Das Heckmeck um EHEC

 

Achtung! Beachten Sie beim lesen dieses Beitrags immer, dass ich höchsten Respekt vor den bereits Verstorbenen, deren Hinterbliebenen und den Erkrankten habe, sowie derer, die sich um das Wohl der Hinterbliebenen und der Erkrankten kümmern. Es ist aber wieder einmal Zeit, diese EHEC-Panik aus meiner Sicht in das entsprechende Licht zu rücken…

So. Jetzt ist es mal wieder so weit. Nach SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe & Co. haben wir eine neue „Epidemie“: Ehec geht um! Ich spare mir hier die allgemeinen Erklärungen, was Ehec ist und dass das “unheimlich gefährlich” ist usw. Selbiges kann man in der aufgeregten Presse und den Anstalten des öffentlichen Rechts nachlesen; denn jeder schreibt darüber und zeigt damit, dass man Kompetenz besitzt, darüber mitzureden. Besonders die Presse hat sich wieder mal auf das Thema gestürzt und malt ein hübsches Sensations-Szenario in den buntesten düsteren Farben.

Aufgeregte Langeweile und langweilige Aufregung

Alle Kommentare aus allen Zeitungen hier aufzuführen, das wäre Guinness-Buch-Rekord-verdächtig. Es wäre außerdem überflüssig, da die meisten Journaillen sich einig sind: Alles schlimm, alles gefährlich und alles im Vormarsch.

Also: Wenn man eine Zeitung gelesen hat, dann kennt man die meisten anderen zu diesem Thema:

Der „Spiegel“ schreibt, wie in einem Horrorfilm: „Die gefährlichen Ehec-Bakterien breiten sich weiter aus, Forscher haben die Infektionsquelle immer noch nicht gefunden“.

Die online-Seite der ARD kommentiert: „Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Ausbreitung des Darmbakteriums als ´erschreckend´ bezeichnet“.

Die „Welt“-online zieht gleich: „Die EHEC-Epidemie allerdings, sagt Georg Hillebrand, gehe deutlich über das übliche Maß hinaus. Das sei schon ´eine historische Situation´”.

Als letztes sei noch eine der zahlreichen “Gesundheitswebseiten” erwähnt – stellvertretend die “meinGesundheitszentrum.de”: „Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) betonte: ´EHEC hat längst eine europäische Dimension´“.

Inzwischen sollte es auch dem letzten, der lesen kann, klar sein, dass er gut der Nächste sein kann, der sich einem Höllenszenario ausgesetzt sieht. Und wenn man diese Beschwörungen immer und immer wieder über die verschiedensten Kanäle auf die Adressaten eintrommeln lässt, dann spart man sich: Erstens die Argumente dafür und zweitens hypnotisiert man den Großteil der Bevölkerung, die die offizielle Meinung in sich aufnimmt, ohne ein Argument dafür gehört zu haben und sie dann als die Ihrige ausgibt. Das Ganze wird dann noch ein wenig katalysiert durch Angst und Panik, einer unheilbaren Erkrankung ausgesetzt zu sein.

Es ist nicht sonderlich verwunderlich, dass wir hier wieder gewissen Schweinegrippe-Konstellationen begegnen.

Der traurige Unterschied ist, dass wir heute keine „Schutzimpfung“ gegen den neuen Feind Ehec aufweisen können. Denn wenn es die gäbe, dann gäbe es sicherlich auch schon Lieferverträge für Anti-Seren zwischen Regierung und Pharmaindustrie. Aber so? Dazu muss ich anmerken, dass es sich bei EHEC um ein Bakterium handelt und nicht um ein Virus. “Impfungen” gegen Bakterien sind etwas anderes als Impfungen gegen Viren.

