In meiner psychologischen Arbeit mit Paaren, Familien und beruflichen Arbeitsteams hat sich eine bestimmte innere Haltung und Gesprächskultur bewährt. Deshalb möchte ich Sie ermuntern, einmal mit folgenden Gesprächstipps zu experimentieren. Sie machen einen interkulturellen Unterschied, wetten!
* Schaffen Sie eine störungsfreie, ablenkungsfreie Zeit und ein Umfeld, in dem es Ihnen leicht fällt einander zuzuhören.
* Achten Sie die Meinungen und Rechte des Gegenübers. Es gibt unterschiedliche Gesichtspunkte und Positionen. Sie sind gleichermaßen gültig. Jeder hat eine andere Landkarte der Realität, und die Landkarte ist nicht das Gebiet. Motto: “Wollen wir lieber recht haben oder wollen wir lieber glücklich sein?”
* Hören Sie auf die Herz-Energie, die hinter den Worten mitschwingt.
* Versuchen Sie aus dem Blickwinkel des anderen zu sehen und in seinen Mokassins zu laufen.
* Lassen Sie einander aussprechen und unterbrechen Sie sich gegenseitig nicht.
* Geben Sie nicht unaufgefordert Ratschläge oder Kritik, denn “Ratschläge können auch Schläge sein!” Statt dessen versuchen Sie dem Gesprächspartner zu helfen, seine eigenen Antworten und Lösungen zu finden.
* Bevor Sie etwas Negatives sagen, sollten Sie sich 4 Fragen stellen:
1.) Ist es wahr?
2.) Ist dies die beste Zeit?
3.) Ist es konstruktiv?
4.) Wird es unsere Beziehung bereichern?
Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen “nein” ist, ist es meist besser (noch) nicht zu sprechen.
* Vermeiden Sie die Begriffe “immer” und “nie” möglichst ganz, denn sie beinhalten meist eine Übertreibung, stecken den anderen in eine Kiste mit einem dicken Wert-Etikett darauf und machen mutlos.
* Fragen Sie nicht “warum” der andere ein bestimmtes Gefühl hat. Besser ist die Frage: “Was ist passiert?” “Warum” sollten Sie nur noch fragen, um gezielt Informationen zu bekommen, nicht um Rechtfertigung vom anderen zu fordern.
* Seien Sie genau mit Zahlen, Daten und Fakten.
* Verschieben Sie Anliegendes nur bis zu einem klar definierten Zeitpunkt.
* Klären Sie Missverständnisse so bald wie möglich.
* Verpflichten Sie sich, Konflikte so bald wie möglich zu lösen.
* Wählen Sie bewusst die gemeinsamen Themen aus – eins nach dem anderen.
* Setzen Sie sich mit dem Thema auseinander, nicht mit dem Partner.
* Finden Sie gemeinsam heraus, was Sie ändern können und was nicht zu ändern ist.
* Bringen Sie keine alten Angelegenheiten in den jetzigen Konflikt.
* Wenn Sie einen Konflikt gelöst haben und sich wieder verstehen, lassen Sie das Konfliktthema innerlich los und vergeben sich gegenseitig.
* Lernen Sie von der Vergangenheit, aber konzentrieren Sie Ihre Kommunikation auf die Gegenwart und Zukunft.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Umsetzen dieser bewährten Selbstcoachingtipps. Sollten Sie dabei feststellen, dass Sie trotzdem alleine nicht klarkommen und einen Paarcoach / Familiencoach / Teamcoach brauchen, bin ich gerne für Sie da.