Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch, entzündlichen Darmerkrankungen. Dieses Leiden tritt schubweise auf. Die Symptome belasten die Betroffenen und schränken deren Lebensqualität oft
ein. Homöopathisch kann diese Erkrankung gut begleitet und die Symptome gelindert werden.
Oft leiden die Patienten seit Jahren trotz schulmedizinischer Medikation am Fortbestehen der Symtome. In den Schüben kann es zu Darmkoliken, Darmbluten und Fieber kommen. Bei schweren Verläufen
kann sich der Darm so stark entzünden, dass dieser sich verschließt und der Patient sterben kann.
Der Allgemeinzustand, der an Colitis Erkrankten, ist oft stark reduziert. Es kommt zu Anämie und Schwächezuständen.
Die schulmedizinischen Medikamente müssen regelmäßig angepasst und oft in der Dosierung erhöht werden, um die selbe Wirkung, zB. Schmerzfreiheit zu erreichen.
Doch nicht eine Colitis ist wie die andere. In der schulmedizinischen Therapie wird die Krankheit behandelt. Das heißt, die Colitis wird “bekämpft” … Hierzu ist nach der Diagnose die
Standartmedikation, abgesehen von der Dosierung, nahezu bei allen Patienten gleich, obwohl die Hintergründe oder die Ursachen sowie die Ausprägungen der Erkrankungen höchst individuell sind.
So berichtete eine Patientin, dass Sie vor dem ersten Ausbruch ihrer Colitis einen schweren Infekt erlitten hatte. Damals plagten Sie tagelang unklares Fieber und starke Knochen- und
Kopfschmerzen Schulmedizinisch wurde Sie damals für 10 Tage mit Antibiotikum und Schmerzmitteln behandelt. Der Infekt verging, das Allgemeinbefinden blieb aber schlecht. Einige Tage später
begann der Durchfall, der seit dem nunmehr 2 Jahren anhält. Die Symptome: sofort nach dem Essen erleidet Sie Schmerzen und muss dringend auf Toilette, da Sie ihren Stuhl sonst nicht halten kann.
Der Stuhl selbst wird teilweise mit starken Druck entlassen. Dabei findet sich Schleim und Blut auf bzw. im Stuhl. Die Farbe des Stuhls ist eher hell. Bei ihren Bauchschmerzen massiert sich die
Patientin den Bauch immer sanft im Uhrzeigersinn um den Nabel herum. Das beruhigt und lindert den Schmerz. Insgesamt meint die Patientin, dass sie eher schutzbedürftig und schnell verunsichert
ist. Sie leidet zudem an Migräne und Sonnenunverträglichkeit.
Schulmedizinisch lautet die Diagnose Colitis ulcerosa. Dagegen nimmt die Patientin 3 x täglich 300g Salofalk ein.
Homöopathisch wird jedoch eine Arznei für den Kranken verordnet, für seine individuellen Symptome. Hier hilft ein Arzneimittel, verschrieben auf Grund der von der Lebenskraft
hervorgebrachten Symptome.
In diesem Fall hilft Natrium carbonicum. Eine Arznei, die ebenfalls bei Sonnenunverträglichkeit und Kopfschmerzen angezeigt ist. Nach einigen Wochen konnte die Patientin ihre schulmedizinische
Medikation verringern, nach einigen Monaten absetzen.
Völlig anders gelagert ist die Colitis ulcerosa der Patientin aus dem nächsten Beispiel.
Diese litt schon in der Pubertät an immer wiederkehrenden Durchfällen, damals jedoch nicht näher diagnostiziert. Die Pubertät war schwierig, die Mutter der Patientin hatte nach der Trennung vom
Vater wechselnde Partner und war viel mit sich selbst beschäftigt. Es gab ständig Konflikte, bei denen sich die Patientin oft allein gelassen und nicht verstanden fühlte.
Die Patientin hat starkes Verlangen nach Obst, was jedoch ihrer Colitis nicht gut tut und diese verschlimmert. Sie meidet das Obst aber trotzdem nicht oft. Nach Obstgenuss kommt es aber zu
blutigen Stuhl. Sonst ist der Stuhl eher wässrig und riecht sehr schlimm. Das komische ist, berichtet die Patientin, dass sie der Durchfall nicht wirklich stört, da sie weder anämisch noch
schwach ist, obwohl sie seit Jahrzehnten darunter leidet. Das einzige, was wirklich stört ist, dass sie öfter Nachts im Bett den Stuhlgang nicht bemerkt hat.
Die schulmedizinische Diagnose lautet auch hier Colitis ulcerosa. Auch diese Patientin bekommt Salofalk. Das Medikament nimmt sie jedoch nicht regelmäßigt, da sie ihre Erkrankung als nicht so
schlimm empfindet, sie so viel zu tun hat und es immer wieder vergisst.
Homöopathisch hilft dieser Patientin die Arznei Phosphoricum acidum. Eine Arznei, die bei Patienten hilfreich sein kann, welche sich der krankmachenden Situation und dem Ernst der Lage
nicht bewusst sind.
Der Durchfall lässt soweit nach, dass dieser nur noch nach einem “Grillgelage” und nach heftigem Obstgenuss auftritt. Auch in ihrer Persönlichkeit entwickelt sich die Patientin. Das Bewusstsein
zur Erkrankung ändert sich und die Patientin beginnt eine Psychotherapie.
Fazit: Colitis ulcerosa ist eine schwere chronische Erkrankung des Darmes. Je nach Schwere der Erkrankung bzw. Befall des Darmes ist eine homöopathische Begleittherapie möglich. Wie immer, im
Falle einer chronischen Erkrankung, kann hier nur ein erfahrener Therapeut in Zuammenarbeit mit einem Schulmediziner eine Behandlung durchführen. Erst nach beginnender Besserung kann die
schulmedizinische Medikation reduziert werden.
© Heike Dahl