Es kommt aber noch schlimmer: Nicht nur keine Impfung, sondern auch keine Medikamente gegen das Ungeheuer. Das ist ungeheuerlich… Aber Stop mal: bei Ehec handelt es sich doch um Bakterien. Und bei Bakterien wirken doch Antibiotika! Oh ja – sicher. Aber bei Ehec geht der Schuß mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nach hinten los, denn das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt dazu bekannt:

Beim gastroenteritischen Verlauf der EHEC-Infektionen ist eine antibakterielle Chemotherapie im Allgemeinen nicht angezeigt. Sie kann die Bakterienausscheidung verlängern und zur vermehrten Toxinfreisetzung beitragen.
(Quelle: http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/06_Gentechnik/ZKBS/01_Allgemeine_Stellungnahmen_deutsch/02_bakterien/zkbs_bakterien_escherichia_coli_ehec.pdf?__blob=publicationFile&v=3)

Generelles zur Problematik und dem Dilemma mit den Antibiotika lesen Sie in meinem Beitrag: Segen und Fluch der Antibiotika.

Erstes Fazit für die Darstellung der Seuche: Kennt man eine Stellungnahme aus der Presse, dann kennt man alle. Ständige Wiederholungen derselben sichern dann auch, dass alle das Gleiche denken und meinen. Die eigentliche Sensation ist, dass alle das Gleiche meinen. Und das ist über alle Maßen langweilig.

Ehec – Eine Bedrohung am laufenden Band

Auch über die Gefährlichkeit der Infektion gibt es keine abweichenden Meinungen. Man hat sofort einen bitteren Geschmack im Mund, der einem verrät, dass die Infektion gefährlich sein MUSS. Denn wenn sie nicht gefährlich wäre, dann müsste man sie gefährlich machen. Dies ist der bittere Nachgeschmack der Schweinegrippe, der sich da bemerkbar macht.

Wie gefährlich Ehec ist, berichtet der „Spiegel“:

Die Zahl der Ehec-Infizierten steigt bundesweit weiter: Mehr als 1200 Fälle hat das zuständige Robert-Koch-Institut bis zu diesem Freitag gemeldet. 520 Menschen sind am hämolytisch-urämischen Syndrom (Hus) erkrankt, das zu bleibenden Schäden an Nieren und Gehirn führen kann. 18 Todesfälle in Deutschland werden mit den Bakterien in Verbindung gebracht.
(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,766418,00.html)

Also 18 Tote, 520 HUS und 1200 Infektionsfälle.

Ja… 18 Tote. Da also kann man wieder einmal sehen, wie gefährlich die Mutter Natur ist, wenn man nicht ordentlich auf sie aufpasst.

Schlimm genug, dass sie uns und unsere Wohltäter in der Medizin und Pharmaindustrie übertölpelt und bloßgestellt hat und uns ohne medikamentösen Therapieansatz hilflos der Bestie ausliefert. Insgesamt gewinne ich den Eindruck, dass “wenn die richtigen Leute in Sachen Medizin das Sagen gehabt hätten, dieses Schlamassel nie passiert wäre!”

Dieses journalistische Szenario macht mich fast sicher: 95 Prozent der Bürger schauen sehnsüchtig auf die Mediziner und Pharmaindustrie und erhoffen sich rasche Hilfe gegen den sicheren Tod. Denn nur unsere Hi-Tech-Medizin ist in der Lage (als letzte Bastion und letzte Reihe der Verteidigung sozusagen), den Ehec-Feind zu besiegen. Alles andere, was es auch gewesen sein mag, hat kläglich versagt. Wer hier zustimmend nickt, dem empfehle ich einmal dringend meinen Schulmedizin-Report zu lesen. Unsere Schulmedizin ist nämlich alles andere als eine Naturwissenschaft, als die sie sich immer wieder gerne darstellt.

Wann ein Splitter größer ist als ein Balken…

Aufregung über 18 Tote. Man kann jeden als zynisch bezeichnen, der sich darüber wundert. Aber ich wundere mich.

Ich wundere mich vor allem auch über 30.000 Tote von Krankenhausinfektionen JEDES Jahr und nicht einmalig.
(Quelle: aerzteblatt.de/nachrichten/45747/Bis_zu_30_000_Tote_pro_Jahr_durch_Krankenhausinfektionen.htm)

Und ich wundere mich noch mehr, dass sich darüber niemand mehr wundert.

