From zero to hero ?

Momentan habe ich eine erstaunlich gute Phase, sozusagen einen echt guten Lauf (hatte ja schon mal einen zeitweiligen Höhenflug, der nur allzubald beendet wurde, deswegen bin ich natürlich per se skeptisch, aber dennoch geniesse ich es).

Woran sich das äußert? Naja, momentan bin ich hier fast eine One-Man-Show. Es sind soviele krank, fehlen aus anderen Gründen (Thailand?!, ich nehme mal an, tatsächlich Urlaub machen) oder haben gekündigt oder kommen einfach so nicht mehr.
Quintessenz ist, daß der Laden aus dem letzten Loch pfeift (ja, ich und Idiome). Und was macht Doc Blog, statt die Gelegenheit zu nutzen und den Karren endlich mal an die Wand fahren zu lassen, mit einem Riesenknall, damit alle aufwachen?
Nun, ich habe die Stationen, Ambulanzen, OPs und sonstiges geschmissen und das vielleicht gar nicht mal so schlecht. Das soll kein stinkendes Eigenlob sein, ich bin einfach froh, daß ich diese Phase der katastrophale Unterbesetzung tatsächlich (fast) im Alleingang gemeistert habe. Vielleicht bin ich doch nicht so blöd.

Und das beste ist, daß ALLE oberen Instanzen dies wohlwollend und anerkennend zu Kenntnis genommen haben und es mir tatsächlich auch so sagen. Das ist sowas von gut fürs Ego. Und mehr als das, alle sind supernett und freundlich zu mir, bieten Hilfe an, sind rücksichtsvoll und scherzen mit mir. Heute dürfte ich unerwartet operieren und – was ich besonders bemerkenswert finde – mir werden menschliche Fehler verziehen (statt wie früher runtergemacht zu werden).

Heute in der allgemeinen Visite sollte ich eine Zusatzaufnahme nach einem unauffälligen Röntgenbild anmelden, bin aber danach zu abgelenkt gewesen, um dran zu denken und war danach ewig und drei Tage im OP.
Kurz nachdem ich wieder draußen war, kam Chef und fragte nach dem Bild (NEIN! Ich Trottel!). “Haben Sie das noch nicht angemeldet?” – ” Nein, das wollte ich noch nicht, ich musste erst auf die Ergebisse der Übersichtsaufnahme abwarten. Vielleicht wäre das CT dann gar nicht notwendig” – “Achso, ja, das ist sinnvoll”.
Nach erneuter Sichtung des Pat. sagte er dann ein paar Minuten später, ich solle doch bitte die Untersuchung dennoch für morgen anmelden, obwohl es wahrscheinlich nicht klappen würde, weil’s zu spät angemeldet würde. Aber das wäre ja nicht so schlimm.

So was… Da hätte es zumindest (!) böse böse Blicke zu früheren Zeiten gegeben (und wahrscheinlich eine interne Notiz bzgl. Unfähigkeit seitens des Assistenten).

Was will uns der Autor dieses unwichtigen Blogs un damit sagen:
Trotz aller Widrigkeiten bin ich momentan fast schon pathologisch guter Dinge (war da nicht mal eine House-Folge mit diesem Thema?), bin motiviert und arbeite viel, zügig, effizient und somit produktiv. Wenn es so weiterginge wollte ich mich kaum noch beschweren. Obwohl der grobe Rahmen natürlich damit immer noch nicht stimmt, kommt so zumindest für mich immerhin wieder ein wenig Spaß ins Spiel. Und die OP heute war klasse 😉

Doc Blog

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