Krebserkrankungen lassen sich oft vermeiden

Krebserkrankung

Nach Einschätzungen von Epidemiologin Cornelia Ulrich kann mindestens die Hälfte aller Krebserkrankungen vermieden werden. Durch eine gesunde Ernährung, den Verzicht auf intensives Sonnenbaden, Alkohol und Rauchen sowie ausreichend Bewegung kann das Krebsrisiko erheblich gemindert werden.

Cornelia Ulrich, Direktorin für Präventive Onkologie im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg, betonte, dass neben einer gesunden Lebensweise Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung sowie Impfungen zur Vorbeugung bestimmter Krebserkrankungen entscheidend seien, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren. Leberkrebs kann so beispielsweise durch Hepatitis B ausgelöst werden. Um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren, ist die Impfung gegen das Virus sinnvoll.

Gemeinsam mit einem Team aus mehr als 40 Wissenschaftlern untersucht Ulrich, wie sich die Entstehung von Krebs vermeiden lässt. Die 43 Jahre alte Wissenschaftlerin betonte, dass es in Deutschland mit Blick auf die Krebsprävention erheblichen Entwicklungsbedarf ist. Nach Einschätzungen von Ulrich ist ein Ausbau notwendig. Die Wissenschaftlerin verweist dabei auf eine Gesellschaft, in der immer mehr ältere Menschen leben. Damit muss auch mit einer höheren Zahl von Krankheiten gerechnet werden.

Die Erforschung der Ursachen gestaltet sich jedoch schwierig, da jede Krebsart unterschiedliche Risikofaktoren hat. Während durch das Rauchen vordergründig das Lungen-, Darm- und Speiseröhrenkrebsrisiko steigen, gelten Hormonspiegel, Bewegung und Gewicht bei Brustkrebs als Risikofaktoren. Doch auch spontane Mutationen können der Grund für eine Erkrankung sein.

Aus Ulrichs Sicht ist die Skepsis, die der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs entgegen gebracht wird, nicht begründet. Abermals betonte die Professorin für Krebsprävention, dass der Impfstoff funktioniert und verweist auf eine Vielzahl von klinischen Studien. Diese haben gezeigt, dass Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses verhindert werden können. Ulrich erklärte, dass es nicht möglich ist eine Gruppe von Frauen nicht gegen diese Krebsart zu impfen, nur um zu späterer Zeit festzustellen, wie viele der Betroffenen schließlich an Krebs erkrankten. Ein solches Vorgehen ist laut der Wissenschaftlerin zynisch.

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