Folgende Situation: Wir befinden uns mitten in Papua-Neuguinea auf einer Expedition. Du bist Expeditionsarzt/pfleger/schwester und betreust die Mannschaft medizinisch. Plötzlich bekommst du akute Bauchschmerzen, Fieber, der Appetit ist weg, du kannst nichts mehr trinken. Du merkst, dass du immer schwächer wirst. 41 Grad Außentemperatur, 42 Grad Innentemperatur.
Der rechte Unterbauch schmerzt tierisch, dir ist schlecht. Du hast Abwehrspannung in der Wampe. Dir ist völlig klar, dass du gerade eine akute Appendizitis dein eigen nennst. Du bist der einzige Mediziner weit und breit. Die nächste Krankenstation ist 4 Tagesmärsche entfernt. Kein Flugzeug, kein Helikopter. Nun hast du 2 Möglichkeiten.
Du futterst die restlichen Antibiotikavorräte und hoffst, dass der Wurmfortsatz nicht in deiner Bauchhöhle aufplatzt. Kann manchmal gutgehen. Aber wenn nicht? Dann solltest du selbst das OP-Messer schwingen. Du hast sicher noch etwas Anatomie-Kenntnisse in deinem Hinterkopf. Steriles Besteck hast du in deinem Rucksack und einen Spiegel …
Was würdest du tun? Operieren oder auf die Perforation warten?
Der Leningrader Chirurg Leonid Rogosow (tagesanzeiger.ch) machte ersteres. 1961 operierte er sich selbst, da er damals in einer einsamen Polarstation verweilte. – Danke an Mona für den Linktipp –
Artikel von: Monsterdoc