Der Direktor des Institute for Aging Research Nir Barzilai und die Co-Direktorin Ana Maria Cuervo sprechen über die Geheimnisse der SuperAgers. Dies sind Menschen, die sehr alt werden (oft über 100 Jahre) und bis ins hohe Alter erstaunlich gesund sind.
Interessanterweise befinden sich unter ihnen fast keine Vegetarier. Wichtigere gesundheitliche Marker scheinen vielmehr ein hoher HDL- […]
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Extra-Impfsoff für Soldaten?
Nach Informationen des Westfalenblatts hat die Bundeswehr für ihre 250.000 Soldaten einen “Schweinegrippe”-Impfstoff ohne Konservierungsmittel und Wirkverstärker (Adjuvans) bestellt. Vermutlich handelt es sich dabei um das Baxter-Präparat Celvapan®.
Die Meldung dürfte für einige Unruhe sorgen. Besonders für den Einsatz bei Schwangeren, die vordringlich geeimpft werden sollen, gelten Impfstoffe ohne Wirkverstärker als sicherer.
Für Nicht-Soldaten stehen in Deutschland zunächst 50 Millionen Dosen des mit Wirkverstärker und dem Konservierungsmittel Thiomersal versehenen GlaxoSmithKline-Impfstoffs Pandremix® zur Verfügung. Erst vor einigen Tagen entschieden sich die Gesundheitsminister der Bundesländer dafür, den Versuch zu unternehmen, speziell für Schwangere kurzfristig doch noch einen Impfstoff ohne Wirkverstärker zu beschaffen.
Die Cochrane Collaboration als Gehilfe der Pharmaindustrie
Die Cochrane Collaboration ist eine Organisation, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Ärzte mittels systematischer Übersichtsarbeiten zu medizinischen Fragestellungen den Weg durch den Dschungel der medizinischen Fachliteratur zu ersparen. Gerne sieht sie sich dabei in einer unabhängigen und kritischen Rolle, wachsam und gefeit gegen die Manipulationen der Pharmaindustrie:
Bei den Veröffentlichungen der Cochrane Collaboration handelt es sich üblicherweise um systematische Reviews, in denen der Versuch unternommen wird, den aktuellen Wissensstand zu einer bestimmten Fragestellung zusammenzutragen und zu interpretieren, häufig kombiniert mit einer Meta-Analyse, einer Zusammenfassung der Einzelstudien mit statistischen Methoden.
Eine positive Bewertung eines Medikaments durch ein Cochrane-Review führt zu Jubelstürmen in den Marketingabteilungen der Pharmaindustrie. Selbst die BILD-Zeitung kommt dann nicht umhin, Cochrane-Bewertungen zu zitieren:
[…]
Nach ersten Studien kamen Forscher der Cochrane Library für Medizin zu dem Ergebnis, dass Raucher ihre Erfolgsaussichten bei einem Entzug mit Vareniclin verdreifachen. Als Nebenwirkung sind bisher nur Übelkeit und Kopfschmerzen bekannt.
Nun gibt es jedoch eine Reihe von Gründen, die Ergebnisse solcher Metaanalysen skeptisch zu betrachten. Das bekannteste Problem ist der Publication Bias: Unveröffentlichte (negative) Resultate klinischer Studien zu einem Medikament können keinen Eingang in eine von unabhängiger Seite durchgeführte Metaanalyse finden. Das Ergebnis von Metaanalysen ist deshalb häufig zugunsten des Medikaments und im Sinne der Hersteller verzerrt.
Hier im Blog habe ich im Zusammenhang mit dem von der BILD-Zeitung angeführten Cochrane-Review auf ein weiteres Problem hingewiesen: Sind die Ergebnisse der meist herstellerfinanzierten Studien systematisch verzerrt – im Fall Champix® (in den USA Chantix®) u.a. durch die unvollständige Verblindung der klinischen Studien – dann findet sich das Ergebnis dieser Verzerrung auch im Ergebnis der Metaanalyse. Garbage in, garbage out.
Der Mehrwert für das Marketing durch die Zusammenfassung von methodisch fragwürdigen Studien zu einem “Paket” mit einem unabhängigen Bewertungssiegel liegt auf der Hand. Fast erinnert das Verfahren an ein in jüngster Zeit ins Gerede gekommenes aber höchst erfolgreiches Geschäftsmodell: Aus eine Reihe von windigen Hypothekenkrediten ließ sich durch Zusammenfassung zu einem “Zertifikat”, welches durch eine namhafte Ratingagentur wohlwollend bewertet wurde, ein erfolgreiches Finanzprodukt zusammenzimmern.
Dieses Potential hat die Pharmaindustrie natürlich erkannt und tut ihr bestes, auf das Erscheinen möglichst positiv ausfallender Cochrane-Reviews hinzuwirken. Ein Beispiel hierfür findet sich in der Dezember-Ausgabe des arznei-telegramms: Auch hier geht es um ein Pfizer-Medikament, und zwar das Präparat Neurontin®:
Die Bemühungen von Pfizer haben sich offenbar gelohnt:
Evidence-biased medicine.
Zweifefelhafte Früherkennung
Gestern erschien auf den Internetseiten der Berliner Morgenpost ein ernüchterndes Interview mit dem Medizinstatistiker Hans-Hermann Dubben. Seine Meinung zu Prostata- und Brustkrebsfrüherkennung: Früherkennung schadet mehr, als sie nützt. Und er hat dafür eindrucksvolle Beweise…
Zum Interview: Ein zweifelhafter Test
Hans-Hermann Dubben ist weiterhin Autor einiger spannender Bücher, die u.a. statistische Tricksereien aufdecken (siehe unten).
Bücher von Hans-Hermann Dubben
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