Tragehilfe vollkommen falsch verstanden!

Ein gemeinsamer Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst am 16. Januar dieses Jahres sorgt momentan für Aufregung und ungläubiges Staunen in der Fachwelt.

In Sankt Augustin bei Bonn musste eine Frau aus der, durch das Hochwasser stark angestiegenen, Sieg gerettet werden. Hierzu begab sich ein Feuerwehrmann, gesichert, in die Fluten und rettete die Frau ans trockene Ufer.

Dem anwesenden Rettungsdienstkräften, ihres Zeichen Mitglieder einer bundesweiten Hilfsorganisation, war das trockene Ufer aber nicht trocken genug und sie hatten Angst nasse Füsse zu bekommen. Tatsächlich war das Ufer, eben durch das Hochwasser, leicht durchnässt.

Kurzerhand liessen sich die beiden Retter also durch Feuerwehrleute huckepack zur verletzten Frau tragen, um auf keinen Fall nass zu werden.

 

Malteser lassen sich huckepack tragen! (c) by Feuerwehr Augustin 2011

Malteser lassen sich huckepack tragen! (c) by Feuerwehr Augustin 2011

 

 

Den ohne Zweifel vorliegenden Gesprächsbedarf zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst zu diesem Einsatz wiegelt der Pressesprecher des Malteser Landesverbandes Köln ab. Seine Kollegen hätten vollkommen richtig und im Sinne des Eigenschutzes gehandelt, da sie sich durch das 2,5 °C kalte Wasser und die dadurch folgenden kalten und nassen Füsse gefährden würden.

Wortwörtlich bezeichnete er das Vorgehen der beiden Malteser als „goldrichtig“.

„Unsere Bekleidung ist nicht vergleichbar mit der Dienstbekleidung der Feuerwehr.“ Auch hätte man dem Steuerzahler Kosten erspart, weil seine Malteser mit nassen Füßen hätten abgelöst werden müssen.“

General Anzeiger Bonn, 08.02.2011

Da haben mal zwei Rettungsdienstler einen Super-Job für alle Rettungsdienstler gemacht! Grandiose Arbeit, auch noch wunderbar mit Fotos dokumentiert.

Wer sich zu fein ist, seine Füsse in eine nasse Wiese zu begeben und sich lieber von „Trägern“ huckepack tragen lässt, ist im Rettungsdienst gänzlich falsch aufgehoben. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kollegen der Feuerwehr mit Sicherheit auch nass geworden sind, ist dieser Einsatz einfach nur unglaublich.

Die Verteidigung des Pressesprechers der Malteser ist auch hanebüchen: Weder hätten die Rettungsdienstler ausgetauscht werden müssen noch war das Vorgehen goldrichtig. Wenn überhaupt hätten doch trockene Stiefel gereicht….und vielleicht vorher den GMV einschalten…

Den ganzen Artikel des Bonner General Anzeigers gibt es hier.

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