Ich wundere mich über das Gejammer über 18 Tote (so tragisch das auch für die Betroffenen und deren Angehörige ist), aber die 30.000 jedes Jahr – sind die nicht betroffen? Haben die keine Angehörigen? Gehören die einfach zu den normalen Verlusten, mit denen man zu leben hat? Und die 30.000 sind übrigens die neueste offizielle Schätzung für dieses Jahr. Diese Zahl wurde in den letzten Jahren dramatisch nach oben korrigiert. Bleiben wir aber einmal bei den “offiziellen” 30.000.

Mir tut es um die 30.018 Toten dieses Jahr leid, die an diesen Infektionen sterben. Aber der Öffentlichkeit gehen die 30.000 (mit Verlaub) – am verlängerten Hinterteil vorbei.

Stattdessen werden 18 Ehec-Tote heuchlerisch beweint und – ausgeweidet. Diese garstige Berichterstattung, gleich wo sie erfolgt, ist für mich im wesentlichen nichts als Leichenfledderei – um der Auflagen willen und… Ablenkungsmanöver von der Realität, die keiner gerne sehen will – bei 30.000 „nosokomialen“ Todesfällen durch Infektionen.

Man sieht, auch für diese Ungeheuerlichkeit hat die Schulmedizin ein Fremdwort: „nosokomial”; also durch das Krankenhaus oder die Krankenpflege verschuldet“. Sehr schön: ich komm als Halb-Toter ins Krankenhaus rein und geh als Ganz-Toter wieder raus. Lösung? Bisher keine, denn man beziffert die jährliche nosokomiale Inzidenz auf 700.000 Infektionen.

18 Tote durch Ehec und noch kein Ende

Und wie sieht es mit dem Ende der nosokomialen Infektionen aus?

Fehlanzeige, aber das interessiert kaum jemanden. Und der Zynismus macht hier nicht Schluss.

Unser Erretter von Not und Übel, und hoffentlich bald vom Ehec (nämlich die Pharmaindustrie), produziert im Duett mit der Schulmedizin jedes Jahr 58.000 Tote durch Medikamentennebenwirkungen.

30.000 plus 58.000 sind 88.000 Tote. Jedes Jahr. Ehec bisher 18. Klar bin ich der Meinung, dass man Sorge zu tragen hat, dass es keine weiteren Ehec-Tote geben wird und das Ganze nicht zu einer Epidemie auswächst. Aber bei diesen Zahlen erhebt sich die einfache Frage, warum diese 18 plötzlich deutlich gewichtiger sind als die 88.000, die jedes Jahr anfallen und an die man sich offensichtlich gewöhnt hat?

Warum werden 88.000 Tote jedes Jahr nicht als Epidemie begriffen, gegen die man so energisch vorgeht wie jetzt gegen Ehec?

Die Antwort auf eine (mehr als) peinliche Frage

30.000 Tote jährlich durch Infektionen, durch “Krankenhausinfektionen” – nosokomial versteht sich. Weitere 58.000 durch Medikamente. Bei einer solchen Bilanz ist man natürlich froh, wenn man 18 Tote aufweisen kann, die nicht durch eine nosokomiale Infektion oder durch eine Medikamentennebenwirkung umgekommen sind.

Hier gilt es nun, über die Medien den entsprechenden Rummel zu inszenieren, damit man sich ins rechte Licht setzen kann und die Chance, als Retter der Welt da zu stehen, nicht verstreichen lässt… Denn: es sind auch schon die ersten Silberstreifen am dunklen Horizont zu sichten!

Wenn es schon keinen Impfstoff gegen dieses Ehec gibt, so gibt es doch ein „Wundermittel“: Eculizumab, ein monoklonaler Antikörper. So jubelt die Welt-online dann auch schon:

„Ezulizumab wurde bisher erst in drei Fällen angewendet. Vor einem Jahr, also weit vor der aktuellen EHEC-Epidemie. Da wirkte es Wunder (Hervorhebung von mir). Alle drei HUS-Patienten, kleine Kinder, so haben es gerade Wissenschaftler der Universität Heidelberg berichtet, zeigten bereits 24 Stunden nach der Verabreichung von Ezulizumab einen relativ stabilen Gesundheitszustand. Zuvor hatten sie im Koma gelegen. Blutwäsche und Plasmaaustausch hatten keine Besserung gebracht. Akute Lebensgefahr. Ezulizumab war für sie quasi die letzte Hoffnung“.
(Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13400038/Zwischen-Leben-und-Tod-auf-der-EHEC-Intensivstation.html)

