Passend zum gestrigen Artikel von Medizynicus mal eine Anekdote aus einer der letzten Wochen:
Das übliche „Ihr müsst noch ein paar Minuten warten, der Brief muss noch unterschrieben werden“ sind wir bei Entlassungen von Station ja schon gewohnt und haben diese Verzögerung in der Regel auch eingeplant.
Letzte Woche ergab sich aber ein ganz besonderes Hickhack:
Schon auf Station wurden wir begrüßt mit dem üblichen „Das dauert noch ein wenig. Habt ihr Lust auf einen Kaffee im Stationszimmer?“ Hatten wir, hatten wir sogar eingeplant . Nach der zweiten Tasse koffeinstarken Krankenkenschwesterkaffee kam dann die Stationssekretärin und meinte, wir könnten den Patienten ja schon mal auf die Trage packen, der Brief würde in Kürze fertig werden. Voller Hoffnung machten wir uns also auf und hievten den beleibten Patienten auf unsere Fahrtrage.
Mit Patient und Gepäck fuhren wir dann aus dem Zimmer und vor das Stationszimmer. Aber anstatt des fertigen Briefes wartete nun die Überraschung auf uns: Der Brief war noch nicht fertig, noch war das in naher Zukunft zu erwarten. Dem umherirrenden Assistenzarzt nach zu urteilen, ergaben sich gerade Komplikationen. Aber wir haben ja Zeit….^^.
Es hiess also wieder warten. Wie wir von der Sekretärin erfuhren, stand im Konsil des Neurologen anscheinend eine fragliche SAB (Hirnblutung), welche nicht ausgeschlossen wurde. Also hiess es nun für den Assistenzarzt dem Oberarzt zu Rate zu ziehen. Dies erwies sich als nicht soo einfach, da dieser gerade im OP stand und nicht erreichbar war. Also ab zum Chefarzt für den Stationsarzt. Das ganze ergab ein Hin- und Her und zog sich zunehmend in die Länge.
Nach nicht nur gefühlten ewigen Minuten kam dann endlich das grüne Licht vom Cheffe. Also noch Brief fertig schreiben und drucken. Und dann durften wir auch nun endlich los.
Mensch, was hätte es die Sache verkürzt, wenn der Brief schon vorher fertig gewesen wäre….