihenfolge und klingt hart. Aber bedenken Sie, im Falle der Therapieverweigerung geht die Krankheit so oder so diesen Weg. Wichtig ist in diesem Falle, das Leid auf allen Seiten zu verkürzen.

Lesen Sie zu den dramatischen Auswirkungen einer nicht oder nur unzulänglich therapierten Alkoholkrankheit den Familienroman Der Verlust.

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