Ich dachte immer, dass Werbung im medizinischen Bereich verboten ist? Aber hier haben wir wieder einmal eine undifferenzierte Berichterstattung über ein Medikament, dass man sofort den Marktschreier im Verfasser dieser Aussagen erkennen kann. Hoppla, da haben wird 18 Tote und ein „Wundermittelchen“. Das muss natürlich an den Mann (und natürlich auch die Frau) gebracht werden. Vielleicht taucht ja in den nächsten Tagen der Hinweis auf, dass die gesamte Bevölkerung prophylaktisch dieses Medikament schluckt, damit der Hersteller genauso Kasse macht wie seinerzeit die Impfstoffhersteller für die Schweinegrippe?

Aber die Chancen dafür sind dann leider doch eher gering, denn auf der Seite von meinGesundheitszentrum.de lässt sich nachlesen, dass die Therapie mit dem Antikörper Eculizumab kleine Erfolge zeige. Allerdings sei es kein ´Wundermittel´, hieß es. Auch am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) kommt die Antikörper-Therapie zum Einsatz. Wie erfolgreich der Rettungsversuch sei, werde sich aber erst in drei bis vier Wochen zeigen, sagte der Nierenspezialist Professor Rolf Stahl.

Also doch kein Wundermittel? Während Welt-online von Wundern nach nur 3 Tagen berichtete, gibt meinGesundheitszentrum.de zu, dass es 3 Wochen dauert, bis dass man Resultate sehe. Aber was soll´s – 3 Tage oder 3 Wochen? Ist doch Wurscht, wenn 18 und 88.000 keinen oder einen pervertierten Unterschied machen. Darauf kommt es nun wirklich nicht mehr an. Das ganze erinnert mich schon fast an die unsägliche Tamiflu-Lüge… Und das die Therapie mit Antikörpern nicht ungefährlich ist, sollte auch klar sein.

Wie sieht es denn nun wirklich aus?

Ich weiß es auch nicht genau. Aber wie denn auch, wenn die Wissenschaftler ebenfalls immer noch nicht wissen, woher Ehec eigentlich kommt?

Die Frage nach dem Woher ist ja schon ein wenig brisant. Ich meine nicht wie das Bakterium verbreitet wird. Ich meine woher das EHEC Bakterium selbst kommt. Das Bakterium gehört ja zur Gruppe der Escherichia Coli Bakterien. Von diesen E. coli Bakterien gibt es verschiedene Arten. “Gute” Arten leben sowieso in unserem Darm und werden auch in der Therapie eingesetzt. Wer sich dafür interessiert: in meinem Beitrag Escherichia coli in der Therapie, schreibe ich ausführlich dazu.

Bei dem vorliegenden Ehec-Stamm scheint es sich möglicherweise um eine mutierte Variante zu handeln, wie ich im Standard gelesen habe:

Für die zahlreichen Darminfektionen durch den Ehec-Erreger in Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein neuer, noch nie zuvor entdeckter Stamm von E. coli verantwortlich. Die WHO erklärte am Donnerstag, vorläufige genetische Untersuchungen hätten ergeben, dass der Stamm eine mutierte Form aus zwei E.-coli-Bakterien ist. Die WHO-Expertin für Lebensmittelsicherheit, Hilde Kruse, sagte, ein solcher Stamm sei noch nie bei Patienten isoliert worden. Der neue Stamm weise Merkmale auf, die ihn mehr Giftstoffe produzieren ließen.
(Quelle: Der Standard)

Ist diese Mutation ein Zufall? Oder ist diese etwa hausgemacht?

Darüber ist natürlich kaum etwas zu lesen. Und schon sind wir im Bereich der Verschwörungstheorien. Weniger “Verschwörungstheorie” ist jedoch ein ähnlicher Fall, der sich in den USA ereignete. Vor kurzem berichtete ich ja im Yamedo-Blog über die Reportage Food Inc.

