Ab heute kommen Akteure der Gesundheits- und Sozialwirtschaft in Berlin auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2011 zusammen. Einen Schwerpunkt bildet der Deutsche Pflegekongress, der ganz auf das Jahr der Pflege abstellt und im Gesundheitsministerium nach dem Stand der Dinge nachfragen wird. Dort mögen sich die Personalien verändern – eine Lösung für den Pflegenotstand ist allerdings noch nicht in Sicht. Während Vertreter der Verbände für die Einrichtung von Pflegekammern werben (heute z.B. auf dem Stationsleitungsforum in Oldenburg), haben andere kein Interesse an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Pflegende.
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Ich war auch schon Buchbinder Wanninger.
Im Mai 2003 fuhr ich zum Marathon nach Wien. Und wenn ich schon dahin fuhr, wollte ich auch in die Oper. Ich wählte die Entführung aus dem Serail von Mozart und wollte das Online-Bestellformular für die Bestellung nutzen. Aber welche Kategorie ich wählte und wie ich auch herumklickte, irgendwie gab es niemals eine Erfolgsmeldung. Doch wurde auch eine Nummer für telephonische Bestellungen angezeigt und ich biß wegen der damals noch nicht wirklich günstigen Auslandstarife die Zähne zusammen und wählte.
Theaterbetriebe Wien, Soundso, Grüß Gott, was kann ich für Sie tun?
Ich hätte gerne zwei Karten für die Entführung aus dem Serail am soundsovielten Mai.
Ja, warten Sie, da muß ich sie verbinden…
**krrrkskrrrscht*
Theaterbetriebe Wien, Soundso, Grüß Gott, was kann ich für Sie tun?
Ich hätte gerne zwei Karten für die Entführung aus dem Serail am soundsovielten Mai.
Ja, warten Sie, da muß ich sie mit der Kassa verbinden…
**krrrkskrrrscht*
Staatsoper Wien, Soundso, Grüß Gott, was kann ich für Sie tun?
Ich hätte gerne zwei Karten für die Entführung aus dem Serail am soundsovielten Mai.
Ja, warten Sie, hier ist die Staatsoper, das läuft aber in der Volksoper, da muß ich sie verbinden…
**krrrkskrrrscht*
Volksoper Wien, Soundso, Grüß Gott, was kann ich für Sie tun?
Ich hätte gerne zwei Karten für die Entführung aus dem Serail am soundsovielten Mai.
Ja, warten Sie, da muß ich sie verbinden…
**krrrkskrrrscht*
Theaterbetriebe Wien, Soundso, Grüß Gott, was kann ich für Sie tun?
Ich hätte gerne zwei Karten für die Entführung aus dem Serail am soundsovielten Mai.
Ja, das geht, da müßten Sie uns ein Fax schicken…
In Wirklichkeit wurde ich übrigens noch viel öfter hin und her verbunden. Zwanzig Minuten, um herauszufinden, daß man trotz anderslautender Angaben auf der Homepage NICHT per Mail oder Telephon bestellen kann, sondern nur per Fax.
Irgendwie kam ich mir vor wie der Buchbinder Wanninger des unsterblichen Karl Valentin…
tags: wien staatsoper karl valentin buchbinder wanninger telefon verbinden
Schockierende Neuigkeiten: Pflegekammer kann den Klimawandel gar nicht stoppen!
Wir werden ja nicht müde, den Menschen immer wieder zu erklären, was es mit der Kammer auf sich hat. Die Pflegekammer reguliert den Pflegeberuf im Sinne einer Selbstverwaltung. Es ist die Aufgabe einer Kammer, berufliche Richtlinien und Vorschriften zu erlassen, … Lesen fortsetzen →
"So freundlich war noch nie jemand zu mir."
So freundlich wie wir alle sei in ihrem ganzen Leben noch niemand zu ihr gewesen, sagte sie gestern dem Tagdienst. Ein Kompliment für uns, das runtergeht wie Öl. Und das noch mehr als über uns etwas über ihr bisheriges Leben aussagt. Offenbar hat sie mit Menschen bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Ob dies nun ein Grund für ihre Drogen- und Alkoholkarriere war oder umgekehrt, daß Verachtung und Abscheu vor ihr ausgespuckt wurden, das ist nicht so wichtig.
Sie fühlt sich bei uns, wie fast alle PatientInnen im übrigen, sehr gut aufgehoben. Gelobt zu werden tut immer gut. Und es entschädigt. Entschädigt für so vieles:
- Für das ständige Aufstehen, obwohl sie gar nicht konnte, zu schwach und zu benommen
- Für die Riesensauerei, die entstand, als sie sich entzügig, schlaftrunken und vollgepumpt mit gewaltigen Mengen an Distraneurin, umdrehte und dabei den venösen Zugang, an dem ausgerechnet eine Blutkonserve hing, herausriß, so daß sich ihr Hepatitis-C-verseuchtes Blut und das der Konserve mit dem Urin des ebenfalls nicht mehr an Bestimmungsort verweilenden Blasenkatheters vermischt gut überall verteilt hatte
- Für die Mühen, das angetrocknete und geronnene Blut irgendwie wieder zu entfernen (sehr schwierig so etwas!)
- Dafür, daß das Bett, welches ich komplett beziehen mußte, sofort wieder schmutzig war, wie auch immer das kommen konnte nach der mühsamen Grundreinigung der benommenen und verwirrten Patientin
Warum bin ich, sind wir, nicht genervt von solchen Ereignissen?
Es kann uns alle treffen. Verwirrtheit, Demenz, Delirium. Mich hat es sogar mal erwischt: Im berühmten Sommer 2007, als ich nach meinem ersten Suizidversuch mit großen Mengen an Medikamenten abgeschossen wurde, besonders mit Tavor (für die SchweizerInnen: Temesta, für die Pharmafreaks: Lorazepam). Ich wollte die gnze Nacht duschen gehen, und irgendwann versuchte ich auf dem Stationsflur der Geschlossenen Sandburgen zu bauen. Ich sah den Sand! Doch er war nicht da. Und man war auch mit mir geduldig, denn ich konnte nicht anders.
Der kategorische Imperativ für die Pflege: Pflege Deine PatientInnen so, wie Du selbst mal gepflegt werden möchtest. Ohne Dich dabe so unprofessionell aufzuopfern wie meine Lieblingshaßfigur der Krankenhausserien, Schwester Stefanie.
Mir geht es nicht in erster Linie darum, zu helfen. Mir macht meine Arbeit einfach nur Spaß. Und ich möchte meine Arbeit einfach nur gut machen. Wie ein Tischler auch mit seinen Möbeln zufrieden sein will. Und wenn jemand diesem sagt: Das haben Sie aber gut hinbekommen, dann freut er sich. Genauso wie ich.
Und deshalb werde ich diese Patientin auch bei der nächsten Katastrophe noch anlächeln.
tags: leberzirrhose entzug verwirrt desorientiert distra distraneurin heroin drogen alkohol