Beim Schneider

Wie schon einige von Euch richtig vermutet haben, sind wir in Thailand.
In dem Ort, wo wir sind, gibt es vor allem dies: Restaurants und Beizen, Shops und Souvenirläden, Tauchzentren, Mini-Reisebüros und … Schneider.
Das wusste ich noch vom letzten Mal hier, also hatte ich eine Idee: ich könnte mir ja ein paar Schürzen machen lassen – ja genau, so weiße, für in die Apotheke. Dafür habe ich extra einen von meinen mitgenommen, einer der mir passt, als Vorlage.

Natürlich ist es dann doch nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Erstens hatten sie keinen Stoff, der sich bei so hohen Temperaturen waschen lässt (was besser wäre, gerade weil die Dinger weiß sind werden sie gerne dreckig). Ich habe mich dann für einen entschieden, der ziemlich knitterfrei bleibt und sich immerhin bei 50 Grad waschen lässt.
Ich gab ihm meinen Schurz als Vorlage und erklärte, dass ich ihn in etwas kürzer und einen anderen Kragen wollte- den ich ihm aufzeichnete und an einer Vorlage in einem Prospekt zeigte. Kein Problem, meint er.

Dann ging es um den Preis. Zuerst wollte er 6000 Baht dafür. Das sind etwa 144 Euro, respektive 188 Franken. Viel zuviel! Ich habe ihm dann erklärt in dem Fall brauche ich keinen. Ich bin nicht bereit, mehr zu bezahlen als zuhause – vor allem nicht, wenn ich nicht die Art Stoff bekomme. 2000 Baht maximal. Mein letztes Wort.
Das tönt jetzt hart, aber das sind 63 Franken – und sie bieten auf ihren Anzeigen ganze Anzüge samt Hemd und Krawatte für 75 Euro an … Und was ist so ein Schurz anders als ein etwas längeres Anzugoberteil?
Am Schluss kam sein Chef und wir einigen uns auf die 2000 Baht -und ich nehme, wenn der Probeschurz in Ordnung ist grad 4 davon. 2 in langärmelig, 2 in kurzarm.

Ich soll in 2 Tagen wiederkommen.

Das machen wir dann.
Der Schurz hängt an der Wand … Und das erste was auffällt: der Kragen stimmt nicht. Es ist derselbe wie am alten Schurz. Die Anprobe sonst ist gut, er muss ihn etwas schmaler machen in der Taille, die Ärmel sind etwas zu lange – das ist normal. Die Knöpfe sind kleiner als ich eigentlich ausgesucht habe, aber damit kann ich leben. Ein Saum unten ist allerdings schief – das muss er ändern. Er steckt alles mit Nadeln fest.
Wir einigen uns darauf, dass ich den halt mit dem jetzigen Kragen nehme, bei den andern gibt es den Kragen, den ich will. Nochmal bestätigt: 2 in lang, 2 in kurz – wir sollen in 3 Tagen nochmal kommen.

3 Tage später: meine Schürzen sind fertig. Ich bestehe darauf, sie alle anzuprobieren, auch den ersten.
Gut, dass ich das mache, denn: der Schräge Saum ist immer noch gleich schief. Der Kragen der 3 anderen stimmt jetzt, auch die Weite, aber: er hat alle in Kurzarm machen lassen!
Grumpf.

Wir kommen in 2 Tagen wieder. Das war gestern.
– man sieht, das ist nicht eine so einfache Sache, vor allem, wenn man es richtig will.

Das ist so ein Schurz. Ich bin gespannt, ob dann morgen wenigstens alles ok ist.

Tagged: Familie, Reisen

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