In einer der letzten Schichten habe ich eine der bittersten Erfahrungen im Rettungsdienst machen müssen. Ich meine, nicht bitter, weil so tragisch, sondern weil man da nichts gegen machen kann.
Aber von vorne an:
Gegen Mittag, wir hatten gerade beschlossen, uns nach dem Essen ein wenig einer Siesta zu widmen, bimmelten die Brüllwürfel an unseren Gürtel los.
Für uns sollte es als internistischer Notfall zu einem älteren Herren führen.
Also wie gehabt, auf, losfahren und den Patienten versorgen. Leider führte uns die Strecke aber zwangsweise zu einem Bahnübergang. Und auch just in diesem Moment hatte die Deutsche Bahn beschlossen, einen ihrer Bummelzüge dort lang fahren zu lassen und deshalb die Bahnschranken geschlossen.
So standen wir also mit unserem RTW und zuckendem Blaulicht vor einer verschlossenen Bahnschranke und kamen nicht weiter. Natürlich liess sich der Bummelzug auch durch unser Sonder- und Wegerecht nicht beeindrucken und fuhr gemächlich Wagon für Wagon an uns vorüber.
(So mutig wie der NEF-Fahrer im Video waren wir aber nicht^^.)
Uns beiden blieb nichts anderes als der Leitstelle über Funk Bescheid zu geben und abzuwarten.
Aber da kann man nun mal nichts machen: Eine Bahn lässt sich nicht verscheuchen und durch uns nicht irritieren.
Nach einigen Minuten Wartezeit ging es dann glücklicherweise weiter und wir konnten dem guten, altem Mann helfen.
