Im Rettungsdienstblog wurde das Thema aufgegriffen und ich beteilige mich einfach mal daran: Die Anschnall-Mentalität in Einsatzfahrzeugen, bei uns primär mal im Patientenraum des RTW. Auf Fahrer- und Beifahrersitz funktioniert das in der Regel ja noch recht gut, lässt aber gerne nur wenige Zentimeter weiter hinten schon deutlich nach.
Irgendwie meinen wohl so manche Kollegen, der RTW wäre mit einem Schutzschild oder ähnlichem umgeben und ihnen könnte nichts passieren, auch wenn sie auf der Fahrt nicht angeschnallt sind. Ist ja auch nicht so, dass es in der Hinsicht in den letzten Monaten hier in der Gegend keine Toten oder Verletzten gegeben hätte.
Natürlich kommt dann als allererstes die Ausrede, dass man sich ja um den Patienten kümmern muss. Recht gebe ich noch der Aussage, dass man vom Betreuerstuhl wirklich überhaupt nichts bedienen kann. Kein Licht, keine Heizung, keine Geräte. Auch gibt es keine “Klingel” wie in älteren Fahrzeugen, mit der man sich beim “Fahrer” bemerkbar machen kann, wenn dieser mal nicht in den Rückspiegel guckt.
Aber meiner Meinung nach ist dies definitiv kein Grund zum Rausreden, wenn man sich auf einem Krankentransport befindet oder auf der Fahrt die meiste Zeit neben dem Patienten sitzt. Selbst wenn dann etwas mit dem Patienten ist, was ein Aufstehen erfordert, sollte es nur eine Frage von Sekunden sein, bis der Gurt gelöst ist. Auch kann der fahrende Kollege dann anhalten oder die Fahrt verlangsamen, um das Unfallrisiko zu minimieren.
Die gesetzlichen Vorgaben sind da eigentlich eindeutig und meiner Meinung nach kann man sich auch recht problemlos daran halten, wenn man nur neben dem Patienten sitzt.
Denkt mal drüber nach!