Der Begriff Spiritual Bypassing wurde vor allem durch den integralen Psychotherapeuten Robert Augustus Masters geprägt, der im letzten Jahr ein Buch zu dem Thema veröffentlichte. Unter Spiritual Bypassing (zu Deutsch: Spirituelle Vermeidung/Umgehung) versteht man die Vermeidung von emotionalem Schmerz, Verletzung und Traumata unter Verwendung spiritueller Lehren und Praktiken. Anstatt sich den Abgründen (Schatten) der Psyche also […]
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Für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Selbstmedikation
Das Blog “Stilstand” nimmt sich mit einer großartigen Analyse einer hanebüchenen Pressemeldung die PR-Texterin des Wort&Bild-Verlags (u.a. “Apotheken Umschau”) zur Brust.
(via)
Interessenskonflikte durch Journalistenpreise
In einem Kommentar wurde ja schon darauf hingewiesen: Nachdem in den letzten Monaten in den englischsprachigen Medien die Ärzte und ihr intransparenter Umgang mit Interessenskonflikten Thema waren, haben Wissenschaftler des Dartmouth Institute for Health Policy and Clinical Practice zurückgeschlagen. In der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal (BMJ) betonen Lisa Schwartz, Steven Woloshin, und Ray Moynihan, dass Ärzte sich den zunehmenden Verwicklungen von Medizinjournalisten mit der Pharmaindustrie bewusst sein sollen.
Man könnte meinen, Steven Woloshin sieht die Unfehlbarkeit der Ärzte durch die Bestimmtheit journalistischer Enthüllungen ersetzt.
Besonders die von der Pharmaindustrie ausgelobten Journalistenpreise und -reisen sind für die Autoren ein Einfallstor für gekaufte Meinung. Zu den zitierten Beispielen gehört ein Embrace Award für Reportagen über Inkontinenz, der mit Reisen nach Washington und Paris verbunden war und der von Eli Lilly and Boehringer Ingelheim ausgelobt worden ist. Im Gewinnerartikel aus Deutschland im Jahr 2006 hatte sich der Wissenschaftjournalist einfach als Arzt selber befragt. Ein Fall von besonders enger Beziehung zwischen Journalist und Arzt.
Die hätten mal Markus Grill lesen sollen, der vor über einem Jahr in seinem Buch das “Preisbusiness” kritisch gewürdigt hat.
Ein Blick auf einschlägige Aufstellungen mit Ausschreibungen umfasst allein in Deutschland Ehrungen wie den “Medtronic Medienpreis”, den “Publizistikpreis der GlaxoSmithkline Stiftung”, den “Wyeth – Journalistenpreis für Biotechnologie” oder den “proDente Journalistenpreis”.
Len Bruzzese, Direktor des US-Verbandes der Medizinjournalisten, sieht es trotz allem positiv:
Das wüde ich für Medizinjournalisten in Deutschland nicht unterschreiben.
—
Was nicht erwähnt wird, sind beispielsweise Moderatorentätigkeiten bei Industrie-Symposien. Die Möglichkeiten, wie sich Medizinjournalisten von Pharmakonzernen abhängig machen können, sind vielfältig.
US-Schmerzforscher als Studienfälscher entlarvt
Ein Wissenschaftler soll über 12 Jahre lang 21 Studien zur postoperativen Schmerztherapie gefälscht haben. Mit seinen Veröffentlichungen hatte er die Schmerztherapie revolutioniert und den Umsatz der Hersteller von nebenwirkungsreichen COX2-Hemmern, wie Celebrex® von Pfizer oder Vioxx® von Merck & Co. in die Höhe getrieben. Aber auch den Einsatz des Antidepressivums Effexor® (in Deutschland Trevilor®, in Österreich Efectin®) von Wyeth in der Schmerztherapie hatte er aufgrund seiner gefälschten Studien empfohlen.
Scientific American nennt den Fall: A Medical Madoff.
Das ist ein Super-GAU für den medizinischen Wissenschaftsbetrieb.