In der Reportage wird unter anderem berichtet, dass durch das Maisfutter, das die Kühe zu fressen bekommen säurebeständige E. Coli Bakterien entstehen. Und genau das sind die schädlicheren Coli-Varianten! Wir verfüttern also Mais und die schädlicheren Coli-Varianten entstehen. Ein Ergebnis der “neuen” Fütterungen von Rindern und deren Haltung in Massenbetrieben?

Dazu muss man wissen: Rinder sind seit Tausenden von Jahren Grasfresser. Es sind Weidetiere. Und jetzt geben wir ihnen Mais zu fressen. Das ist für mich fast so pervers wie der “alte” BSE-Skandal. Damals wurde bekannt in welchem Ausmaß Tiermehl an Kühe verfüttert wurde. Aus einem Grasfresser wurde auf einmal ein Fleischfresser. Jetzt eben ein Maisfresser. Bekommen wir jetzt die Quittung dafür?

Sehen Sie sich dazu einmal den Teil 2 von Food Inc. an und zwar von Minute 4:30 bis 11:00 an:

Hat sich das im Robert-Koch-Institut keiner angesehen? Oder in sonstigen Laboren?

Und dann ist da auch noch zu lesen, dass mit E. colis “gentechnisch experimentiert” wird: bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/06_Gentechnik/ZKBS/
01_Allgemeine_Stellungnahmen_deutsch/02_bakterien/
zkbs_bakterien_escherichia_coli_ehec.pdf?__blob=publicationFile&v=3
(Anmerkung 16.09.2011: Mittlerweile wurde das Dokument von der Webseite entfernt – Warum wohl?)

Das hört sich für mich alles nach einem sehr hausgemachten Problem an…

Ich denke, dass vorschnell die Bauern in Norddeutschland und in Spanien als die vermeintlich Verursacher entlarvt wurden, nur weil eine Gurke bei ihnen gefunden wurde, die einen Ehec am Ringfinger trug. Dabei hat sich angeblich letzte Woche herausgestellt, dass es nicht der Stamm ist, der für die Probleme in Deutschland zuständig ist.

Dennoch tritt man erst mal besonders den Spaniern in die Kniekehle, denn auch dieser Keim könnte gefährlich werden, so argumentiert man von deutscher Behördenseite. Es sieht beinahe so aus, als wenn man einfach nicht zugeben will, einen Griff in die Jauchekiste getan zu haben. Wurde diesen Bauern auf bloßen Verdacht hin und ohne wirkliche Beweise die Existenz ruiniert?

Der zynische Kommentar von Welt-online dazu:

„Heute fügt er (Debatin) noch hinzu, dass die Bauern und Gemüsehändler, die in diesen Tagen über EHEC-Warnungen stöhnen, sich vielleicht mal die Menschen ansehen sollten, die hier auf den Intensivstationen liegen.“
(Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13400038/Zwischen-Leben-und-Tod-auf-der-EHEC-Intensivstation.html)

Vielleicht sollte man mal der Welt den Rat geben, die Friedhöfe zu besuchen, wo alle die Toten liegen, die Vioxx oder Avandia geschluckt haben. Allein diese Medikamente haben mehr Tote produziert als Ehec – UND sind erst nach 10 Jahren vom Markt genommen worden, trotz deutlicher Beweise – UND nicht nur Verdachtsmomenten. Vielleicht sollte man mal in den Mägen der Kühe suchen, die mit Mais gefüttert werden?

Wenn man aber Bauer ist, dann wird man zum Bauernopfer. Der bloße Verdacht reicht, diese Leute an den Rand des Ruins zu treiben. Wenn man Pharmaindustrie ist, dann hat man eine starke Lobby. Und dann kann man vielleicht auch Sachen in den Markt setzen, die ein bischen gefährlicher sind als Ehec – und keiner will´s merken. Und nebenbei noch ein paar Giftpfeile in Richtung Homöopathie abfeuern…

Aber bevor ich vom Thema abschweife:

Wie geht’s denn nun weiter?

Meine Empfehlung ist, einer natürlichen Institution zu vertrauen, die sich „Immunsystem“ nennt.

