Die Antwort: Politik, Ärzteverbände und Krankenkassen scheinen diese Frage mit “Ja!” zu beantworten und der Verdacht liegt nahe, dass sie damit recht haben, denn
Hausärzte freuen sich, dass ihre Hausbesuche deutlich besser bezahlt werden!
Leser meines Blogs wissen, dass ich mich an dieser Stelle nicht über Arzthonorare beklage. Ärzte haben in Deutschland ein gutes Auskommen – ganz gleich, was sie behaupten mögen. Ich mag es auch gern, wenn Leute mit Pfiff durch den Kakao gezogen werden. Ich mache das selbst gelegentlich, wenn Spaß angesagt ist.
Aber die neue Höherbewertung der hausärztlichen Besuche ab 1. April ist nicht spaßig gedacht, sie ist ernst gemeint.
Warum ich mich darüber so ärgere?
Diese Erhöhung, die als Lockmittel für neue Landärzte dienen soll, funktioniert nach dem Prinzip linke Tasche – rechte Tasche. Soll heißen, damit man die höheren Honorare für Hausbesuche bezahlen kann, wird deren Vergütung aus den hausärztlichen Budgets herausgenommen. Gleichzeitig werden die Budgets um den Betrag gekürzt, der für die Bezahlung der höheren Besuchshonorare benötigt wird.
Klar?
Das Prinzip: Fünf Euro aus der linken Tasche klauen und sie gönnerhaft in die rechte Tasche stecken. Das Zubrot in der rechten Tasche wird dann als tolle Tat verkauft und die Hausärzte freuen sich.
Wie gesagt, ich habe nichts dagegen, dass unser Honorar gleich bleibt. Ich habe auch nichts dagegen, gelegentlich aufs Glatteis geführt zu werden, aber dieses Niveau spricht Bände über die Meinung, die man von uns Hausärzten hat. Man scheint zu glauben, wir sind blöd.