Es ist mal wieder soweit: Es grassiert ein neuer, alles in Panik versetzender Erreger in Deutschland. Und wir wissen noch nicht einmal, woher die bösen kleinen Bazillen kommen: Aus dem Salat? Oder doch aus dem Mett? Doch wohl hoffentlich nicht aus der roten Wurst, wo doch am Wochenende schönstes Grillwetter angesagt ist.
Doch zunächst von Anfang an. Am Montag, also gestern, wurde uns Nachrichten-Konsumenten schlagartig die neueste Horror-Meldung aus dem Norden Deutschlands überbracht: Schon 20 Infizierte! Da atmen die Süddeutschen natürlich erstmal erleichtert auf. Doch wie es sich für eine richtige Epidemie gehört, hat sich die Anzahl der Betroffenen innerhalb eines Tages drastisch erhöht, und für die Noch-Nicht-Betroffenen wird die Luft dünner. Die heutige Zahl beläuft sich auf ca. 300 (manche reden aber auch nur von 80), Tendenz steigend, und zwar Deutschlandweit. Das Robert-Koch-Institut meldet seit 2001 zwischen 800 und 1200 Fälle im Jahr. So gesehen haben wir noch nicht mal die übliche Jahresmarke geknackt. Allerdings betonen die Ärzte, dass die zahlenmäßig geringen Infektionen diesmal außergewöhnlich schwere Erkrankungsverläufe aufweisen.
Aber ab wann ist man infiziert? Wie erkennt man dieses enterohämorrhagische E. coli? Zunächst äußert sich die Krankheit durch blutigen Durchfall und Übelkeit begleitet von Erbrechen. Schlägt dann noch das Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) zu, verursachen die Bakterientoxine Endothelschäden in den Nierenarteriolen, was zu lokalen Thromben und schließlich zu Nierenversagen führt. Als Therapie müssen sich die Patienten ähnlich einer Dialyse einer Blutwäsche unterziehen, bei der speziell das Plasma ausgetauscht wird.
In Deutschland sind nach neuesten Meldungen zwei Menschen an einer EHEC-Infektion gestorben. Nur mal zum Vergleich: Durch die allwinterliche Influenza sterben jährlich bis zu 15.000 Menschen, der allseits unbeliebte MRSA kostet jährlich bis zu 40.000 Menschen das Leben.
Doch die Medien-Offensive verstummt nicht: Werden wir nun alle ähnlich wie zu Zeiten der Schweine- oder Vogelgrippe in Angst und Schrecken leben, bis endlich zwei Wochen vergangen sind und uns eine neue Horrormeldung, z.B. die Hochzeit von Prinz Albert und Wie-hieß-sie-noch-gleich, von der alten ablenkt?
Oder ist diesmal wirklich alles katastrophal, und es kommt zu kriegsähnlichen Zuständen, in denen Supermärkte geplündert werden, weil sich jeder mit 5-Jahres-Vorräten an Klopapier eindeckt? Und was, wenn das feuchte Papier nicht mehr vorrätig ist?
Bricht dann erst recht die Panik aus?
Spaß beiseite: Um dem drohenden Unheil entgegenzuwirken und die eigene Toilette sauber zu halten, empfiehlt es sich, auf eine gesunde Küchenhygiene zu achten. Also vor dem Zubereiten der Lebensmittel und notfalls auch vor dem Verzehr des Essens öfter mal die Hände waschen. Ansonsten ein kleiner Tipp von mir: Ruhe bewahren, das hilft auch. Und auf dem Klo sitzt es sich dann auch viel entspannter.
Christine aus der Via medici-Redaktion