Denn es ist mit Sicherheit unserem Immunsystem zu verdanken, dass es „nur“ 18 Tote bis heute gegeben hat und nicht mehr, denn nicht alle Infizierten nehmen ein tragisches Ende. Viele bekommen die Infektion und haben keine oder kaum Symptome.

Ich habe versucht einmal die “Inzidenz” von Ehec herauszubekommen. Inzidenz bedeutet: Wieviele bekommen tatsächlich Symptome, wenn sie sich infizieren?

Um noch einmal die Schrift des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu bemühen:

Etwa 10 % der an einer EHEC-Gastroenteritis erkrankten Kinder im Alter von 2 – 10 Jahren entwickeln ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), das in 5 – 10% der Fälle zum Tode und in weiteren etwa 20 – 30 % zu chronischen Nierenerkrankungen und Hypertonie führt.

10% der erkrankten Kinder entwickeln also Komplikationen. Aber wie viele der Infizierten bekommen überhaupt Symptome? Wie sieht es bei den Erwachsenen aus?

Ich habe einmal meine Medizinwälzer durchstöbert – vor allem zu den enteropathogenen Escherichia coli und der Shigellen-Ruhr: dort finde ich nur Hinweise wie “… können spezifische Krankheitsbilder des Intestinaltraktes verursachen…”. Zur Inzidenz lese ich nur: “Die Inzidenz ist hoch.”

Tja: wie hoch denn? Wenn sich 100 Personen infizieren, wie viele bekommen dann überhaupt Symptome? Dies sollte man den Menschen einmal klar sagen, anstatt nur zu warnen und den Zeigefinger zu erheben.

Unser Immunsystem kann nämlich auch mit solch gefährlichen Erregern umgehen. Ich jedenfalls ging letzte Woche in unseren Supermarkt und verlangte spanische Gurken und Tomaten. Die Gesichter der Angestellten hätten Sie einmal sehen sollen :-) Ich empfehle Ihnen dies nicht gleichzutun – ich wollte Ihnen nur einmal demonstrieren, was ich von dieser Geschichte halte: Nichts. Und genau deswegen habe ich bisher auch NICHTS dazu geschrieben.

Aber nachdem ich in den letzten Tagen immer mehr Anfragen erhielt, meine Schwiegermutter aus Schweden gestern schon besorgt anrief und heute morgen ein ältere Dame (vor mir beim Bäcker) beim Anblick der BILD-Schlagzeile “Oh Gott, oh Gott, oh Gott!” ausrief – reichte es. Dieser verzerrten Sichtweise sollte Einhalt geboten werden.

Wer sein Immunsystem nicht mit Rohkost, Obst und Gemüse unterstützen will (denn die sind ja laut Spiegel die eigentlichen Übeltäter Motto: „Nach wie vor steht Rohkost im Verdacht“), der kann sein Immunsystem doch auch gleich durch eine Fastenkur anregen.

Dies mag eigenartig oder sogar dumm klingen, aber ich habe schon in mehreren Beiträgen auf den Effekt des Fastens auf das Immunsystem hingewiesen:

Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte durch Fasten

Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem

Studien: Fasten stärkt die Abwehrkräfte

So gibt eine gute Ernährung dem Immunsystem alles an Materialien, die es braucht, um optimal zu funktionieren. Eine Fastenkur bzw. eine Kalorienrestriktion scheint dem Immunsystem die Zeit zu geben, die es benötigt, um sich optimal zu reorganisieren (oder „auszuruhen“).

Es kann kein Zufall sein, dass die meisten Kranken, besonders die, die an einer Infektion leiden, kaum oder keinen Appetit haben. Aber warum warten, bis dass der Organismus uns zu dieser Kur zwingt?

Ein Gramm Prophylaxe wiegt mehr als ein Kilogramm Therapie. Meine Heilfasten Anleitung in der ich genau beschreibe wie man vorgehen sollte finden Sie übrigens wenn Sie HIER KLICKEN.

Ich arbeite ebenfalls an einem Report zu natürlichen Antibiotika, der diesen Sommer fertiggestellt sein sollte. Wenn Sie dieser Report interessiert und Sie darüber informiert werden möchten: Melden Sie sich auf jeden Fall für meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *